Direkt zum Hauptbereich

Zukunftsbilder in 2 Tagen - ein Praxisbeispiel

Szenarien sind Lernwerkzeuge. Sie eignen sich nicht nur für die strategische Planung in Unternehmen. Der Leipziger Verein Konzeptwerk Neue Ökonomie hat diese Technik benutzt, um Zukunftsbilder für seine Arbeit zu entwickeln.
In der Vorbereitung auf einen Kundenworkshop haben wir nach Beispielen für aktuelle Szenarien gesucht, damit sich unsere Kund*innen besser vorstellen können, wie Szenarien konkret aussehen. Dabei sind wir auf das Blog vom Konzeptwerk Neue Ökonomie gestoßen. Das Konzeptwerk setzt sich für eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft ein. Eine gute Wirtschaftsweise ist dafür da, allen ein gutes Leben zu ermöglichen.

Wie leben wir im Jahr 2048?

Wir haben in den Blogbeiträgen sehr schöne Szenarien gefunden. Diese beschreiben nicht nur konkrete Zukunftsbilder, sondern auch den Weg (und die Widerstände) dorthin. Hier sind zwei Beispiele:
Ich (Jan) habe kurz mit Kai Kuhnhenn (Teamseite) vom Konzeptwerk über die Hintergründe gesprochen.

Im August 2020 fand der Kongress "Zukunft für Alle" statt. Im Vorfeld hat das Konzeptwerk in 12 Zukunftswerkstätten mit ca. 200 Vordenker*innen veranstaltet. Die Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und Praktiker*innen haben sich mit Zukunftsfragen aus den Gesellschaftsbereichen Energie & Klima, Landwirtschaft, Bildung, Wohnen, Care, Digitalisierung, Migration, Mobilität, Finanzsystem, Unternehmen & Produktion, Handel sowie Soziale Garantien beschäftigt. Dabei ging es um die Fragen:
  • Wie wollen wir im Jahr 2048 leben?
  • Wie kommen wir dahin?
Auf die Frage, wozu der Verein Szenarien erstelle, sagte mir Kai: "Wir benutzen Szenarien, damit sich Menschen eine andere Zukunft - abseits eines wachstumgetriebenen Kapitalismus - vorstellen können. Dahinter steckt der Glaube, dass die Menschen dadurch motiviert werden, sich für einen entsprechenden Wandel einzusetzen."

Wie liefen die Zukunftswerkstätten ab?

Die Zukunftswerkstätten fanden jeweils an einem Wochenende statt. In den Blogbeiträgen ist notiert, welche Institutionen teilgenommen haben. Um interessante Gesprächsteilnehmer zu finden, hat sich der Verein in seinem Partnernetzwerk umgehört.

Einige Teilnehmer*innen kannten das Format schon aus den 1980er Jahren. Für die meisten war das Format neu. Es gab überwiegend positive Stimmen. Ein paar wenige hatten kritische Anmerkungen.

Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Die Protokolle und die Blogbeiträge haben das Material für das Buch "Zukunft für Alle - Eine Vision für 2048" geliefert.

Aus planerischer Sicht vermisse ich natürlich ein zweites oder drittes Szenario. Aber das Konzeptwerk hatte ein anderes Ziel. Das zweite Szenario ist hier immer die Fortschreibung des Status Quo.

Auf jeden Fall geben mir diese Szenarien viele Denkanstöße. Vielen Dank an das Konzeptwerk, das diese Beiträge kostenlos zur Verfügung stellt. (Wer die Arbeit des Vereins unterstützen will, kann einmalig oder regelmäßig spenden.)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Klartext statt Konsens - wie Meetings wieder was bewirken

Bessere Kommunikation ist Lippenstift fürs Protokoll. Kennst Du das: Das Meeting läuft, Energie ist da, der Knoten platzt - und jemand sagt: "Wir müssen besser kommunizieren!" Alle nicken. Jemand schreibt's auf. Und was passiert damit?  Nichts . Warum? Weil "besser kommunizieren" keine Handlung ist. Genauso wenig wie: "mehr Verantwortung übernehmen", "offener Feedback geben", "konstruktiver diskutieren", "proaktiver sein", "mehr miteinander reden", "transparenter werden", "Verständnis füreinander zeigen". Alles klingt gut. Aber ohne Klartext bleibt’s ein Vorschlag - nett im Protokoll, aber ohne Effekt auf den nächsten Arbeitstag. Kein konkreter Schritt, keine sichtbare Veränderung. Keiner der's macht. Es ist eine gute Absicht ohne Konsequenz. Wir haben kein Problem Verbesserungen zu identifizieren.   Die wahre Herausforderung ist selten das Finden von Verbesserungen. Es ist das Konkretisie...

Die Profi-Tools im Windows-Explorer

Haben Sie bei der Urlaubsvertretung sich manches Mal geärgert, wenn Sie Dateien gesucht haben, die ein Teammitglied abgelegt hat? Die Suche im Explorer funktioniert tadellos, aber manchmal sollte man den Suchbegriff noch ein bisschen genauer fassen können. Z.B. mit UND oder ODER oder NICHT... Das geht so einfach, dann man von alleine kaum drauf kommt:

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

Das Ubongo Flow Game

Spiele bieten eine gute Gelegenheit, zeitliche Erfahrungen zu verdichten und gemeinsam zu lernen. Karl Scotland und Sallyann Freudenberg haben im Mai 2014 das Lego Flow Game veröffentlicht. Wir haben die Spielidee übernommen, aber das Spielmaterial gewechselt. Statt Legosteinen benutzen wir Material aus Grzegorz Rejchtmans Ubongo-Spiel. Hier präsentieren wir die Anleitung für das Ubongo Flow Game.

Erfahrung mit Vibe-Coding - und warum das keine Teamprobleme löst

Die KI-Werkzeuge zum Erstellen von Werkzeugen für die tägliche Arbeit werden immer besser. Die selbstgestrickten Tools erleichtern die eigene Arbeit. Aber für den Einsatz im Team fehlt noch etwas.

Was macht ein agiles Project Management Office (PMO)?

Was macht eigentlich ein Projektmanagementoffice, insbesondere wenn es auch agile Projekte in der Organisation gibt? Muss man es abschaffen, wenn alle Projekte agil umgesetzt werden? Was machen die Personen, die im PMO tätig sind? Hier ist ein Vorschlag für eine agile Ausgestaltung eines PMO.

Kategorien in Outlook - für das Team nutzen

Kennen Sie die Kategorien in Outlook? Nutzen Sie diese? Wenn ja wofür? Wenn ich diese Fragen im Seminar stelle, sehe ich oft hochgezogene Augenbrauen. Kaum jemand weiß, was man eigentlich mit diesen Kategorien machen kann und wofür sie nützlich sind. Dieser Blogartikel stellt sie Ihnen vor.

Und jetzt alle zusammen! Teams - OneNote - Aufgaben - To Do

Ein Meeting jagt das nächste. Sich da nicht zu verzetteln, wird  im Zeitalter virtueller Besprechungen  noch anspruchsvoller. Kein Wunder, dass  im Zusammenhang mit Microsoft 365  zwei Fragen besonders häufig auftauchen: Wie dokumentiert man Besprechungen gut? Was hilft, offene Aufgaben nachzuhalten? Eine gute Lösung: Das in MS Teams integrierte OneNote-Notizbuch als gemeinsame Plattform auch für den Aufgabenüberblick zu nutzen.

Rebellieren für den Wandel: die 8 Regeln des totalen Stillstandes von Prof. Dr. Peter Kruse

In einem legendärem Vortrag skizzierte Peter Kruse 8 Regeln des totalen Stillstands. Ihm zufolge wurden die Regeln entwickelt, um Managern und Führungskräften dabei zu helfen, Bereiche mit potenziellem Widerstand gegen Veränderungen zu erkennen und Menschen auf strukturierte Weise durch den Veränderungsprozess zu führen.

Outlook-Aufgabenliste: bitte nicht die Aufgaben des ganzen Teams!

Am Tag der Arbeit kommt eine Lösung, nach der ich schon so oft gefragt wurde: Wie schaffe ich es, dass meine Outlook-Aufgabenliste nur meine eigenen Aufgaben anzeigt und nicht auch die E-Mails, die meine Kollegen gekennzeichnet haben oder Aufgaben, die einfach in einem gemeinsamen Postfach stehen?