Das Jahr ist rum. Für mich Zeit, zurückzublicken. Was habe ich dieses Jahr gelernt, wofür bin ich dankbar und was möchte ich gerne teilen. Die wichtigsten Erfahrungen haben etwas mit Empathie oder mangelnder Empathie zu tun.
Für mich war es das schnellste Jahr und eins der schwierigsten.
Gleich im Januar haben Jan und ich unseren Vater beerdigt. Ich war sehr kraftlos. Ohne das Coaching von Bob Galen wäre mir das erste Vierteljahr sicher noch schwerer gefallen. Zwischen zwei Coaching-Gesprächen wurde mir durch seine Fragen klar, dass das Universum unendlich viel Energie für mich hat. Ich entscheide, wie viel ich davon aufnehme.
Drei Wochen später knallte dann ein veritabler Teamkonflikt auf uns ein. Ein Teammitglied fühlte sich von uns nicht gesehen und anerkannt. Das Team zerbrach.
Danach ist mir klar geworden, wie wichtig es ist, seine Selbstwahrnehmung regelmäßig mit der Fremdwahrnehmung von meinen Kolleg:innen abzugleichen.
SAMALO 360 ist ein gutes Werkzeug dafür. Eine Person meldet sich freiwillig, um vom Team Feedback zu bekommen. Die anderen Teammitglieder geben Feedback in den Kategorien “Same As”, “More Of”, “Less Of”. Anschließend erstellt sich die Person, die um Feedback gebeten hat, einen Plan, wie sie das Feedback umsetzt.
Im Februar habe ich in einem “Train the Trainer” in Liverpool neue Registered Scrum Trainer:innen ausgebildet. Jan und ich haben in der Zeit davor viel darüber gesprochen, wann ein Scrum-Training eigentlich erfolgreich ist. Ich finde, wenn Teilnehmende nach dem Training ein kleines Experiment ausprobieren, mit dem sie Teile von Scrum gleich anwenden und selbst lernen, dass es ihnen einen Fortschritt gebracht hat.
Dem stehen vier Hindernisse in Trainings entgegen:
Fast forward. Im September haben sich die Registered Scrum Trainer:innen zu ihrem ersten weltweiten Retreat in Boston getroffen. Der Gründer des Programms, Scrum Co-Erfinder Jeff Sutherland, hat einen Vortrag darüber gehalten, wie sich Alterungsprozesse verlangsamen lassen. Jeff (82) hat, vor seiner Scrum-Karriere, einen medizinischen Hintergrund und über Krebs geforscht.
Ich habe einige Jahre mit ihm Scrum Workshops co-trainiert. In Boston kam er mir tatsächlich jünger vor, als vor acht Jahren. In seinem Vortrag hat er ein paar Tipps geteilt, wie man seinen Tag planen sollte, um Alterung zu verlangsamen:
Gleich im Januar haben Jan und ich unseren Vater beerdigt. Ich war sehr kraftlos. Ohne das Coaching von Bob Galen wäre mir das erste Vierteljahr sicher noch schwerer gefallen. Zwischen zwei Coaching-Gesprächen wurde mir durch seine Fragen klar, dass das Universum unendlich viel Energie für mich hat. Ich entscheide, wie viel ich davon aufnehme.
Drei Wochen später knallte dann ein veritabler Teamkonflikt auf uns ein. Ein Teammitglied fühlte sich von uns nicht gesehen und anerkannt. Das Team zerbrach.
Danach ist mir klar geworden, wie wichtig es ist, seine Selbstwahrnehmung regelmäßig mit der Fremdwahrnehmung von meinen Kolleg:innen abzugleichen.
SAMALO 360 ist ein gutes Werkzeug dafür. Eine Person meldet sich freiwillig, um vom Team Feedback zu bekommen. Die anderen Teammitglieder geben Feedback in den Kategorien “Same As”, “More Of”, “Less Of”. Anschließend erstellt sich die Person, die um Feedback gebeten hat, einen Plan, wie sie das Feedback umsetzt.
Im Februar habe ich in einem “Train the Trainer” in Liverpool neue Registered Scrum Trainer:innen ausgebildet. Jan und ich haben in der Zeit davor viel darüber gesprochen, wann ein Scrum-Training eigentlich erfolgreich ist. Ich finde, wenn Teilnehmende nach dem Training ein kleines Experiment ausprobieren, mit dem sie Teile von Scrum gleich anwenden und selbst lernen, dass es ihnen einen Fortschritt gebracht hat.
Dem stehen vier Hindernisse in Trainings entgegen:
- Rigidität. Teilnehmende kommen mit ihren eigenen Erfahrungen und Vorstellungen, wie ihre Arbeitswelt bisher funktioniert hat, in ein Scrum Training. Dieses Lernphänomen nennt man Rigidität. Das Training kann noch so gut, unterhaltsam, motivierend sein: Wenn es das Training nicht schafft, die Rigidität zu überwinden, werden Teilnehmende alle Inhalte des Trainings so interpretieren, dass es wieder ihrer Arbeitswelt entspricht.
- Relevanz. Wenn Teilnehmende die Inhalte nicht relevant ansehen, dann folgen sie nicht. Die Frage lautet also bei jedem Thema: “Warum könnte es für die Teilnehmenden relevant sein?”
- Klarheit. In Scrum gibt es viele neue Begriffe. Z.B. das Wort Artefakt. Oder eine Definition of Done. Wenn diese Begriffe oder Konzepte im Training nicht eindeutig geklärt werden, gibt es Irritationen. Und die Irritationen machen es den Teilnehmenden schwer zu folgen.
- Ambivalenz. Diesen Begriff kennen wir aus einer Therapieform genannt “Motivierende Gesprächsführung”. Diese Art Therapie nimmt es als Annahme, dass - z.B. Süchtige - immer zwei Stimmen in ihrem Kopf haben: Eine für eine Verhaltensänderung, und eine für die Beibehaltung des Status Quo. Es wird immer beide Stimmen geben. Die Aufgabe von Therapeut:innen ist es, die Stimme für die Verhaltensänderung lauter werden zu lassen. Genauso ist es im Scrum Training. Alles, was den Teilnehmenden als Hürde vorkommt und sie von einem kleinen Experiment mit Scrum abhält, macht die Stimme für die Beibehaltung des Status Quo lauter.
Fast forward. Im September haben sich die Registered Scrum Trainer:innen zu ihrem ersten weltweiten Retreat in Boston getroffen. Der Gründer des Programms, Scrum Co-Erfinder Jeff Sutherland, hat einen Vortrag darüber gehalten, wie sich Alterungsprozesse verlangsamen lassen. Jeff (82) hat, vor seiner Scrum-Karriere, einen medizinischen Hintergrund und über Krebs geforscht.
Ich habe einige Jahre mit ihm Scrum Workshops co-trainiert. In Boston kam er mir tatsächlich jünger vor, als vor acht Jahren. In seinem Vortrag hat er ein paar Tipps geteilt, wie man seinen Tag planen sollte, um Alterung zu verlangsamen:
- Konzentriere Dich auf Deinen Purpose,
- beginne den Tag mit einem persönlichen Ziel,
- sorge für geistige Klarheit und
- versuche, Überraschungen zu vermeiden.
Gegen Ende des Jahres haben Bob Galen, Tony Ponton und ich eine Konferenz co-organisiert: Den zweiten “Badass Agile Coaching Day”.
Ein Vortrag hat mich nachhaltig bewegt. Paddy Corry hat uns in seinem Vortrag “How Empathy for Product Managers can make you a more Badass Agile Coach” Fragen über unseren empathischen Umgang mit unseren Klient:innen gestellt.
Eine hat mich zum Nachdenken gebracht. In den folgenden Tagen habe ich sie einigen Kolleg:innen gezeigt und danach wurde es immer still. Daher möchte sie zum Abschluss gerne hier auch teilen:
Frohe Weihnachten und einen guten Start in das neue Jahr!
Ein Vortrag hat mich nachhaltig bewegt. Paddy Corry hat uns in seinem Vortrag “How Empathy for Product Managers can make you a more Badass Agile Coach” Fragen über unseren empathischen Umgang mit unseren Klient:innen gestellt.
Eine hat mich zum Nachdenken gebracht. In den folgenden Tagen habe ich sie einigen Kolleg:innen gezeigt und danach wurde es immer still. Daher möchte sie zum Abschluss gerne hier auch teilen:
Denk an eine Gruppe, mit der du zusammenarbeitest. Inwieweit siehst du dich auf dem Spektrum der Empathie mit ihnen, und wie könnte sich das auf deine Arbeit auswirken? (/1/)
Frohe Weihnachten und einen guten Start in das neue Jahr!
Anmerkungen:
- /1/ Im Original: Think about a group you collaborate with. To what extent do you see yourself on the spectrum of empathy with them, and how could that impact your work?
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