Direkt zum Hauptbereich

Wer sagt, dass ich gerne schreibe? - Happy Birthday, Teamworkblog!

„Damit wäre der Ball dann bei Dir, lieber Edgar. Warum schreibst Du gern?“

Bild vom Autor

Diese kurzen Zeilen schrieb mir Jan neulich. So (vermeintlich) unschuldig fangen viele Dinge an, die ich für oder mit Jan gemeinsam unternehme. Und so war das auch, als ich für den Teamworkblog anfing, zu schreiben.

 „Du kennst dich doch gut aus und schreibst auch gut, möchtest du nicht auch beim Teamworkblog schreiben?"

Inzwischen durchschaue ich Jan natürlich. „Kannst du mir da mal helfen...?“; „Sag mal, Edgar, kennst du eigentlich...?“; „Du interessierst dich doch auch für..., hast du nicht Lust, hier mitzumachen...?“; "Hast du eigentlich schon XYZ gelesen? Finde ich ja total spannend..."

Und mittlerweile erlaube ich mir nicht mehr unbewusst, naiv und blauäugig, sondern ganz absichtlich und mit Freude auf seine "Masche" hereinzufallen.

Bild vom Autor
 
Das wundert mich selbst ein bisschen. Weil das richtig Arbeit macht. Denn auf seine charmante Art bringt mich Jan nämlich oft dazu, mich reinzuhängen. Viel mehr jedenfalls, als ich ursprünglich wollte.

Das ist schon so, seitdem ich Jan vor zwanzig Jahren (!) in Hamburg als Kollegen der Unternehmensentwicklung kennenlernen durfte.

Damals wie heute ist es das GEMEINSAME Lernen, um das es Jan geht. Möglichst ALLE sollen vom gemeinsamen Tun etwas haben. Das ist für ihn das Wichtigste. Alle, die Jan kennen, wissen das.

Bild vom Autor
Das ist ein schöner Geist. Deshalb lasse ich mich gerne darauf ein. Denn ich kann mich darauf verlassen: Auch ich werde davon profitieren. Und ich kann gleichzeitig anderen etwas geben. 

Win-Win also. Inklusive gutem Gefühl. Der Teamworkblog ist dafür das Paradebeispiel.

Jan bringt mich (und andere, siehe z.B. alle Blogautoren) dazu, meine routinierte Komfortzone zu verlassen und mich in unbekannte Bereiche zu wagen. Kurz also: Erfahrungen zu machen oder schlicht: zu lernen.

Die Posts und Projekte, an denen ich auf diese Weise beteiligt war, haben mich in diesem Sinne sehr oft positiv überrascht. Und immer positiv geprägt und vorangebracht. Sie haben mir geholfen, Aspekte kennenzulernen oder Details zu sehen, die ich vorher nicht kannte oder vielleicht als weniger wichtig oder relevant bewertet hätte.

Der Teamworkblog steht hier besonders für diese Hilfe. Wahrscheinlich bin ich dadurch ein besserer Mensch geworden, wenn ihr mir dieses Pathos zum zehnjährigen Jubiläum zugesteht. 

Sicher aber bin ich ein besserer Coach und Berater geworden. Weil ich mein Arbeitsterrain und angrenzende Bereiche und - ja - natürlich auch mich selbst besser kennengelernt habe. 

Bild vom Autor

Beim Schreiben reflektiere ich meine Arbeit, setze mich mit Detailbereichen der Arbeitswelt allgemein und meinen Spezialgebieten auseinander, finde eigene Standpunkte, forme und formuliere sie, gebe ihnen eine Gestalt, bringe sie „zu Papier“.  

Die Regelmäßigkeit, zu der ich mich durch unseren „Pull-statt-Push“-Redaktionsplan verpflichte, drängt mich dazu, das immer wieder zu tun. Ständig sind so andere, neue Aspekte aufzugreifen, sie zu durchdenken, sie zu durchdringen, sie hin- und herzuwenden, zu hinterfragen, sie auf den Punkt zu bringen.

Ich kann es selbst kaum glauben, dass da in den letzten Jahren über 100 Blogposts von mir zusammengekommen sind. Magisch. Wahnsinn. Toll!

„Der Teamworkblog ist unsere Werkbank, an der wir Werkstücke und Modelle für unsere Arbeit erstellen.“ 

So oder so ähnlich hatte es Jan formuliert, als ich ihn seinerzeit fragte, was er und Wolf mit dem Blog vorhaben. 

Und genau in diesem Sinne schreibe ich. Schreiben hilft mir, zu denken, die Dinge für mich (und die Leser) zu klären, sie auf den Punkt zu bringen. UND: Mich damit rauszuwagen und zu zeigen: DAS ist meine Meinung. DAS ist, wie ich denke und arbeite.

Ob ich das wirklich gerne tue? Soll das ein Witz sein?! Natürlich nicht. 

Denn: DAS IST VOLL ANSTRENGEND! Schreiben ist die Hölle (für mich jedenfalls oft). 

Warum tue ich es trotzdem? Weil geschrieben und veröffentlicht zu haben, etwas unter Mühen durch- und fertiggedacht, es in Form gebracht und zu einem (vorläufigen) Ende gebracht zu haben und es so anderen zeigen zu können und sich deren Feedback auszusetzen und weiter daran lernen zu können schlicht ein Ü-BER-RA-GEN-DES Gefühl ist.

So "freue" ich mich also schon auf den nächsten Blogpost. (Aber worüber soll ich nur schreiben? Wann, um alles in der Welt?). 

Und darauf, dass Jan demnächst wieder fragt, ob ich nicht Lust hätte...

Happy Birthday, Teamworkblog! Auf die nächsten zehn Jahre!


Bild: Jan Fischbach

Alle Teamworkblog-Posts von Edgar Rodehack.

Edgars eigener Blog: www.trellisterium.de
Edgars Podcast: trellisterium.podbean.com 

Edgar Rodehack ist Teamwork-Enthusiast mit einem Faible für agile Formen der Zusammenarbeit. Da trifft es sich natürlich gut, dass er das beruflich macht. Er ist Organisationsberater, Business und Agile Coach, Teamentwickler und Moderator. Außerdem ist er ein Mensch mit Frau und drei Kindern, der viel Spaß am Musikmachen, Schreiben und Lesen hat. Mehr über ihn: www.rodehack.de


  

Literatur

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wie beschreibt man einen Workshop für eine Konferenz?

Konferenzen bieten immer ein gutes Forum, um sein Wissen und seine Erfahrungen zu teilen. Was für die Vortragenden selbstverständlich scheint, ist für die Besucher:innen oft unverständlich. Wie können Vortragende ihren Workshop in 2-3 Sätzen beschreiben, damit die Besucher:innen schnell einschätzen können, er sich für sie lohnt?

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

Der Softwareeisberg, die Softwarepyramide - Wie sprechen wir über neue Software?

Software ist aus den Geschäftsprozessen vieler Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Sie verwaltet Kunden- und Produktdaten. Sie automatisiert Abläufe und verhindert Fehler. Aber Software veraltet. Was machen wir, wenn wir Unternehmenssoftware erneuern müssen? Von den ersten Konzepten bis zum ersten Release ist es ein weiter Weg, mit vielen Entscheidungen. Wie sprechen wir über diese Entscheidungen?

Transparenz als Schlüssel zum Erfolg: 20 Reflexionsfragen für moderne Organisationen

Transparenz ist das Herzstück erfolgreicher Teams. Sie schafft Vertrauen und fördert Zusammenarbeit. Wenn alle Zugang zu den notwendigen Informationen haben, können sie fundierte Entscheidungen treffen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Dies führt zu höherer Effizienz, schnelleren Entscheidungsprozessen und besseren Arbeitsergebnissen. Transparenz ist mehr als ein Schlagwort – es gilt, sie greifbar zu machen, ein gemeinsames Verständnis davon zu entwickeln und es in die Praxis umzusetzen. Wie das gelingt und welche Vorteile es für Euer Team und Eure Organisation bringt, erkunden wir im Folgenden.

Die Stimmung in Deinem Team drehen? So wird’s gemacht.

Oder ähnlich. Mir gefiel der Titel. Vor ein paar Tagen hat mich jemand angesprochen und von einem, wohl etwas frustrierenden, virtuellen Teammeeting erzählt. Die Teammitglieder zogen lange Gesichter, schauten grimmig in ihre Kameras. Ich habe mich dann gefragt, was ich tun würde, wenn ich in so einer Situation wäre. In diesem Blogpost beschreibe ich ein paar Tipps mit denen Du die Stimmung in Deinem Team (und Deine eigene) verbessern kannst.

Die Microsoft Teams-Not-To-Do-Liste

Viele hoffen, dass es  für die Einrichtung von Microsoft Teams  den Königsweg gibt, den perfekten Plan – doch den gibt es leider (oder glücklicherweise?) nicht. Genauso wenig, wie es jemals einen Masterplan für die Organisation von Gruppenlaufwerken gab, gibt oder je geben wird. Was gut und vernünftig ist hängt von vielen Faktoren und ganz besonders den Unternehmensprozessen ab. Sicher ist nur eines: Von alleine entsteht keine vernünftige Struktur und schon gar keine Ordnung. Dafür braucht es klare Entscheidungen.

Agilität ist tot. Ausgerechnet jetzt?

Agilität wird zurückgefahren, Hierarchien kehren zurück. Doch ist das wirklich der richtige Weg in einer Welt, die immer unberechenbarer wird? Oder erleben wir gerade eine riskante Rolle rückwärts?

Effektive Dokumentation in IT-Teams: Herausforderungen und Best Practices

  Effektive Dokumentation in IT-Teams: Herausforderungen und Best Practices In der heutigen Informationsgesellschaft ist eine effiziente Dokumentation essenziell für den Erfolg von IT-Teams. Dennoch kämpfen viele Unternehmen mit veralteten, überladenen oder unauffindbaren Informationen. Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen der Dokumentation, zeigt Best Practices wie den „Clean-Up Day“ und zieht Parallelen zu politischen Initiativen zur Bürokratieentlastung. Strukturierte und gepflegte Dokumentation steigert die Effizienz, reduziert Fehler und verbessert die Zusammenarbeit. Der Mut zur Löschung irrelevanter Inhalte ist dabei ein zentraler Erfolgsfaktor.

Die Digitale Transformation braucht Tempo. Also auch Konversation in Ruhe statt nur hektische Meetings

„Gesprächsrunde“ (Quelle: siehe unten) Mir sind in letzter Zeit zwei Trends aufgefallen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Zum einen gibt es vermehrt Beiträge zur Meetingkultur , vor allem auf Online-Konferenzen bezogen. Zum anderen taucht das Thema „ Widerstand der Mitarbeiter gegen Changeprojekte“ wieder einmal stärker auf. Die beiden Phänomene sind gar nicht so unterschiedlich. Ihnen gemeinsam ist die Unzufriedenheit mit unproduktiven Vorgehensweisen, mangelndem Tempo, Stockungen in Prozessen und Projekten. Kurz, beide adressieren verschiedene Aspekte des Gefühls „wir sind im Hamsterrad, und es geht wieder einmal nichts voran“. Um diese beiden Trends geht es in diesem Artikel. Und eine Einladung zu einem Event „Impuls in der Mittagspause“, in dem Stephanie Borgert eine konkrete Alternative vorstellt. Zeitfresser Meetings Dazu hat Jessica Turner Ende 2024 ein interessantes Buch veröffentlicht „Online-Meetings mit Fokus und Mehrwert“ (alle Quellen unten). Der...

Leisten! Leisten? Leisten!

Warum opfern wir so viel für den Job, selbst wenn es uns nicht wirklich weiterbringt? Ein paar blasphemische Gedanken zu einem für uns überlebenswichtigen Thema.