Direkt zum Hauptbereich

Was ist ein Team? Wo es "Wir" heißt!

Die Autoren von Teamworkblog sind (wieder einmal) über die Kernfrage ihres Blogs gestolpert: Was ist ein Team? Jan hat neulich eine Blogparade gestartet und damit begonnen, erste Antworten zu geben. Wolf folgte. Hier sind meine Gedanken dazu. Liebe Leser, diskutiert gerne mit! Was macht für euch ein Team aus?

Man könnte meinen, die Diskussion sei erschöpfend behandelt, schließlich wurde schon früh viel und oft über Teams philosophiert. Trotzdem kommt das Thema in schöner Regelmäßigkeit auf, was nicht zuletzt der kürzliche Versuch gezeigt hat, eine "Toll-Ein-Anderer-Machts"-Welle anzustoßen. Auch wir in der Teamworkblog-Redaktion stoßen immer wieder auf diesen Punkt. Für mich ist das ein natürlicher, zwangsläufiger Prozess und eine gesunde Entwicklung in gemeinschaftlichen Unternehmungen. Menschen treiben eben immer zwei Fragen um: Warum? Und: Wie?

Denn wir finden uns immer wieder freiwillig oder unfreiwillig, bewusst oder unbewusst in Situationen wieder, in welchen wir mit anderen zusammenwirken wollen oder müssen. Dann formen wir, ob wir wollen oder nicht, phasenweise Teams, die mindestens ein gemeinsames Interesse, mindestens einen expliziten oder impliziten gemeinsamen "Auftrag" haben. Manchmal ist es auch nur eine Idee davon, was gemeinschaftlich erreicht werden kann oder sollte. Basierend auf der eigenen Bedürfnis- und Erfahrungswelt empfindet diesen "Auftrag" allerdings jede/r individuell unterschiedlich. Immer.

Wenn die Fragen auftauchen: Sind wir ein Team? Was macht uns als Team, Gruppe, Familie, Teamworkblog aus, steht für mich deshalb als erstes an, zu klären, was der Verbund von Individuen gemeinsam erreichen will. Jan hat das "Ziel" genannt, Wolf "Produkt". Ich nenne es Ergebnis, das das definiert, wo die Gruppe hin will. Und zwar generell. Der alleinige Fokus auf Materialistisches, ein konkretes Produkt - so wichtig dies beim alltäglichen Tun auch sein mag - ruft nach meiner Erfahrung eher ungute Entwicklungen hervor und verhindert oft höhere Leistung. Dem Teamergebnis, dem Erfolg ist sicher zuträglicher, wenn generell und im alltäglichen Geschehen positiv Immaterielles (für mich sind das v.a. menschliche, humanistische Werte und Sinn) ins Zentrum gestellt wird. Denn das lässt jedem Mitglied mehr Spielraum, sich selbst im gemeinschaftlichen Auftrag zu finden und sich mit all seinen Talenten und Fähigkeiten maximal gut einzubringen.

Die meisten Menschen dürfte allerdings mehr die praktischere Seite des Warum und des Wie eines Teams interessieren. Denn wie erwähnt finden wir uns ja meist ohne viel Zutun in Situationen wieder, in welchen wir freiwillig oder unfreiwillig als Gemeinschaft, als Team zusammenwirken. Blogger und Blog-Initiatoren, Mitarbeiter, KollegInnen, Vorgesetzte, Inhaber, Kinder, Schwester, Brüder, Mütter, Väter, Schüler, Lehrer, Schulleiter, Chefarzt, Stationsarzt, diensthabender Arzt, Krankenschwester, Patient, Vereinsmitglieder und -Vorstände, all diese Menschen fragen sich stets: Was ist zu tun? Wofür setze ich mich bzw. setzen wir uns - jetzt - ein? Generell und konkret? Was will ich individuell erreichen, was im gemeinschaftlichen Verbund? Warum? Was ist der Nutzen? Wie sind meine Vorstellungen mit jenen der Gemeinschaft vereinbar? Wie setzen wir das am besten um? Wenn wir schon und aus irgendeinem, hoffentlich guten Grund zusammenarbeiten (müssen): Wie tun wir das, um das gemeinsam angestrebte Ergebnis am besten zu erreichen?

Wer es schafft, diese Fragen für sich und in der Interaktion mit den Beteiligten maximal ehrlich, offen und wertschätzend (d.h. für mich auch: hierarchiefrei) beantwortet, wird erfolgreich sein. Denn in einem solchen Prozess werden die wichtigen Antworten gefunden, Strittiges (z.B. widerstrebende Interessen) gut besprochen und geregelt und der Weg zum gemeinsamen Ziel gut beschritten: Ziele werden geklärt und transparent gemacht, Rollen geklärt und Verantwortungs- und Aufgabenbereiche definiert und so organisatorischer Sinn gestiftet. Dadurch wird eine echte und ehrliche Basis für Motivation und Leistung geschaffen. Darauf kommt es bei Teamwork, bei Zusammenarbeit, bei Kooperationen an.

Allein die Blogparade zeigt mir: Na klar, sind wir Teamworkblogger ein Team! Und zwar ein gutes. Aber es ist wieder mal an der Zeit, die Frage zu stellen, ob wir so gut sind wie wir sein können. Wie können wir besser werden? Was braucht es dazu?


Anmerkungen

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

Transparenz als Schlüssel zum Erfolg: 20 Reflexionsfragen für moderne Organisationen

Transparenz ist das Herzstück erfolgreicher Teams. Sie schafft Vertrauen und fördert Zusammenarbeit. Wenn alle Zugang zu den notwendigen Informationen haben, können sie fundierte Entscheidungen treffen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Dies führt zu höherer Effizienz, schnelleren Entscheidungsprozessen und besseren Arbeitsergebnissen. Transparenz ist mehr als ein Schlagwort – es gilt, sie greifbar zu machen, ein gemeinsames Verständnis davon zu entwickeln und es in die Praxis umzusetzen. Wie das gelingt und welche Vorteile es für Euer Team und Eure Organisation bringt, erkunden wir im Folgenden.

Die Stimmung in Deinem Team drehen? So wird’s gemacht.

Oder ähnlich. Mir gefiel der Titel. Vor ein paar Tagen hat mich jemand angesprochen und von einem, wohl etwas frustrierenden, virtuellen Teammeeting erzählt. Die Teammitglieder zogen lange Gesichter, schauten grimmig in ihre Kameras. Ich habe mich dann gefragt, was ich tun würde, wenn ich in so einer Situation wäre. In diesem Blogpost beschreibe ich ein paar Tipps mit denen Du die Stimmung in Deinem Team (und Deine eigene) verbessern kannst.

Als Team innehalten für ein neues Jahr

Es ist eine schöne Tradition, den Jahreswechsel für das persönliche Innehalten zu nutzen. Als einzelne Person blickt man zurück, reflektiert und wünscht sich etwas für das neue Jahr. Einige Menschen nehmen sich etwas für das neue Jahr vor. Aber geht es auch auf der Ebene eines Teams?

Wofür braucht man einen Aktenplan?

Es muss im Jahr 2000 gewesen sein. In meinem Job hatte ich ein breites Feld an Aufgaben und ich wollte den Überblick behalten. Ich kannte mich schon mit verschiedenen Zeitmanagementsystemen aus. Aber mein Schreibtisch und meine elektronische Ablage wurden immer unübersichtlicher. Wer könnte noch ein Problem in der Ablage haben? Die Lösung fand ich in einem Handbuch für Sekretärinnen: einen Aktenplan. Ohne ihn wäre mein Leben anders verlaufen.

Leisten! Leisten? Leisten!

Warum opfern wir so viel für den Job, selbst wenn es uns nicht wirklich weiterbringt? Ein paar blasphemische Gedanken zu einem für uns überlebenswichtigen Thema. 

Kategorien in Outlook - für das Team nutzen

Kennen Sie die Kategorien in Outlook? Nutzen Sie diese? Wenn ja wofür? Wenn ich diese Fragen im Seminar stelle, sehe ich oft hochgezogene Augenbrauen. Kaum jemand weiß, was man eigentlich mit diesen Kategorien machen kann und wofür sie nützlich sind. Dieser Blogartikel stellt sie Ihnen vor.

Rebellieren für den Wandel: die 8 Regeln des totalen Stillstandes von Prof. Dr. Peter Kruse

In einem legendärem Vortrag skizzierte Peter Kruse 8 Regeln des totalen Stillstands. Ihm zufolge wurden die Regeln entwickelt, um Managern und Führungskräften dabei zu helfen, Bereiche mit potenziellem Widerstand gegen Veränderungen zu erkennen und Menschen auf strukturierte Weise durch den Veränderungsprozess zu führen.

Und jetzt alle zusammen! Teams - OneNote - Aufgaben - To Do

Ein Meeting jagt das nächste. Sich da nicht zu verzetteln, wird  im Zeitalter virtueller Besprechungen  noch anspruchsvoller. Kein Wunder, dass  im Zusammenhang mit Microsoft 365  zwei Fragen besonders häufig auftauchen: Wie dokumentiert man Besprechungen gut? Was hilft, offene Aufgaben nachzuhalten? Eine gute Lösung: Das in MS Teams integrierte OneNote-Notizbuch als gemeinsame Plattform auch für den Aufgabenüberblick zu nutzen.

Tanz der Konflikte - Tipps und Tricks für Führungskräfte im Konfliktmanagement

Erinnern Sie sich, zu welcher Musik sie so richtig ausgelassen tanzen konnten? Stellen Sie sich die digitale Transformation Ihrer Organisation als eine große Tanzinszenierung vor: Unterschiedlichste Rhythmen und Stilrichtungen treffen aufeinander - die Heavy-Metal-Fans auf die Diskofox-Queens, die Raver auf die LineDancer. Diese Vielfalt führt zwangsläufig zu Konflikten. Doch was, wenn wir sie als kreative Impulse für Fortschritt nutzen? Wie Führungskräfte diese Konfliktenergie effektiv nutzen, zeigt dieser Artikel. Konflikte verstehen: Warum sie unvermeidbar und wertvoll sind Konflikte - formwandelnde Begleiter Konflikte entstehen überall. Führungskräfte erleben Konflikte häufig in Form von unklaren Verantwortlichkeiten, unterschiedlichen Erwartungen oder Widerständen gegenüber neuen Arbeitsweisen. Während einige bereit sind, neue Schritte auszuprobieren, vertrauen andere auf vertraute Abläufe. Konflikte begleiten die Tänzer:innen auf eine Reise zwischen unterschiedlichen Bühnen. Jed...