Marcus Raitner lädt auf führung-erfahren zu einer Blogparade (Beyond Project Management) ein, bei der ich gern mitmache. Ich glaube, die Diskussion darüber, ob Projektmanagement noch eine Zukunft hat, lenkt von den eigentlichen Themen ab.
Jeder kennt diverse Studien über die Erfolgsquote von Projekten bzw. darüber, wie Organisationen mit Projekten umgehen (/1/). Aus diesen Studien könnte man folgenden Schlüsse ziehen:
Mein Argument ist, dass die meisten Menschen, die in Projekten arbeiten oder Projekte freigeben, nicht verstehen, was die Gestalt von Projektarbeit ist. Viele verwechseln Projektmanagement damit, eine Aktivitätenliste aufzustellen und mit irgendwelchen Tricks Beteiligte so zu beeinflussen, dass das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird.
Aber das ist nicht Projektmanagement. Meine zwei wichtigsten Regeln lauten:
Solange es in Projekten die drei Gruppen Projektumsetzer, Projektfinanzierer und Stakeholder gibt, werden wir bestimmte Dinge verhandeln müssen. Die Verhandlungen basieren auf Vorhersagen.
Projektarbeit wird nach diesen Regeln erst verschwinden, wenn wir keine Unsicherheit mehr haben, wenn wir keine Ergebnisse mehr brauchen oder wenn wir so viel Geld und Macht haben, dass wir uns mit Geldgebern und betroffenen Parteien nicht mehr auseinander setzen müssen. Ich perönlich sehe das gerade nicht.
Für mich bleibt das Thema: Was können wir tun, um das Verständnis und die Verbreitung von Projektmanagement zu verbessern?
Ich stimme mit Harald Welzer (/4/) überein, dass die Zukunft nicht auf einer einzigen Innovation oder genialen Lösung beruht. Sie beruht auf vielen kleinen Versuchen, Fehlern und Erfolgen. Deswegen finde ich es gut, wenn viele Gruppen sich am Experimentieren beteiligen. Ein PM-Camp ist genauso wichtig wie die GPM oder eine Axelos. Der ScrumTisch in einer Stadt leistet ebenso einen Beitrag, wie der PMBoK. Was soll also das Warten auf die nächste revolutionäre PM-Methode oder Streiten um die beste PM-Methode?
Projektmanagement hat für mich eine Zukunft. Es geht für mich nicht "Beyond project management". Wir sind ja noch gar nicht drin; wir sind gerade "before real project management". Ich stimme anderen Autoren zu, die sagen, die Anzahl der Projekte und der Grad der Unsicherheit nehme zu. Das führt zu folgenden Fragen:
Bitte lesen Sie auch die anderen Beiträge zu dieser Blogparade: http://fuehrung-erfahren.de/2014/09/aufruf-zur-blogparade-beyond-project-management/. Blogparaden sind eine gute Sache, um Ideen auszutauschen. Die Autoren freuen sich über Ihre Kommentare und Likes.
Anmerkungen
Jeder kennt diverse Studien über die Erfolgsquote von Projekten bzw. darüber, wie Organisationen mit Projekten umgehen (/1/). Aus diesen Studien könnte man folgenden Schlüsse ziehen:
- Die Mitarbeiter sind zu doof und können keine Projekte erfolgreich zu Ende führen.
- Das Instrumentarium des Projektmanagement funktioniert grundsätzlich nicht oder nicht mehr.
Mein Argument ist, dass die meisten Menschen, die in Projekten arbeiten oder Projekte freigeben, nicht verstehen, was die Gestalt von Projektarbeit ist. Viele verwechseln Projektmanagement damit, eine Aktivitätenliste aufzustellen und mit irgendwelchen Tricks Beteiligte so zu beeinflussen, dass das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird.
Aber das ist nicht Projektmanagement. Meine zwei wichtigsten Regeln lauten:
- Projektarbeit bedeutet Ergebnisse unter Unsicherheit zu liefern.
- Projekte werden nicht genehmigt, sondern finanziert.
Solange es in Projekten die drei Gruppen Projektumsetzer, Projektfinanzierer und Stakeholder gibt, werden wir bestimmte Dinge verhandeln müssen. Die Verhandlungen basieren auf Vorhersagen.
Projektarbeit wird nach diesen Regeln erst verschwinden, wenn wir keine Unsicherheit mehr haben, wenn wir keine Ergebnisse mehr brauchen oder wenn wir so viel Geld und Macht haben, dass wir uns mit Geldgebern und betroffenen Parteien nicht mehr auseinander setzen müssen. Ich perönlich sehe das gerade nicht.
Für mich bleibt das Thema: Was können wir tun, um das Verständnis und die Verbreitung von Projektmanagement zu verbessern?
Ich stimme mit Harald Welzer (/4/) überein, dass die Zukunft nicht auf einer einzigen Innovation oder genialen Lösung beruht. Sie beruht auf vielen kleinen Versuchen, Fehlern und Erfolgen. Deswegen finde ich es gut, wenn viele Gruppen sich am Experimentieren beteiligen. Ein PM-Camp ist genauso wichtig wie die GPM oder eine Axelos. Der ScrumTisch in einer Stadt leistet ebenso einen Beitrag, wie der PMBoK. Was soll also das Warten auf die nächste revolutionäre PM-Methode oder Streiten um die beste PM-Methode?
Projektmanagement hat für mich eine Zukunft. Es geht für mich nicht "Beyond project management". Wir sind ja noch gar nicht drin; wir sind gerade "before real project management". Ich stimme anderen Autoren zu, die sagen, die Anzahl der Projekte und der Grad der Unsicherheit nehme zu. Das führt zu folgenden Fragen:
- Was können wir tun, um das Verständnis und die Verbreitung von Projektmanagement zu verbessern?
- Wie können wir Instrumente des Projektmanagement in der Benutzung und der Präsentation einfacher machen?
- Wie können wir den Zugriff auf Erfahrungen aus anderen Projekten einfacher machen, sodass nicht jedes Projekt das Rad neu erfinden muss?
- Was können wir tun, um Projektarbeit und Tagesbetrieb besser zu integrieren?
Bitte lesen Sie auch die anderen Beiträge zu dieser Blogparade: http://fuehrung-erfahren.de/2014/09/aufruf-zur-blogparade-beyond-project-management/. Blogparaden sind eine gute Sache, um Ideen auszutauschen. Die Autoren freuen sich über Ihre Kommentare und Likes.
Anmerkungen
- /1/ Beispiele: Standish Group CHAOS Report von 1995 (http://www.csus.edu/indiv/v/velianitis/161/ChaosReport.pdf), KPMG Project Management Survey Report 2013 (https://www.kpmg.com/NZ/en/IssuesAndInsights/ArticlesPublications/Documents/KPMG-Project-Management-Survey-2013.pdf), Version One State of Agile (http://stateofagile.versionone.com/)
- /2/ Dörner, Dietrich: Die Logik des Misslingens : Strategisches Denken in komplexen Situationen. 1. Aufl.. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag GmbH, 2011.
- /3/ Shenhar, Aaron J. ; Dvir, Dov: Reinventing Project Management : The Diamond Approach To Successful Growth And Innovation. Boston, Massachusetts: Harvard Business Press, 2013.
- /4/ Welzer, Harald: Selbst denken : Eine Anleitung zum Widerstand. 1. Aufl.. Berlin: S. Fischer Verlag, 2013.
Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Der Managementbegriff ist sehr vielfältig. Als Oberbegriff bezeichnet dieser die Funktion der Unternehmensleitung. Aus diesem Grund ist hierfür oftmals auch der Begriff der Unternehmenssteuerung anzutreffen. Auf der anderen Seite kann die Unternehmensführung in einzelne Teilbereiche untergliedert werden. Hier gibt es eine ganze Reihe von möglichen Untergliederungen. Die Managementbereiche sind von der Größe sowie der Organisation eines Unternehmens abhängig, wobei sich die Organisation bereits aus dem Bereich des Organisationsmanagements / Unternehmensführung ergibt. Eine gezielte Einteilung und Steuerung der Managementbereiche ist maßgeblich für den Erfolg einer Unternehmung. Das Managementverständnis stellt den Grundbaustein einer erfolgreichen Unternehmenszukunft, dar.
AntwortenLöschen