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Notizen zum Lean Coffee Informationssicherheit in Verwaltungen, Nr. 2

Informationssicherheit ist die Voraussetzung für die weitere Digitalisierung in  Verwaltungsbereichen. Wenn Ihr Euch austauschen wollt, gibt es jetzt ein monatliches Lean Coffee, in dem Ihr Eure Fragen loswerdet und in dem Ihr Erfahrungen teilen könnt. Wenn Ihr wissen wollt, warum Kekse und Kaffee die wichtigsten Werkzeuge für den Aufbau eines ISMS sind, kommt gern zum nächsten Online-Lean-Coffee am 25.95.2022.

Zum Lean Coffee am 27.04.2022 trafen sich 10 Pioniere zu früher Stunde im Zoom-Land.

Foto: Fahmi Fakhrudin auf Unsplash
Wer die Einladung zum nächstenTermin nicht verpassen will, meldet sich entweder in der Xing-Gruppe an oder meldet sich direkt bei den Organisatoren Niklas Hirsch oder Jan Fischbach. Wir nehmen Euch dann in den Verteiler auf. 

https://www.xing.com/communities/groups/austausch-informationssicherheit-in-kommunen-und-der-verwaltung-46cb-1152817/

In dieser Runde favorisieren wir eine agile Herangehensweise an das Thema Informationssicherheit in Verwaltungen.

Erfahrungen mit Verinice

Verinice ist ein ISMS-Tool (https://verinice.com/), das aus dem GS-Tool des BSI hervorgegangen ist. Das Tool ist nützlich, um das Umsetzen von Maßnahmen aus dem BSI-Grundschutzkatalog zu verfolgen. Bei der Diskussion wird von verschiedenen Erfahrungen berichtet.

  • Es ist einfacher, erst einmal technische Maßnahmen umzusetzen, bevor man sich an die organisatorischen und personellen Maßnahmen wagt.
  • Eine Maßnahmenliste ergibt sich aus dem Analysieren der Risiken in der Organisation. Schön wäre es, wenn die Schnittstellen funktionierten: einige Daten lassen sich z. B. im CSV-Format importieren.
  • Wenn man anfängt, Excel- oder Word-Dokumente zu pflegen, verliert man schnell den Überblick. Bitte auch keine Verlinkungen auf Netzlaufwerke. Wenn sich die Pfade ändern, findet man nichts mehr wieder.
  • Einige Organisation nutzen externe Berater:innen. Externe bieten nicht nur den Vorteil der Arbeitsentlastung. Dadurch, dass diese Leute vor Ort sind und Geld kosten, entsteht Handlungsdruck. Interne Themen wie Informationssicherheit werden leicht zu Gunsten noch wichtigerer Themen geschoben. Eine kostengünstige Alternative: gegenseitig besuchen. So werden Themen sauber aufgearbeitet, um vor den Anderen ein gutes Bild abzugeben. Führungskräfte geben sich hier besonders Mühe.

Risikoanalyse(n): Trockenen BSI-Standard mit Praxis anreichern

Die Kenntnis der spezifischen Sicherheitsrisiken ist eine gute Grundlage für ein Sicherheitskonzept und entsprechendes, umfassendes System in einer Organisation. Die ISO-Norm 31000 bietet einen Standard für die Analyse von Risiken. Aber wie kommt man an eine Liste der Risiken?

Viele Organisationen teilen die gleichen Grundrisiken. Für die Gespräche mit den Fachabteilungen lohnt es, sich einen Standardkatalog von 5 bis 10 Fragen zu erstellen: z. B. "Was machen wir eigentlich wenn Eure wichtigste IT-Anwendung nicht funktioniert?" oder "Was muss passieren, dass Du 2 Wochen Urlaub bekommst?" Abstrakte Ideen fördern die Kreativität.

Die wichtigsten Tools für die Risikoanalyse sind daher Tee, Kaffee und Kekse, um eine gute Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Auch wenn jemand denkt, sein Risiko ist vielleicht eine blöde Idee, ist jede Idee zu fördern. Es gibt keine falschen Risiken. Wir reden später über die Eintrittswahrscheinlichkeit.

Bereitstellung von Vorlagen/Templates institutionsweit - Doku-Organisation

Ein Großteil der Arbeit beim Aufbau eines ISMS liegt im Aufbau und Verabschieden von vielen Dokumenten (Leitlinien, Konzepte, Vorgaben, Checkliste usw.). Dafür brauchen die ISBs die Mithilfe verschiedener Leute aus der Organisation. Echtes Commitment gibt es nur, wenn man sich an den Themen der Leute orientiert, die mitarbeiten. Wenn man mit den Leuten spricht, merkt man, was sie beschäftigt.

Allerdings muss ein:e ISB immer zwischen diesen Themen und den technischen Themen, die oben auf der Liste stehen abwägen.

Sind die Fragebögen überhaupt aussagekräftig oder verständlich? Eine kurze Anleitung im Fragebogen oder eine kurze Zoom-Session zum Erklären erhöhen die Chancen, gute Antworten zu bekommen. Wenn man sich am Corporate Design orientiert, merken die Adressaten, dass die Dokumente alle aus dem gleichen Bereich kommen. 

Eine schöne Möglichkeit der Umsetzung bieten Open Spaces. Das ist ein offenes Großgruppenformat, bei dem die Agenda von den Anwesenden zu Beginn gemeinsam erstellt wird. In diesem Rahmen können dann die wichtigen Dokumente sofort erstellt werden.

Wie baue ich echte Awareness auf?

Der Aufbau eines ISMS wird oft von Maßnahmen begleitet, um ein Bewusstsein (engl. Awareness) für Sicherheit zu schaffen. Technische Themen lassen sich oft leichter umsetzen, als Kulturthemen. Kultur ist harte, unbequeme Arbeit. Nur wenn bei den Adressaten der Sinn auch herüberkommt, entwickeln diese eine echte Awareness. Ansonsten werden diese das wohl als Bevormundung wahrnehmen.

Mit Kennzahlen (z. B. Was ist der aktuelle Anteil von Phishing-E-Mails?) kann man die Awareness erhöhen. 

Zur Erinnerung: Awareness-Trainings sind verpflichtend. Und es reicht nicht, ein Thema nur einmal anzusprechen. Das Wiederholungsmoment ist wichtig. 

Für welche Themen brauchen wir wirklich eine Schulung mit max. 10-15 Minuten Input? Für welche Themen reicht eine einfache Checkliste?


Auch diesmal war die Zeit schnell um. Wir treffen uns das nächste Mal am 25.05.2022 von 8-9 Uhr.

 

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