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Was können wir aus der Hirnforschung über gute Führung lernen?

Es gibt Organisationen, da scheint es mit der Führung intuitiv zu klappen und es gibt andere, da ist es unheimlich schwer. Warum? Die eine Art nimmt darauf Rücksicht, was unser Gehirn braucht (Verbundenheit, Zugehörigkeit, Sinn, positiver Stress) und die andere nicht. Sebastian Purps-Pardigol hat diese Erkenntnisse schon im Jahr 2015 gut lesbar zusammengefasst.

Wir haben viele Gehirne

Peter hat hier schon vor sehr langer Zeit über ein Buch von David Rock geschrieben /1/. David Rock hat ein leicht lesbares Buch geschrieben, wie unser Gehirn unter Stress reagiert. Das Buch fand ich damals deshalb so gut, weil es Situationen aus dem Büro- und Familienalltag nutzte, um die Arbeitsweise des Gehirns zu erklären.

Eigentlich gibt es gar nicht DAS Gehirn. Unser Gehirn besteht aus vielen Teilen, die unterschiedliche Funktionen haben und bei verschiedenen Situationen ausfallen oder aktiviert werden.

Gehirngerecht arbeiten


Sebastian Purps-Pardigol hat vier Jahre lang nach Unternehmen gesucht, deren Kultur anderen als Vorbild oder Ansporn dienen kann, selbst etwas auszuprobieren. Die Ergebnisse seiner Recherche hat er in dem Buch "Führen mit Hirn" zusammengefasst /2/.

Nun gibt es viele Bücher über vorbildliche Unternehmen. Aber dieses Buch ist anders. Der Autor stellt nicht nur ein Unternehmen vor, sondern er verweist auch auf die neurologischen Hintergründe, warum ein bestimmter Aspekt des Unternehmens gut funktioniert. Mir gefälllt besonders gut, dass der Autor nicht nur "die moderne Hirnforschung" zitiert, sondern auf konkrete Studien und deren Autor*innen verweist. Er erklärt die Experimente und ordnet die Erkenntnisse ein. Am Kapitelende gibt es jeweils eine gute Zusammenfassung.

Wer sich andere Unternehmenskulturen noch nicht so richtig vorstellen kann, der findet in dem Buch viele Inspirationen. Wer nicht so viel Zeit hat, kann den Autoren in einem längeren Gespräch folgen, das bei YouTube veröffentlicht wurde /3/.


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