Wir sind schnell beim Bilden unserer Meinung. Und wir sind genauso schnell auf 180 wenn wir was hören oder sehen, was uns nicht gefällt.
Mein Tipp heute passt genausogut in den Arbeitsalltag wie auch in den nahenden (und hoffentlich seligen) Weihnachtsabend. Mein Tipp heute ist: erste Hilfe _vor_ dem Konflikt.
Probier doch beim nächsten Mal, wenn Du Dich aufregst, innezuhalten.
Atme tief ein und aus, und probier dann bewusst zu unterscheiden, ob das was Dich gerade aufregt, was Du siehst, hörst oder fühlst wirklich faktisch beobachtbar – oder vielleicht doch schon eine Bewertung, eine Interpretation von Dir ist.
Wozu? Beobachtungen sind objektiv, sachlich und nicht von Meinungen gefärbt. Beobachtungen sind sinnlich wahrnehmbare Tatsachen. Eine Beobachtung wird von mehreren Leuten, aber auch einer Kamera, oder einem Aufnahmegerät gleich wiedergegeben werden.
Warum also Beobachtungen von Interpretationen trennen? Genau das hilft uns die Situation zunächst in ihren Tatsachen wahrzunehmen. Oftmals ist nämlich unsere Interpretation das, was Öl ins Feuer unser Emotionen giesst und uns zu stark reagieren lässt.
Probier als das nächste Mal, wenn Du verärgert bist, zunächst die Beobachtung von der Interpretation zu trennen: frag Dich in der Situation: "Was würde eine Kamera wiedergeben, was ein Audiogerät abspielen (=Beobachtung)? Und was macht mein Geist da gerade für ein Drama draus (=Interpretation)?
Da das oft nicht einfach ist, hab ich mir einen Desktophintergrund gebastelt um – wenn mich eine Situation ärgert – ein visuelles Hilfsmittel zu haben, das mir in dieser Trennung hilft.
Ein Bildschirmhintergrund hilft beim Trennen von Beobachtung und Interpretation |
Heisst: Ich merke, mich regt eine Situation (am Rechner) auf. Durch das Minimieren aller Fenster werfe ich einen Blick auf die beiden Kreise des Bildschirmhintergrunds und ordne zu: was ist objektivierbar passiert. Was sind die sinnlich wahrnehmbaren, beobachtbaren Fakten? Und was ist meine Interpretation?
Oft geht es mir allein schon durch diese Einordnung besser – die Situation ist oft nicht so ernst, wie es mir mein Geist weissmachen will.
Ich hoffe, das ist hilfreich. Fürs nahende Weihnachtsfest, wie auch für den (Arbeits-)Alltag.
In diesem Sinne: Frohes Fest.
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