Viele Führungskräfte und Mitarbeiter fragen sich, was denn Management in einer agilen Umgebung bedeutet? Brauchen wir jetzt agile Manager? Was mich stört, ist der Begriff Management selbst.
Kürzlich sprachen Edgar und ich darüber, was jemand eigentlich lernen sollte, wenn er sich über Agilität im Zusammenhang mit Führung und Management weiterbilden will. Die Frage kam auf, ob es so etwas wie agiles Management gibt.
An dem klassischen Verständnis von Management stört mich, dass es einen Manager gibt, der meint, etwas steuern zu müssen. Beispiele:
Diese Art von Management produziert Probleme, statt sie zu lösen. Als Manager hätte ich nur eine gute Rolle, wenn ich Probleme sehe und löse. Wenn ich keine Probleme sähe, hätte ich keine Aufgabe. Ich könnte also gar nicht zeigen, dass ich ein guter Manager bin.
Management in diesem Sinne ist unwirksam, sinnlos und schon im Ansatz falsch.
Management bedeutet im Kern, Bewegungen zu verstehen und zu antizipieren. Regungslose Dinge wie einen Stuhl kann ich nicht managen. Einen Stuhl, der durch die Luft geschleudert wird, kann ich sehr wohl managen. Ich nehme seine Bewegung wahr. Ich überlege mir anhand der wahrscheinlichen Flugbahn, ob ich im Weg bin. Wenn nein, warte ich, bis er scheppernd zu Boden fällt. Wenn ja, gehe ich aus dem Weg oder suche Schutz.
Cashflow ist eine Art von Bewegung. Ein guter Haushalter versteht, wie sich der Kontostand bewegt. Wenn die Ausgaben höher sind oder höher sein werden, als das Vermögen und die Einnahmen, versucht er den Cashflow zu beeinflussen.
Ein Product Owner bei Scrum beobachtet die Bewegungen in seinem Markt. Lieben die Kunden das Produkt oder lehnen sie es ab? Daraufhin trifft er Entscheidungen, sortiert sein Backlog anders und handelt, um die Bewegungen am Markt zu beeinflussen.
Aber eine Frage bleibt noch offen: Unterscheidet sich agiles Management von anderem Management?
Dazu habe ich zwei Antworten:
1. Nein. Management ist Management. Vielleicht gibt es wirksames und unwirksames Management. Wie ich beobachte und reagiere, ist sehr individuell und kontextabhängig.
2. Ja. Je höher die Unsicherheit ist, desto agiler muss ich arbeiten. Das Agile Manifest mit seinen Prinzipien ist dafür ein guter Leitfaden.
An dem klassischen Verständnis von Management stört mich, dass es einen Manager gibt, der meint, etwas steuern zu müssen. Beispiele:
- Ich (als Manager) sehe einen Konflikt unter den Mitarbeitern. Also löse ich den Konflikt auf, indem ich entscheide.
- Ich (als Manager) sehe, dass die Umsatzziele nicht erreicht werden. Also erhöhe ich den Druck auf die Mitarbeiter, damit sie mehr arbeiten.
Diese Art von Management produziert Probleme, statt sie zu lösen. Als Manager hätte ich nur eine gute Rolle, wenn ich Probleme sehe und löse. Wenn ich keine Probleme sähe, hätte ich keine Aufgabe. Ich könnte also gar nicht zeigen, dass ich ein guter Manager bin.
Management in diesem Sinne ist unwirksam, sinnlos und schon im Ansatz falsch.
Was ist Managment?
Führung bedeutet, dafür zu sorgen, dass sich jemand meinen Zielen anschließt. Das kann mit Druck, Gewalt und Geld geschehen. Das kann aber auch durch Überzeugung oder Bitten passieren. Wenn jemand anders meine Ziele gut findet, schließt er sich freiwillig an. Führung ist nicht gleich Management.Management bedeutet im Kern, Bewegungen zu verstehen und zu antizipieren. Regungslose Dinge wie einen Stuhl kann ich nicht managen. Einen Stuhl, der durch die Luft geschleudert wird, kann ich sehr wohl managen. Ich nehme seine Bewegung wahr. Ich überlege mir anhand der wahrscheinlichen Flugbahn, ob ich im Weg bin. Wenn nein, warte ich, bis er scheppernd zu Boden fällt. Wenn ja, gehe ich aus dem Weg oder suche Schutz.
Cashflow ist eine Art von Bewegung. Ein guter Haushalter versteht, wie sich der Kontostand bewegt. Wenn die Ausgaben höher sind oder höher sein werden, als das Vermögen und die Einnahmen, versucht er den Cashflow zu beeinflussen.
Ein Product Owner bei Scrum beobachtet die Bewegungen in seinem Markt. Lieben die Kunden das Produkt oder lehnen sie es ab? Daraufhin trifft er Entscheidungen, sortiert sein Backlog anders und handelt, um die Bewegungen am Markt zu beeinflussen.
Management ist nicht an hierarchische Positionen gebunden
Unabhändig von unserer Stellung im Unternehmen sind wir eigentlich alle Manager. Ständig gibt es etwas zu beobachten. Ständig müssen wir uns überlegen, wie dies oder jenes ausgeht. Ich vermute, je stärker wir in etwas involviert sind, desto besser verstehen wir die Bewegungen und unsere Handlungsmöglichkeiten. Ständig also steht die Frage im Raum: Welche Bewegungen müssen wir wahrnehmen und ggf. beeinflussen, um unsere Ziele zu erreichen? Diese Frage zeigt auch, dass es nicht nur einen, sondern viele Manager geben kann und sollte. Insofern ist die Frage, ob es agiles Management gibt, mit ja zu beantworten.Was muss man für agiles Management lernen?
Wenn Management bedeutet, Bewegungen zu beeinflussen, hat das verschiedene Auswirkungen:- Ich brauche eine gute Wahrnehmung.
- Ich brauche Messinstrumente, um schnelle und langsame Bewegungen zu messen.
- Ich brauche ein Verständnis von den Zusammenhängen der verschiedenen Bewegungen.
- Ich brauche Handlungskompetenz und Handlungsfreiheit.
Aber eine Frage bleibt noch offen: Unterscheidet sich agiles Management von anderem Management?
Dazu habe ich zwei Antworten:
1. Nein. Management ist Management. Vielleicht gibt es wirksames und unwirksames Management. Wie ich beobachte und reagiere, ist sehr individuell und kontextabhängig.
2. Ja. Je höher die Unsicherheit ist, desto agiler muss ich arbeiten. Das Agile Manifest mit seinen Prinzipien ist dafür ein guter Leitfaden.
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