Am 13. und 14. Februar 2014 findet ein Innovation Games Training in Stuttgart statt. Luke Hohmann hat vor ein paar Jahren nach Übungen gesucht, die er mit Kunden machen kann, um mehr über deren Wünsche zu erfahren. Herausgekommen ist ein Buch, das 13 solcher Übungen beschreibt und erklärt, wie man sie nutzt. Wer meint, dass es sich hierbei nur um lustige Übungen handelt, der irrt.
Einhellige Antwort der erfahrenen Praktiker war, dass wir diese Spiele brauchen. Nicht, weil dann eine Sitzung lustiger und kurzweiliger wird, sondern weil wir ohne diese Spiele gar nicht an das Wissen herankommen. Und so ist das auch bei den Innovation Games.
Statt den Kunden lamentieren zu lassen, was alles doof ist, malt der Spielleiter ein Motorboot auf. Dieses Boot symbolisiert das Produkt. Das Boot ist eigentlich ganz schnell, doch es gibt verschiedene Anker, die es ausbremsen. Die Spieler sollen nun auf Post-its diese Anker benennen und an das Boot heften. Leichte Anker haben eine kurze Kette und hängen kurz unter dem Boot. Schwere Anker haben eine lange Kette. Immer wenn ein Spieler einen Anker anbringt, fragt der Spielleiter nach, in welcherHöhe Tiefe er den Anker anbringen soll. Nacheinander stellt jeder Spieler seine Anker, die unser schnelles Boot langsam machen. So lernen die Kunden voneinander und der Spielleiter bekommt ein besseres Verständnis für die Verbesserungsbereiche.
Scrum Teams können Speedboat auch gut für ihre Retrospektiven nutzen. Beim Common Sense Team benutzen wir es bei der Planung von Projekten, um Verbesserungspotenziale in den Arbeitsabläufen zu suchen. Dann symbolisiert das Boot nicht ein Produkt, sondern die internen Abläufe.
Das Bild des Boots, das durch Anker ausgebremst wird, ist gut zu verstehen und löst beim Spieler viele Assoziationen aus. Das macht diese Übung zusätzlich interessant.
Mir persönlich war wichtig, dass ich alle Spiele erst einmal selbst durchspiele, bevor ich sie mit meinen Kunden nutze. Das gibt mir Sicherheit und ich weiß besser, worauf ich achten muss.
Ich freue mich, dass wir Cesario Ramos und Adrie Dolman dazu gewinnen konnten, ein Innovation Games Training in Stuttgart abzuhalten. Sonst gibt es dieses Training in Europa nur in Utrecht und Paris. Ich freue mich, wenn ich ein paar unserer Leser beim Training treffe.
Mehr Informationen zum Training gibt es auf der Seite von Scrum Events: http://www.scrum-events.de/zertifizierungen/certifiedinnovationgamestraining/
Ohne Spiele kein Wissen
Auf der AgileCologne hatten wir eine gute Session zum Thema Retrospektiven (/1/). Viele Scrum Master und Coaches nutzen dazu gern Spiele. Ich besuche zur Inspiration gern die Seite tastycupcakes.org. Ein Session-Teilnehmer merkte kritisch an, dass wir doch alle erwachsene Leute seien und wozu man dann diese Spielchen machen müsse.Einhellige Antwort der erfahrenen Praktiker war, dass wir diese Spiele brauchen. Nicht, weil dann eine Sitzung lustiger und kurzweiliger wird, sondern weil wir ohne diese Spiele gar nicht an das Wissen herankommen. Und so ist das auch bei den Innovation Games.
Beispiel Speedboat
Innovation Games sind eine Reihe von Übungen (/2, 3/), die man mit Kunden spielt. Dazu plant man die Sessions so, dass man mehrere Übungen macht. Das Ergebnis aus einer Übung liefert den Input für die nächste. Beispielsweise ist Speedboat (dt. Rennboot) eine Übung, mit der man gut herausfindet, mit welchen Bereichen eines Produkts der Kunde unzufrieden ist.Statt den Kunden lamentieren zu lassen, was alles doof ist, malt der Spielleiter ein Motorboot auf. Dieses Boot symbolisiert das Produkt. Das Boot ist eigentlich ganz schnell, doch es gibt verschiedene Anker, die es ausbremsen. Die Spieler sollen nun auf Post-its diese Anker benennen und an das Boot heften. Leichte Anker haben eine kurze Kette und hängen kurz unter dem Boot. Schwere Anker haben eine lange Kette. Immer wenn ein Spieler einen Anker anbringt, fragt der Spielleiter nach, in welcher
Scrum Teams können Speedboat auch gut für ihre Retrospektiven nutzen. Beim Common Sense Team benutzen wir es bei der Planung von Projekten, um Verbesserungspotenziale in den Arbeitsabläufen zu suchen. Dann symbolisiert das Boot nicht ein Produkt, sondern die internen Abläufe.
Was sind unsere Erfahrungen mit Speedboat?
Auch in sonst spiel-un-willigen Gruppen kann man Speedboat gut einsetzen. Es geht ja nicht ums Spielen oder um Zeit schinden. Die Spieler merken sofort, dass diese Übung sie dazu bringt, gute Ideen zu entwickeln. Sie sind oft erstaunt, welche Ideen und Sichtweisen Ihre Kollegen einbringen. Meist reicht uns für die Übung eine halbe Stunde. Mit Speedboat finden wir in einer halben Stunde mehr und bessere Ideen als in einer Stunde Diskussion.Das Bild des Boots, das durch Anker ausgebremst wird, ist gut zu verstehen und löst beim Spieler viele Assoziationen aus. Das macht diese Übung zusätzlich interessant.
Warum ein eigenes Training für Innovation Games?
Hinter den Innovation Games steckt mehr. Um die Kundenzeit gut zu nutzen, sollte man einen Spielplan ausarbeiten. Welche Informationen brauche ich? Was will ich damit anfangen? Welche Spiele kann ich wann dazu spielen, um an sie zu kommen. Wie man einen Plan entwickelt, wird im Training erklärt.Mir persönlich war wichtig, dass ich alle Spiele erst einmal selbst durchspiele, bevor ich sie mit meinen Kunden nutze. Das gibt mir Sicherheit und ich weiß besser, worauf ich achten muss.
Ich freue mich, dass wir Cesario Ramos und Adrie Dolman dazu gewinnen konnten, ein Innovation Games Training in Stuttgart abzuhalten. Sonst gibt es dieses Training in Europa nur in Utrecht und Paris. Ich freue mich, wenn ich ein paar unserer Leser beim Training treffe.
Mehr Informationen zum Training gibt es auf der Seite von Scrum Events: http://www.scrum-events.de/zertifizierungen/certifiedinnovationgamestraining/
Anmerkungen
- /1/ Jan Fischbach: Informationen zu Scrum-Retrospektiven, Teamworkblog, erschienen am 23. November 2013, abrufbar unter http://www.teamworkblog.de/2013/11/informationen-zu-scrum-retrospektiven.html
- /2/ Alle Spiele sind auf der Innovation Games Webseite beschrieben: http://innovationgames.com/resources/the-games/. Ein Teil der Beschreibung ist in deutscher Sprache im Buch Game Storming beschrieben (/3/).
- /3/ Gray, Dave ; Brown, Sunni ; Macanufo, James ; Nitz, Elke: Gamestorming : ein Praxisbuch für Querdenker, Moderatoren und Innovatoren. 1. Aufl.. Köln: O'Reilly Germany, 2011.
Bitte besucht auch das Blog von Felix Rüssel: http://www.agilerescue.de/innovation-games-training/
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