Es gibt unterschiedliche Projektumgebungen, bei denen ein Projektmanager ganz andere Schwerpunkte setzen muss. Das wird schnell übersehen, wenn man nicht weiß, dass es so etwas wie Unsicherheitsprofile gibt.
Viele Projektmanager kommen leider ganz unvorbereitet in ihre Rolle. Irgendwann gibt ihnen jemand den Auftrag sich um ein Projekt zu kümmern. Dann schlägt man sich irgendwie durch, überlebt das erste Projekt ohne Schaden und bekommt das nächste usw. Was fehlt ist ein fundiertes Verständnis dafür, was Projektarbeit ist.
Sollten Sie gerade vor einem neuen Projekt stehen, überlegen Sie bitte ernsthaft, eine Projektmanagementschulung für sich und Ihr Team zu bestellen /1/. Die Kosten für eine Schulung sind viel geringer als der durchschnittliche Verzug im Projekt /2/.
Antwort: es kommt darauf an, nämlich auf das Projektprofil. In einem Beitrag über agile Verträge habe ich schon einmal auf die Arbeiten von Shenhar und Dvir hingewiesen /3, 4/.
Sehen wir uns einmal zwei unterschiedliche Profile an (Abb. 1).
Im roten Projekt 1 gibt es schon vor Projektbeginn konkrete feste Anforderungen. Das Team kennt sich gut mit den Techniken und Methoden aus. Es kann ein bekanntes Design wiederverwenden und kann Listen aus vergangen Projekten zur Planung nutzen. Es gibt einen festen Abgabetermin, auf den hingearbeitet wird.
In solch einer Situation kommt man mit dem traditionellen Projektmanagement gut voran.
Im blauen Projekt 2 wird ein neues Produkt entwickelt. Hier ist die Situation anders. Frühestens zur Mitte des Projekts lassen sich die Anforderungen finalisieren. Vorher ist das gar nicht möglich. Neue Produkte setzen neue Technologien ein. Das Team muss sich erst in diese neuen Dinge einarbeiten. Ob das letzte bekannte Design funktioniert, ist gar nicht klar. Es ist besser, eine gewisse Zeit mit mehreren Designs zu arbeiten, bis man sicher weiß, welches Fundament belastbar ist.
In solcher einer Situation haben Sie zwei Möglichkeiten:
Wer wissen will, wie sich die Arbeitsweisen und Aufgabeschwerpunkte von traditionellen Projektmanagern und von agilen Projektmanagern unterscheiden, der kann sich in einem kurzen Artikel von Jeff Sutherland und Nafis Ahmad oder in einem Buch von Michele Sliger und Stacia Viscardi darüber informieren.
Viele Projektmanager kommen leider ganz unvorbereitet in ihre Rolle. Irgendwann gibt ihnen jemand den Auftrag sich um ein Projekt zu kümmern. Dann schlägt man sich irgendwie durch, überlebt das erste Projekt ohne Schaden und bekommt das nächste usw. Was fehlt ist ein fundiertes Verständnis dafür, was Projektarbeit ist.
Sollten Sie gerade vor einem neuen Projekt stehen, überlegen Sie bitte ernsthaft, eine Projektmanagementschulung für sich und Ihr Team zu bestellen /1/. Die Kosten für eine Schulung sind viel geringer als der durchschnittliche Verzug im Projekt /2/.
Es gibt unterschiedliche Arbeitsweisen, weil es unterschiedliche Profile gibt
Wenn Sie sich mit verschiedenen Herangehensweisen an Projekte beschäftigt haben, werden Sie sehen, dass es ganz unterschiedliche Arbeitsweisen für Projektmanager gibt. Der PMBoK empfiehlt eine sog. work breakdown structure (WBS) zu erstellen. Ein Product Owner bei Scrum benutzt aber ein Backlog. Was ist denn nun richtig?Antwort: es kommt darauf an, nämlich auf das Projektprofil. In einem Beitrag über agile Verträge habe ich schon einmal auf die Arbeiten von Shenhar und Dvir hingewiesen /3, 4/.
Sehen wir uns einmal zwei unterschiedliche Profile an (Abb. 1).
Abb. 1: Zwei unterschiedliche Projektprofile (nach Shenhar/Dvir) |
In solch einer Situation kommt man mit dem traditionellen Projektmanagement gut voran.
Im blauen Projekt 2 wird ein neues Produkt entwickelt. Hier ist die Situation anders. Frühestens zur Mitte des Projekts lassen sich die Anforderungen finalisieren. Vorher ist das gar nicht möglich. Neue Produkte setzen neue Technologien ein. Das Team muss sich erst in diese neuen Dinge einarbeiten. Ob das letzte bekannte Design funktioniert, ist gar nicht klar. Es ist besser, eine gewisse Zeit mit mehreren Designs zu arbeiten, bis man sicher weiß, welches Fundament belastbar ist.
In solcher einer Situation haben Sie zwei Möglichkeiten:
- Sie warten, bis sie wieder 100% Sicherheit bei Anforderungen und Technik haben. Das kostet Zeit.
- Sie ändern Ihre Arbeitsweise so, dass Sie immer wieder Feedback bekommen, ob Sie noch auf dem richtigen Weg sind.
Wer wissen will, wie sich die Arbeitsweisen und Aufgabeschwerpunkte von traditionellen Projektmanagern und von agilen Projektmanagern unterscheiden, der kann sich in einem kurzen Artikel von Jeff Sutherland und Nafis Ahmad oder in einem Buch von Michele Sliger und Stacia Viscardi darüber informieren.
Anmerkungen
- /1/ Die Methode ist egal. Jedes methodische Vorgehen ist besser als blinder Aktionismus. Ich persönlich empfehle eine PRINCE2-Foundation und ein Scrum-Training.
- /2/ Wie lautet noch dieser gemeine Spruch von Peter Drucker? "If you think training is expensive, try ignorance".
- /3/ Jan Fischbach: Verträge für Projekte mit agilem Vorgehen (Teil 2/4), Teamworkblog, erschienen am 07. Mai 2013, abrufbar unter http://www.teamworkblog.de/2013/05/vertrage-fur-projekte-mit-agilem_7.html
- /4/ Shenhar, Aaron J., and Dov Dvir. Reinventing Project Management: The Diamond Approach to Successful Growth & Innovation. 1st ed. Mcgraw-Hill Professional, 2007.
- /5/ Jeff Sutherland, Nafis Ahmad: How a Traditional Project Manager Transforms to Scrum: PMBOK vs. Scrum, Vortrag auf der Agile 2011 in Salt Lake City, 11.08.2011, abrufbar unter http://jeffsutherland.com/PMBOKvsScrumAgile2011.pdf
- /6/ Sliger, Michele ; Broderick, Stacia: The Software Project Manager's Bridge to Agility. 1. Aufl.. Boston: Addison-Wesley Professional, 2008.
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