Heute löse ich ein langjähriges Versprechen aus meinen Advanced Professional Scrum Master Trainings ein. Dort nutzen wir eine Kreativtechnik um mit der Intelligenz der Gruppe die beste Metrik für erfolgreiches Scrum zu finden. Die Kreativtechnik, die wir dazu nutzen ist: 25/10 Crowd Sourcing.
Die Technik gibt Energie, macht Spass, eignet sich auch für grosse Gruppen – und erzeugt abhängig vom kollektiven Wissen der Gruppe richtig gute Ideen.
Und zwar nicht nur für Scrum Metriken.
25/10 Crowdsourcing ist das Schweizer Taschenmesser für Workshops, Retrospektiven, strategische Planungen, Visions- und User Story Workshops; zum Finden und Bewerten von angestrebten Outcomes, Product Goals, Prozessoptimierungen – und das sind nur einige der Szenarien, für das sich 25/10 Crowdsourcing eignet.
Die Technik ist auf Liberating Structures sehr gut für die Ideengenerierung und Bewertung in einem Präsenzsetup beschrieben. Die Bewertung der Ideen erfolgt dabei unbeeindruckt und unabhängig von dem Hierarchielevel der Teilnehmenden, sozialen Beziehungen untereinander oder politischen Agenden.
Die Teilnehmer in meinen Workshops (inkl. mir) sind regelmässig von den Ergebnissen beeindruckt.
Eine Frage die in dem Präsenztraining nach der Übung oft gestellt wird:
Wie mache ich das online?
Woraufhin ich jahrelang geantwortet habe:
Schwierig. Ich hab da ein paar Ideen. Dazu schreibe ich bald einen Blog.
Nun: hier ist er. Der versprochene Blogpost. Was lange währt…
Was ist und wie geht 25/10 Crowd Sourcing?
25/10 ist eine Liberating Structure und ermöglicht in weniger als 20 Minuten mutige Ideen aus dem Kreis der Anwesenden zu generieren. In der Präsenzvariante wird dazu zunächst im Stillen eine Idee von jedem Einzelnen aufgeschrieben – und dann über fünf Runden hinweg leichtgewichtig bewertet. Dazu werden die Ideen schnell untereinander durchgetauscht ("Mingling"), zufällig selektiert und dann individuell bewertet.
In Präsenz sieht das bei Christiaan Verwijs and Johannes Schartau so aus:
Nach fünf Runden werden die besten zehn Ideen ausgewählt und in der Gruppe besprochen.
Was wird durch die Struktur möglich?
- Breite Partizipation: Alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, ihre Ideen einzubringen und die besten Ideen demokratisch auszuwählen. Egal ob extravertiert oder intravertiert, alle tragen gleichwertig Ideen bei.
- Effizienz: Die Methode ermöglicht es, innerhalb kurzer Zeit eine Vielzahl von Ideen zu sammeln und zu priorisieren. Dabei gibt sie durch die kurze Taktung Energie und macht (vor allem in Präsenz) auch Spass, da das Format ungewohnt und aussergewöhnlich ist.
- Kreativität und Innovation: Durch die Vielfalt der eingebrachten Ideen wird die Kreativität gefördert und innovative Lösungen werden wahrscheinlicher.
- Kollegiale Intelligenz: Die Struktur nutzt das kollektive Wissen und die Erfahrungen aller Teilnehmer, um die besten Lösungen zu finden. Unabhängig von dem Hierarchielevel oder Ansehen des initialen Ideengebers.
- Transparenz: Der Bewertungsprozess ist einfach, offen und nachvollziehbar, wodurch das Vertrauen der Teilnehmer gestärkt wird.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen