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Es werden Posts vom Januar, 2012 angezeigt.

Zuviel + 1 // Was tun, wenn die To-Do-Liste überquillt

Erinnern Sie sich an diese schwarz-ledernen Timer, meist im DIN A5 Format mit den Kalendarien, Adresslisten und To-do-Listen? Damals war die Lehrmeinung, dass alle am Abend übrigen Punkte der To-Do-Liste auf den nächsten Tag übertragen werden, um so den kommenden Tag zu planen. Ich kenne niemanden der das (noch) tut. Denn bis die Tinte trocken ist, haben sich Aufgaben und Prioritäten schon wieder verändert. Das Ziel, das mit den Werkzeugen der 80er erreicht werden sollte, liegt längst hinter uns. Die Arbeitstage sind vollgepackt mit Terminen und Dringlichkeiten. Zu viele Termine, und dann noch einen dazu, den man „eben mal dazwischen schiebt“. Bill Jensen schreibt in seinem Buch „Radikal vereinfachen“ /1/: „Einmal begonnen, folgt auch die Arbeit dem Weg des geringsten Widerstandes“. Das heißt, wer nicht sorgfältig aufpasst, auf dessen Tisch landen zähe, unliebsame, unklare oder undankbare Aufgaben. Man will ja nicht unkollegial sein. Es gibt genau 3 Möglichkeiten, auf eine Aufgab

Machen Ziele ein Team produktiver?

Wolf hat in der letzten Woche über Ziele geschrieben. Aber braucht ein Team Ziele, um produktiv zu arbeiten? Es gibt mehrere Meinungen dazu. Stephen Covey (/1/) plädiert dafür, Ziele festzulegen, um bewusster zu leben. Seine Kunden beklagen sich, dass das Leben an ihnen vorbei zieht, weil sie zu viel arbeiten. Das Nachdenken über Ziele und Festlegen von Schritten in ihre Richtung reduziert die Gefahr, dass man sich (nur) mit den unwesentlichen Dingen beschäftigt. Das gleiche gilt für Unternehmen. Viele Managementbücher  fordern, dass Unternehmen eine Strategie festlegen müssen. David Allen hat eine andere Meinung (/2/). Das Planen von oben nach unten ist schwierig. Allein die Anzahl der Möglichkeiten ist so groß, dass man sich nie richtig entscheiden wird. Besser ist es, seine Aufgaben vernünftig zu organisieren und regelmäßig zu prüfen, ob man auf der richtigen Spur ist. Eine ähnliche Meinung vertritt Jim Collins in seinem Buch über herausragende Unternehmen (/3/). Die besten Unt

Ist Teamwork noch sinnvoll?

Folgende E-Mail eines Lesers erreicht die Blogredaktion: Ihr nennt Euch Teamworkblog. Ihr habt vermutlich etwas über “Teamwork” zu sagen oder darüber, wie Teams zusammen arbeiten. Ich bin gespannt und skeptisch. Warum? Teamwork scheint weder kreativ noch effizient zu sein, zumindest nach geläufiger Meinung und in der heutigen Praxis. Gerade diese Woche fasste Susan Cain in der New York Times das zusammen, was ich täglich erlebe und was die psychologische Forschung längst weiß: Personen erzeugen in Einzelarbeit bessere Ideen und Ergebnisse und sie tun es sogar schneller als Teams /1/. Nehmen wir Brainstorming als Beispiel. Brainstorming wurde 1953 als die neueste, größte Technik zur Entfaltung menschlicher Schaffenskraft gefeiert. Allerdings haben Forscher bereits 1958 bewiesen, dass Brainstorming im Vergleich zur aggregierten Ergebnisse von Einzelpersonen weniger Ideen und diese mit geringerer Qualität produziert. Dutzende von Studien haben diese Ergebnisse bestätigt. Ein paar P

Mehr Urlaub = bessere Dokumentation

Kennen Sie die Situation? Sie fahren am nächsten Tag in den Urlaub und wollen noch die wichtigsten Dinge an Ihre Kollegen übergeben. Sie schreiben ein paar E-Mails an unterschiedliche Leute und erklären, wo bei Rückfragen welche Dokumente zu finden sind, warum sich der Preis für Produkt X nochmal geändert hat und welche Schritte Sie im Vorgang Y schon erledigt haben und welche noch zu tun sind.

Sie können alles schaffen, was Sie sich vornehmen. Aber erst in vier Wochen …

Jetzt schreibe ich diesen Blog und habe eigentlich überhaupt keine Zeit. Im November hat mich Jan von der Blogredaktion gefragt: “Du kannst doch diesen Blog machen?“ Mit dieser Mischung aus drohendem und anerkennendem Tonfall, der mich immer gefügig macht. Natürlich habe ich zugesagt. Und jetzt habe ich den Salat. Womit wir beim Thema wären. Hätte mich Jan vorgestern gefragt oder Ende letzter Woche, hätte er sich ein Nein eingehandelt – Tonfall hin oder her. Denn da wäre mir klar gewesen, was ich aktuell alles in der To-Do-Pipeline habe. Aber Ende November – da war die Zeit jetzt noch ein offenes Meer ohne Ufer. Keine Kapazitätsgrenze in Sicht. Michael Linenberger hat in Lektion 1 seines Buchs über Zeitmanagement mit Outlook ( /1/ ) darauf hingewiesen, dass wir Menschen einen Zeithorizont haben, der unsere Gefühlswelt in zwei Teile trennt. Dieser Zeithorizont ist individuell verschieden, aber liegt bei den meisten von uns bei etwa drei Wochen. Innerhalb dieses Horizonts kö