Direkt zum Hauptbereich

Zusammenarbeit über Datei-Ordner flexibel koordinieren - Ablage im Team für Vertriebsprojekte (Teil 3)

In dieser Artikelserie zeige ich an einem Beispiel, wie eine Ablage für ein Team aussieht, das Angebote erstellt oder Ausschreibungen beantwortet. In Teil 1 geht es um darum, wie man Vorgänge nach Prozessen sortiert. Teil 2 zeigt, wie ein Vorgangsordner untergliedert wird. Wie man mit Hilfe der Ablage die Kontrolle über Aufgaben behält, ist Inhalt dieses Beitrags.


Ein Team will eine Ausschreibung beantworten und tauscht viele Dokumente aus. Von den drei Fragen aus den Teilen 1 und 2 ist noch die folgende offen:
  • Sind die Infos aus den E-Mails des Kollegen Schulze berücksichtigt?
Häufig wird das E-Mailsystem benutzt, um intern Aufgaben zu verteilen (/3/). Zurück zum Beispiel: Der Kollege Schulze ist nicht Teil des Teams, das die Dokumente bearbeitet. Er liefert aber wichtige Informationen. Der Kollege hat momentan viel zu tun. Er wird meine Anfrage erst in der nächsten Woche bearbeiten.

Wie behalte ich den Überblick über die verteilten Aufgaben?


Sehen wir uns die Möglichkeiten an:
  • Gemeinsames Aufgabenmanagement: Alle Beteiligten arbeiten mit dem gleichen System (z. B. JIRA oder eine Kanban-Tafel). Im Aufgabensystem wird ein Projekt für diesen Vorgang eingerichtet. Alle Aufgaben werden darüber verwaltet. Auch die Ergebnisse der Aufgaben liegen dort.
  • Gemeinsame Aufgabenliste: Alle arbeiten mit der gleichen Datei. Je Vorgang wird eine eigene Liste erstellt. Zur Pflege werden Regeln vereinbart.
  • Jeder pflegt seine eigene Aufgabenliste: Teamregeln greifen in die persönliche Arbeitsweise ein. Das findet nicht jeder gut. Minimal sollte das Team das Protokoll abzusprechen, nach denen Aufgaben verteilt werden.
Diese Möglichkeiten stellen uns aber vor Herausforderungen, die wieder zu vielen E-Mails führen:
  • Nicht immer gibt es ein gemeinsames Aufgabensystem oder eine gemeinsame Liste.
  • Das Problem bei Listen ist, dass sie gewissenhaft gepflegt werden müssen.
  • Wenn jeder unterschiedliche Vorgangsnamen verwendet, muss man bei jeder E-Mail überlegen, worum es geht.
Hier ist mein Vorschlag: Aufgaben dürfen nicht im E-Mail-Postfach gespeichert werden. Sie werden dort zu Dauergästen. Für meine Aufgaben habe ich mir einen Administrationsordner zum Vorgang angelegt (siehe Abb. 1). Entweder liegt dort eine Text- oder Excel-Datei mit den Aufgaben oder jede Textdatei ist eine eigene Aufgabe. Das hängt vom Prozess ab.

Abb. 1: Beispiel für eine Vertriebsablage
Wenn ich kein gemeinsames Aufgabensystem nutzen kann, verschicke ich Aufgaben per E-Mail, die die Hundemarke „(TODO)“ im Betreff haben. Dadurch weiß der Empfänger, dass er etwas tun muss (/4/).

Wenn ich viele Aufgaben verwalten muss, lege ich eine Kopie dieser E-Mail in einem Aufgabenordner ab. Meine Erwartung ist, dass die Antwort mit „(DONE)“ zu mir zurückkommt. Wenn ich auch diese E-Mail ablege, weiß ich später, dass sie erledigt wurde. Zurück zum Beispiel:
  • Meine ausgehende E-Mail könnte mit „(TODO) Fischbach an Schulze, Anfrage.txt“ abgelegt werden.
  • Die Antwort wird unter „(DONE) Schulze an Fischbach, Anfrage.txt“ gespeichert.

Zudem habe ich mit angewöhnt, wichtige Änderungen an Dokumenten in meiner Versionskontrolle zu vermerken („Leistungsbeschreibung XY geändert. Info von Schulze berücksichtigt (siehe E-Mail von Schulze vom 05.08.)“). Ich könnte die Info auch in der Historie des Dokuments ablegen.

Eine kontextbezogene Ablage ist ein sehr flexibles Hilfsmittel, um im Team Dokumente und Aufgaben auszutauschen. Im nächsten Teil fasse ich das Vorgehen nochmal zusammen.

Sie wollen mehr über die gemeinsame Ablage lernen? Dazu gibt es eine Überblicksseite, die wichtige Artikel aus diesem Blog in eine Reihenfolge bringt.

Anmerkungen

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

Zu viel zu tun? Planen Sie Ihre ideale Woche

Wir hören immer wieder, dass Teams zu viel zu tun haben. Aber woher wissen wir eigentlich, was zu viel genau bedeutet? Hier ist ein ungewöhnlicher Tipp: Treffen Sie Annahmen über eine gute Menge. Planen Sie eine ideale Woche.

Transparenz als Schlüssel zum Erfolg: 20 Reflexionsfragen für moderne Organisationen

Transparenz ist das Herzstück erfolgreicher Teams. Sie schafft Vertrauen und fördert Zusammenarbeit. Wenn alle Zugang zu den notwendigen Informationen haben, können sie fundierte Entscheidungen treffen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Dies führt zu höherer Effizienz, schnelleren Entscheidungsprozessen und besseren Arbeitsergebnissen. Transparenz ist mehr als ein Schlagwort – es gilt, sie greifbar zu machen, ein gemeinsames Verständnis davon zu entwickeln und es in die Praxis umzusetzen. Wie das gelingt und welche Vorteile es für Euer Team und Eure Organisation bringt, erkunden wir im Folgenden.

Rebellieren für den Wandel: die 8 Regeln des totalen Stillstandes von Prof. Dr. Peter Kruse

In einem legendärem Vortrag skizzierte Peter Kruse 8 Regeln des totalen Stillstands. Ihm zufolge wurden die Regeln entwickelt, um Managern und Führungskräften dabei zu helfen, Bereiche mit potenziellem Widerstand gegen Veränderungen zu erkennen und Menschen auf strukturierte Weise durch den Veränderungsprozess zu führen.

Wenn dein Team die Anforderungen blockt: 12 Tipps für Product Owner*innen

Liebe Product Owners, wir müssen reden. Schon wieder eine Anforderung, die im Nirgendwo landet? Zeit, das Ganze anders anzugehen. Ihr kennt das Spiel: Anforderungen sind ausgearbeitet, und doch läuft es im Team holprig. Was fehlt? Oft sind es Klarheit, realistische Erwartungen und ein bisschen Fingerspitzengefühl. Doch keine Sorge! Mit ein paar praktischen Tipps könnt ihr Missverständnisse vermeiden, Blockaden umgehen und den Entwicklungsprozess so richtig in Fahrt bringen – natürlich in Zusammenarbeit mit eurem Scrum Master. Hier sind zwölf Regeln, die euch helfen, das Team auf Kurs zu bringen und das Chaos in produktive Zusammenarbeit zu verwandeln. Wir zeigen dabei auch, wo der Scrum Master unterstützen kann, damit ihr eure Rolle als Product Owner noch besser erfüllen könnt. Häufige Stolperfallen: Warum Anforderungen oft scheitern Bevor wir ins Eingemachte gehen, kurz zu den typischen Stolperfallen. „Klare Anforderungen“? Klingt gut, scheitert aber sehr häufig an der realen Praxis.

Pragmatisch oder nur “Quick and Dirty”?

“Wir müssen aber pragmatisch vorgehen”, drängt der Kollege. Hm… Im Wörterbuch finde ich für “pragmatisch” in etwa: sachbezogenes, praktisches Handeln. Klingt gut. Leider zeigt sich in meinen Erfahrungen, dass pragmatisch für viele doch eher “quick and dirty” bedeutet. Es soll schnell fertig werden. Aber auf welche oder wessen Kosten? Wo ist die Grenze? Warum steht “praktisch” im Konflikt mit einem langfristigen “Nützlich”? Muss das sein?

Und jetzt alle zusammen! Teams - OneNote - Aufgaben - To Do

Ein Meeting jagt das nächste. Sich da nicht zu verzetteln, wird  im Zeitalter virtueller Besprechungen  noch anspruchsvoller. Kein Wunder, dass  im Zusammenhang mit Microsoft 365  zwei Fragen besonders häufig auftauchen: Wie dokumentiert man Besprechungen gut? Was hilft, offene Aufgaben nachzuhalten? Eine gute Lösung: Das in MS Teams integrierte OneNote-Notizbuch als gemeinsame Plattform auch für den Aufgabenüberblick zu nutzen.

Kategorien in Outlook - für das Team nutzen

Kennen Sie die Kategorien in Outlook? Nutzen Sie diese? Wenn ja wofür? Wenn ich diese Fragen im Seminar stelle, sehe ich oft hochgezogene Augenbrauen. Kaum jemand weiß, was man eigentlich mit diesen Kategorien machen kann und wofür sie nützlich sind. Dieser Blogartikel stellt sie Ihnen vor.

Meetings in Scrum Teams: Mehr Fokus, weniger Kontextwechsel

  Meetings in Scrum Teams: Mehr Fokus, weniger Kontextwechsel  „Wir arbeiten agil“ – das bedeutet für viele von uns: Daily Stand-up am Morgen, dann Refinement, dazwischen eine Demovorbereitung, später noch ein kurzes Scrum of Scrums (SoS) und am Nachmittag ein Community-Meeting. Gleichzeitig soll ich an meinen Sprint-Aufgaben arbeiten. Wenn dir diese Situation bekannt vorkommt, les dir gerne meinen Beitrag an. Hier sprechen wir über den Einfluss von häufigen Kontextwechseln auf die Arbeit in agilen Teams und zeigen Best Practices, um diese Wechsel zu minimieren. Viel Spaß & Let’s grow, Michi.  Foto von Matt Bero auf Unsplash

Wie schreibt man ein Fachbuch mit vielen Autor:innen?

Was gibt es zu beachten, wenn viele Menschen gemeinsam ein Buch schreiben? Was ist wichtiger: das Team oder die Technik? Wir geben einen Einblick in unsere Arbeit für das Buch „Agile Verwaltung 2024“.