Ich möchte Sie zu einem kleinen Experiment einladen. Dazu brauchen Sie:
Als ich dieses Experiment für mich selber durchführte, war ich selbst verwundert: Was ich als erstes mit dem Begriff „Europa“ assoziierte war mein Großvater! Dazu muß ich erklären, dass mein Großvater im Jahr 1921 geboren wurde. Er hatte sich, in den 1950er Jahren mit seiner eigenen Familie aus Breslau kommend, in Westdeutschland eine neue Existenz aufgebaut. Ich selbst, ein Kind der 70er Jahre, habe ihn als liebevollen, aufrechten Mann kennengelernt.
Aber warum denke ich beim Begriff „Europa“ als erstes an ihn? Es liegt an „ihnen“: diesen Narben, die mehrere Zentimeter tief waren. Der Rücken meines Großvaters war übersät davon. Wenn man mit einem Finger an diesen Narben entlang fuhr, fühlte man die Gewalt, mit denen sie in das menschliche Gewebe gerissen worden waren.
Diese Narben meines Großvaters sehe ich noch heute klar und deutlich vor mir. Sie waren für mich als Kind wie Reliquien aus einer lange zurückleigenden Zeit: dem zweiten Weltkrieg. Persönliche Mahner an eine Zeit, die nicht friedlich war! Mahner an eine Epoche in Europa, in welcher die Freiheit des Einzelnen nichts bedeutete. Eine Zeit, in welcher die eigentliche körperliche Unversehrtheit und das Überleben eher Glück als eine Selbstverständlichkeit war.
Ich selber habe eine solche Zeit, Gott sei Dank, nicht miterleben müssen. Für mich war „Europa“ immer ein Gegenmodell dazu. Ein Friedensprojekt! Ein Miteinander statt ein Gegeneinander! Konflikte und Meinungsverschiedenheiten werden durch Diskussion, Abstimmung und vertrauensvollem Umgang untereinander gelöst. Stück für Stück wuchsen und wachsen Regionen zusammen, ohne aber ihre eigene kulturelle Identität zu verlieren. Das Recht des Stärkeren wurde ersetzt durch die Kooperation und Rücksichtnahme auf andere ersetzt.
Ich habe gejubelt als Anfang der 90er Jahre der Beschluss gefasst worden ist, den Euro einzuführen. Ein Symbol für die gemeinsame Zusammenarbeit. Es ist diese Zusammenarbeit, die in meinen Augen dazu geführt hat, dass wir 70 Jahre lang in Frieden und Freiheit leben konnten.
Diese Errungenschaften gilt es zu verteidigen und zu intensivieren. Ein Rückfall in nationalstaatliches Handeln und Abschotten führt in meinen Augen dazu, dass das Friedensprojekt „Europa“ gefährdet ist. Wem die Kosten für das heutige Europa heute zu hoch erscheinen, sollte sich die Kosten eines bewaffneten Konfliktes zu Gemüte führen.
Durch dieses kleine Gedankenexperiment ist mir persönlich noch einmal bewusst geworden, was ich mir für Europa wünsche: ein gestärktes Europa der Regionen. Solidarität und Austausch der Regionen untereinander, damit jeder Einzelne der 350 Millionen Einwohner der Europäischen Gemeinschaft in Friede und Freiheit aufwachsen und die Vorteile genießen kann.
Schauen Sie nun noch einmal auf Ihr Stück Papier! Was ist Ihnen als erstes eingefallen? Warum? Sollten Sie sich wünschen, die Europäische Union für die Generation unserer Kinder und Nachkommen weiter zu stärken und kontinuierlich zu verbessern (sic!), dann gehen Sie zur Europawahl (Wahltag: 26.5.2019 in Ihrem Wahlbüro direkt um die Ecke).
- maximal 5 Minuten Zeit und Ruhe,
- eine gute Tasse Tee oder Kaffee,
- ein Blatt Papier und
- einen Stift.
Als ich dieses Experiment für mich selber durchführte, war ich selbst verwundert: Was ich als erstes mit dem Begriff „Europa“ assoziierte war mein Großvater! Dazu muß ich erklären, dass mein Großvater im Jahr 1921 geboren wurde. Er hatte sich, in den 1950er Jahren mit seiner eigenen Familie aus Breslau kommend, in Westdeutschland eine neue Existenz aufgebaut. Ich selbst, ein Kind der 70er Jahre, habe ihn als liebevollen, aufrechten Mann kennengelernt.
Aber warum denke ich beim Begriff „Europa“ als erstes an ihn? Es liegt an „ihnen“: diesen Narben, die mehrere Zentimeter tief waren. Der Rücken meines Großvaters war übersät davon. Wenn man mit einem Finger an diesen Narben entlang fuhr, fühlte man die Gewalt, mit denen sie in das menschliche Gewebe gerissen worden waren.
Foto: privat |
Diese Narben meines Großvaters sehe ich noch heute klar und deutlich vor mir. Sie waren für mich als Kind wie Reliquien aus einer lange zurückleigenden Zeit: dem zweiten Weltkrieg. Persönliche Mahner an eine Zeit, die nicht friedlich war! Mahner an eine Epoche in Europa, in welcher die Freiheit des Einzelnen nichts bedeutete. Eine Zeit, in welcher die eigentliche körperliche Unversehrtheit und das Überleben eher Glück als eine Selbstverständlichkeit war.
Ich habe gejubelt als Anfang der 90er Jahre der Beschluss gefasst worden ist, den Euro einzuführen. Ein Symbol für die gemeinsame Zusammenarbeit. Es ist diese Zusammenarbeit, die in meinen Augen dazu geführt hat, dass wir 70 Jahre lang in Frieden und Freiheit leben konnten.
Diese Errungenschaften gilt es zu verteidigen und zu intensivieren. Ein Rückfall in nationalstaatliches Handeln und Abschotten führt in meinen Augen dazu, dass das Friedensprojekt „Europa“ gefährdet ist. Wem die Kosten für das heutige Europa heute zu hoch erscheinen, sollte sich die Kosten eines bewaffneten Konfliktes zu Gemüte führen.
Durch dieses kleine Gedankenexperiment ist mir persönlich noch einmal bewusst geworden, was ich mir für Europa wünsche: ein gestärktes Europa der Regionen. Solidarität und Austausch der Regionen untereinander, damit jeder Einzelne der 350 Millionen Einwohner der Europäischen Gemeinschaft in Friede und Freiheit aufwachsen und die Vorteile genießen kann.
Schauen Sie nun noch einmal auf Ihr Stück Papier! Was ist Ihnen als erstes eingefallen? Warum? Sollten Sie sich wünschen, die Europäische Union für die Generation unserer Kinder und Nachkommen weiter zu stärken und kontinuierlich zu verbessern (sic!), dann gehen Sie zur Europawahl (Wahltag: 26.5.2019 in Ihrem Wahlbüro direkt um die Ecke).
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