Der Scrum Guide von 2017 listet 17 Punkte auf, wie der Scrum Master Product Owner, Entwicklungsteams und ganze Organisationen unterstützen kann. Irgendwie ist das für viele in unseren Workshops noch nicht greifbar. Insbesondere dann, wenn wir darauf hinweisen, dass es nicht die Hauptaufgabe des Scrum Masters ist, die Scrum Ereignisse zu organisieren. Wie können wir besser verstehen, was der Scrum Master den ganzen Tag macht?
Lyssa Adkins und Barry Overeem argumentieren, dass ein Scrum Master von verschiedenen Standpunkten heraus handelt.
Lyssa Adkins beschreibt in ihrem Buch "Coaching Agile Teams" 6 Standpunkte /1, Part II/:
Michael Rother hat sich bei Toyota umgesehen, um zu verstehen, wie die Coaches dort genau arbeiten. Er schreibt, dass die die Coaches sich tägliche Routinen angewöhnt haben, um die Coachees (mit 2 e!) bei der kontinuierlichen Verbesserung zu unterstützen /3/. Sehr anschaulich beschreibt dies auch Kim Barnas, die als Direktorin in einem Krankenhaus ein Lean Management System aufgebaut hat /4/. Die Führungskräfte (in der Rolle von Coaches für ihre Mitarbeiter) haben ihre Arbeitsweisen geändert. Sie sind mit den vereinbarten Listen jeden Tag bei den Teams vorbei gekommen, um etwas zu verbessern.
Mein Bruder fasst die Scrum-Master-Rolle so zusammen: "Für mich besteht die erste Aufgabe der Scrum Masterin darin, egal in welcher Rolle oder Stance, dem Team zu helfen, dass es sich in jedem Sprint (ein bisschen) verbessert und (ein bisschen) besseres Scrum macht."
Zu leicht wird vergessen, dass Scrum nicht als Methode eingeführt werden sollte, die bestimmte Rollen und Abläufe vorsieht. Jeff Sutherland, Ken Schwaber und ihre Kollegen haben nach Dingen gesucht, die Teams und Organisationen davon abhalten, produktiv zu sein. Wenn man weiß, dass Multitasking extrem unproduktiv ist und dass es bei komplexen Problemen keine Wahrheit gibt, organisiert man sich so, dass man fokussiert an Inkrementen arbeitet, um sich schnell Feedback zu holen.
Die Väter von Scrum betonen immer wieder, dass auch für Scrum das Prinzip der Empirie gilt. Nur wenn Daten zeigen, dass ein bestimmtes Scrum-Element auch zur Verbesserung der Produktivität und der Team-Gesundheit beiträgt, wird es übernommen. Jens Østergaard, James Coplien, Gertrud Bjørnvig, Ademar Aguiar, Lachlan Heasman, Mike Beedle, Jeff Sutherland, Neil Harrison und Gabrielle Benefield haben mit der Zeit viele Muster zusammengetragen, von denen man weiß, dass sie etwas verbessern. Cesário Ramos, Mark den Hollander, Lachlan Heasman und James Coplien haben daraus nun (2018) ein Online-Buch erstellt: http://scrumbook.org/.
Zurück zur Frage, was denn der Scrum Master den ganzen Tag macht. Nehmen wir dazu drei Muster, die Jeff auch immer in seinen Trainings erwähnt. Jedes Muster allein verdoppelt die Produktivität:
Vielleicht helfen diese Punkte dabei, besser zu verstehen, was ein Scrum Master den ganzen Tag macht.
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Scrum Master nehmen unterschiedliche Rollen ein
Lyssa Adkins und Barry Overeem argumentieren, dass ein Scrum Master von verschiedenen Standpunkten heraus handelt.
Lyssa Adkins beschreibt in ihrem Buch "Coaching Agile Teams" 6 Standpunkte /1, Part II/:
- Coach und Mentor
- Facilitator (der deutsche Begriff Moderator kommt für mich etwas zu kurz)
- Lehrer
- Problemlöser
- Konfliktlotse
- Zusammenarbeitsdirigent
Coaching ist eine wiederkehrende, tägliche Tätigkeit
Michael Rother hat sich bei Toyota umgesehen, um zu verstehen, wie die Coaches dort genau arbeiten. Er schreibt, dass die die Coaches sich tägliche Routinen angewöhnt haben, um die Coachees (mit 2 e!) bei der kontinuierlichen Verbesserung zu unterstützen /3/. Sehr anschaulich beschreibt dies auch Kim Barnas, die als Direktorin in einem Krankenhaus ein Lean Management System aufgebaut hat /4/. Die Führungskräfte (in der Rolle von Coaches für ihre Mitarbeiter) haben ihre Arbeitsweisen geändert. Sie sind mit den vereinbarten Listen jeden Tag bei den Teams vorbei gekommen, um etwas zu verbessern.
Mein Bruder fasst die Scrum-Master-Rolle so zusammen: "Für mich besteht die erste Aufgabe der Scrum Masterin darin, egal in welcher Rolle oder Stance, dem Team zu helfen, dass es sich in jedem Sprint (ein bisschen) verbessert und (ein bisschen) besseres Scrum macht."
Scrum ist keine Methode
Zu leicht wird vergessen, dass Scrum nicht als Methode eingeführt werden sollte, die bestimmte Rollen und Abläufe vorsieht. Jeff Sutherland, Ken Schwaber und ihre Kollegen haben nach Dingen gesucht, die Teams und Organisationen davon abhalten, produktiv zu sein. Wenn man weiß, dass Multitasking extrem unproduktiv ist und dass es bei komplexen Problemen keine Wahrheit gibt, organisiert man sich so, dass man fokussiert an Inkrementen arbeitet, um sich schnell Feedback zu holen.
Die Väter von Scrum betonen immer wieder, dass auch für Scrum das Prinzip der Empirie gilt. Nur wenn Daten zeigen, dass ein bestimmtes Scrum-Element auch zur Verbesserung der Produktivität und der Team-Gesundheit beiträgt, wird es übernommen. Jens Østergaard, James Coplien, Gertrud Bjørnvig, Ademar Aguiar, Lachlan Heasman, Mike Beedle, Jeff Sutherland, Neil Harrison und Gabrielle Benefield haben mit der Zeit viele Muster zusammengetragen, von denen man weiß, dass sie etwas verbessern. Cesário Ramos, Mark den Hollander, Lachlan Heasman und James Coplien haben daraus nun (2018) ein Online-Buch erstellt: http://scrumbook.org/.
Zurück zur Frage, was denn der Scrum Master den ganzen Tag macht. Nehmen wir dazu drei Muster, die Jeff auch immer in seinen Trainings erwähnt. Jedes Muster allein verdoppelt die Produktivität:
- Teams arbeiten zusammen in einem Raum oder so nah beieinander, dass die Mitglieder miteinander sprechen können (Collocated Team)
- Kleine Teams (Small Teams)
- Stabile Teams (Stable Teams)
Vielleicht helfen diese Punkte dabei, besser zu verstehen, was ein Scrum Master den ganzen Tag macht.
Anmerkungen
- /1/ Adkins, Lyssa: Coaching Agile Teams : A Companion for ScrumMasters, Agile Coaches, and Project Managers in Transition. Boston: Addison-Wesley Professional, 2010. http://agilecoachinginstitute.com/the-coaching-stance/
- /2/ Barry Overeem: „The 8 Stances of a Scrum Master”, Scrum.org Whitepaper, Mai 2017, abrufbar unter https://www.scrum.org/resources/8-stances-scrum-master
- /3/ Rother, Mike: Toyota Kata: Managing People for Improvement, Adaptiveness and Superior Results. Madison: McGraw Hill Professional, 2009. Dt. Ausgabe: Rother, Mike: Die Kata des Weltmarktführers : Toyotas Erfolgsmethoden. Frankfurt am Main: Campus Verlag, 2013.
- /4/ Barnas, Kim: Beyond Heroes : A Lean Management System for Healthcare. Appleton, WI, USA: ThedaCare Center for Healthcare Value, 2014.
Hallo zusammen. Wir bei Prospero organisieren uns seit 2016 agil und durch Scrum-Teams. Die explizite Freiheit, Scrum abzuwandeln, nehmen wir uns. Die Erfahrungen sind großartig. Produktion und Spaßfaktoren sind drastisch angestiegen. Räumliche Nähe der Scrum-Teams halten wir für sehr wichtig. Der Scrum-Master - natürlich wechselnde Personen für wechselnde Sprints unabhängig von dem, was früher 'Position' genannt worden wäre - sorgt dann dafür, dass das Team ungestört arbeiten kann. Klappt sehr gut, auch wenn 'Reviews' dringend nötig sind, um Rückfällen ins hierarchische zu entgehen.
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