Direkt zum Hauptbereich

Mit Design Thinking Probleme kreativ lösen

Design Thinking ist ein vielseitig einsetzbarer Ansatz, um Probleme durch einen kreativen Prozess zu lösen. Die Methoden des Design Thinking bieten dabei strukturierte Herangehensweisen, die die Kreativität fordern und fördern. Dahinter steht die Annahme, dass jeder Mensch per se kreativ ist. Diese Kreativität muss lediglich gelernt und geübt werden. Design Thinking mitsamt seinen Tools hilft hierbei. 


Hier ist ein Gastbeitrag von unseren Kolleginnen und Kollegen von Veraenderungskraft.

Die 3 Ebenen von Design Thinking

Design Thinking passiert auf 3 Ebenen. Diese bilden sowohl den Kern des Design Thinking Gedankens als die Voraussetzung, um mit Design Thinking erfolgreich kreative Problemlösungen zu finden.

Die drei Ebenen von Design Thinking

 

Die erste Ebene beschreibt das Mindset - also die Einstellung - mit der wir Dinge gegenübertreten: Wie zum Beispiel die Offenheit, sich auf unerwartete Ideen und Prozesse einzulassen, Neugierde, Neues zu lernen und alte Vorurteile über Bord zu werfen, Empathie erzeugen und auf den Ideen anderer Teammitglieder aufzubauen. 

Die zweite Ebene ist das Toolset. Es setzt sich aus all den Tools (Werkzeugen) zusammen, die im Design Thinking Prozess angewendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Methoden der Empathie-Gewinnung, wie User Journeys oder Interviews, auf die im nächsten Abschnitt eingegangen wird. 

Die dritte Ebene ist das Skillset, die Fähigkeit diese Tools und Methoden anwenden zu können.

Wer Design Thinking anwendet, startet in der Regel damit, das Problem zu identifizieren. Dann geht es darum, dieses tatsächlich zu verstehen. Dafür setzt er*sie sich intensiv mit genau den Menschen auseinander, die das zu lösende Problem haben. Denn diese wissen am besten, was ihre Schwierigkeiten sind und was ihnen am meisten Freude und Erleichterung bereitet.

Diese nutzer*innenzentrierte Sichtweise wird von vielen „klassischen“ Ansätzen oftmals übersprungen, um direkt zur Lösung zu gehen. Im Design Thinking geht man jedoch davon aus, dass genau dieses tiefgehende Verständnis des Problems, der Schlüssel zum Erfolg ist. Denn nur wenn man (im Team gemeinsam) ein gutes Verständnis des Problems hat, kann man dafür auch relevante Lösungen finden. Sonst erntet man nur die tief hängenden, einfach zu erreichenden Früchte, aber nicht notwendigerweise die wertvollen, die weiter oben hängen.

Die Design Thinking Methoden zum Problemverständnis

Um die Nutzer*innen und ihre Probleme kennenlernen und verstehen zu können, bietet Design Thinking verschiedene Methoden.

  • So wie beispielsweise Stakeholder Map, also die grafische Darstellung aller Beteiligten an dem Problem und wie diese in Verbindung stehen. 
  • Oder den Vorschlag, zu recherchieren, Interviews durchzuführen und so ein tiefes Verständnis von den Usern/den betroffenen Personen zu erlangen und so einen Einblick in deren Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche zu bekommen. 
  • Und Personas, also klar definierte, repräsentative Personen, die eine Abbildung für die identifizierten Probleme und dessen Schmerzen und Hoffnungen liefern. Bei all diesen Methoden geht es darum, Empathie aufzubauen und andere Perspektiven zu verstehen und zu erleben.

Erst, wenn das Problem durchdrungen wurde, kann man sich mit möglichen Lösungen beschäftigen. Erst jetzt werden – basierend auf dem zuvor Gelernten - Ideen kreiert.

Die Design Thinking Methoden zur Lösungsfindung

Auch an diesem Punkt bietet Design Thinking verschiedene Methoden zur Unterstützung an. Darunter auch diverse Brainstorming-Ansätze. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Lösungen gemeinsam im Team mit anderen Menschen zu suchen. Anschließend werden diese selektiert und gefiltert. Aus den besten Ideen werden Prototypen gebaut. Prototypen sind nichts anderes als eine Visualisierung und ein Begreifbar-Machen von abstrakten Ideen und Lösungen. Vom Bauen einfacher Dummies und Modellen aus Holz, Papier, Plastik oder anderen Materialien, bis zum Erstellen von Videos und Postern zur Visualisierung oder sogar dem schauspielerischen Darstellen von Situationen und Problemen ist hierbei alles möglich. 

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und es geht lediglich darum, ein Artefakt oder Gegenstand zu schaffen, um die entstandene Idee erlebbar und damit testbar zu machen. Denn das ist der letzte Schritt des Design Thinking Prozesses: Das Testen.

Die kreative Lösung in der Praxis testen

Beim Testen werden wichtige Feedbacks gesammelt und die daraus gewonnen Erkenntnisse fließen wieder in das Produkt oder die Idee, um es noch relevanter und besser zu machen. Eine ausführliche und verständliche Beschreibung der Definition und des zugrundeliegenden Prozesses findest Du zum Beispiel auf der Webseite von Veraenderungskraft. Klicke dafür einfach auf die Links in diesem Absatz.

Lässt sich Design Thinking auch im Studium oder als Student*in anwenden?

Auf jeden Fall, da der Ansatz, das Mindset und die Methoden universell einsetzbar sind.
Gerade im Studium und dem Umfeld eines*r Studierenden sind die Anforderungen von Abschlussarbeiten und Assignments oft schwer überschaubar. Durch die iterative und inkrementelle Herangehensweise kann Design Thinking Unsicherheiten minimieren und zu schnelleren und vor allem besseren Resultaten führen. Inkrementell zeigt das Vorgehen in kleinen Schritten und dem schnellen Testen, ob das Resultat relevant ist und funktioniert. Wie weiter oben im Artikel beschrieben, wird dies durch Prototypen und Testen erreicht. Iterativ bedeutet, die gewonnen Erkenntnisse in die bestehenden Lösungen einzubauen und so effektiv zu bestmöglichen Ergebnissen zu kommen.

Auch das Ausbauen des Selbstvertrauens in die eigene Kreativität, auch Creative Confidence genannt, kann dabei helfen, Kreativität, Freude und spielerische Aspekte in die Arbeit von Studierenden zu bringen. Schon eine Anpassung des Mindsets und das Praktizieren von Design Thinking Methoden kann den notwendigen Anstoß liefern.

Möchtest Du mehr über Design Thinking lernen? Dann schau Dir gerne unser Angebot für den Design Thinking Workshop an, in dem Du einen Einstieg in Methoden und Praktiken, sowie einen kompletten, praktischen Überblick über den Ansatz an sich erhältst.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

Agile Sternbilder: Die Entdeckung kosmischer Agilitäts-Superkräfte

Hast du dich je gefragt, ob dein Sternzeichen deine Fähigkeiten in einer agilen Arbeitsumgebung beeinflusst? In diesem Blogpost tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Astrologie und ihre mögliche Verbindung zu modernen Arbeitsweisen. Entdecke, wie die Sterne deine agilen Stärken prägen könnten. Ob überzeugter Agilist oder neugieriger Sternzeichenliebhaber – dieser Artikel kann dir neue Perspektiven eröffnen und vielleicht sogar dein nächstes Teamprojekt inspirieren!

Den passenden Job finden

Hier teile ich, wie ich daran arbeite, endlich den richtigen Job zu finden. Kleingedrucktes: Dieser Artikel richtet sich (natürlich) an jene, die gerade in der luxuriösen Position sind, dass sie nicht jedes Angebot annehmen müssen. Anstatt von Engagement zu Engagement zu hetzen und frustriert zu sein über Konzernstrukturen, fehlende Ausrichtung und die Erkenntnis, dass in einem selbst beständig die Hintergrundfrage nagt, ob es das ist, womit man seine immer knapper werdende Lebenszeit wirklich verbringen möchte, gibt es manchmal auch die Möglichkeit, die nächste berufliche Station etwas nachhaltiger auszusuchen - auch, um tatsächlich (etwas) mehr beitragen zu können.

Die Microsoft Teams-Not-To-Do-Liste

Viele hoffen, dass es  für die Einrichtung von Microsoft Teams  den Königsweg gibt, den perfekten Plan – doch den gibt es leider (oder glücklicherweise?) nicht. Genauso wenig, wie es jemals einen Masterplan für die Organisation von Gruppenlaufwerken gab, gibt oder je geben wird. Was gut und vernünftig ist hängt von vielen Faktoren und ganz besonders den Unternehmensprozessen ab. Sicher ist nur eines: Von alleine entsteht keine vernünftige Struktur und schon gar keine Ordnung. Dafür braucht es klare Entscheidungen.

Agilität ist tot. Ausgerechnet jetzt?

Agilität wird zurückgefahren, Hierarchien kehren zurück. Doch ist das wirklich der richtige Weg in einer Welt, die immer unberechenbarer wird? Oder erleben wir gerade eine riskante Rolle rückwärts?

Wie beschreibt man einen Workshop für eine Konferenz?

Konferenzen bieten immer ein gutes Forum, um sein Wissen und seine Erfahrungen zu teilen. Was für die Vortragenden selbstverständlich scheint, ist für die Besucher:innen oft unverständlich. Wie können Vortragende ihren Workshop in 2-3 Sätzen beschreiben, damit die Besucher:innen schnell einschätzen können, er sich für sie lohnt?

Gemeinsam eine Anwenderdokumentation erstellen

Unternehmenssoftware ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Anwenderinnen und Anwendern, den Unternehmensprozessen und den Ergebnissen. Normalerweise schreibt der Hersteller der Software die Dokumentation für diejenigen, die die Software benutzen. Wenn die Software allerdings stark angepasst wurde, muss die Dokumentation von denen kommen, die die Prozessmaschine am besten verstehen - den Anwenderinnen und Anwendern. Wie könnte man das praktisch machen?

Der Softwareeisberg, die Softwarepyramide - Wie sprechen wir über neue Software?

Software ist aus den Geschäftsprozessen vieler Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Sie verwaltet Kunden- und Produktdaten. Sie automatisiert Abläufe und verhindert Fehler. Aber Software veraltet. Was machen wir, wenn wir Unternehmenssoftware erneuern müssen? Von den ersten Konzepten bis zum ersten Release ist es ein weiter Weg, mit vielen Entscheidungen. Wie sprechen wir über diese Entscheidungen?