Früher oder später trifft es alle - und in Zukunft bestimmt noch öfter: Mit einem Blick auf die Altersstrukturen in die Unternehmen wird es sich in den nächsten Jahren häufen, dass erfahrene Kollegen plötzlich eröffnen: "Tja, noch sechs Monate, dann gehe ich in Rente - und ich habe noch so viel Resturlaub!
Wenn das Ausscheiden nicht durch einen Krankheitsfall viel früher als geplant eintritt, hat man durchaus Vorlauf und kann gezielt den Übergang planen. Dennoch geht es an dieser Stelle vielen Teams wie den meisten Menschen mit Weihnachten: Plötzlich und unerwartet ist der Tag da...
Zwei Kolleginnen von mir befassen sich schon länger und eingehend mit diesem Themenkreis. Für das Teamworkblog durfte ich sie interviewen:
Der zweite Schritt ist das Bewusstmachen der Stärken der verschiedenen Altersgruppen. Erfahrene Mitarbeiter bleiben beispielsweise in unvorhergesehenen Situationen gelassener und finden oft gute Lösungen für ungewöhnliche Probleme. Die Jüngeren hingehen sind hervorragend weltweit vernetzt. Sie finden Informationen und Antworten im Internet, nach denen ein älterer Kollege erst gar nicht recherchieren würde. Das sind nur einfache Beispiele. Jede Generation hat ihre Stärken und diese herauszustellen und bewusst damit umzugehen, sollte das Ziel von Führungskräften sein. Auf dieser Basis kann im Team ein besseres Verständnis füreinander wachsen.
Natürlich gibt es auch die Schattenseiten und die Probleme, die für die verschiedenen Generationen typisch sind. Während sich die sogenannten „Digital Natives“, die bereits mit Computern groß geworden sind, ohne ihr Smartphone fast schon ein wenig hilflos fühlen, können „Digital Immigrants“ nicht im selben Tempo mithalten, wenn neue EDV-Systeme im Unternehmen eingeführt werden. Diese Unterschiede sollten sich Teamleiter bewusst machen. Die gleiche Schulung für alle Mitarbeiter kann für die einen eine Unter- und für die anderen eine Überforderung bedeuten. Hier lohnt es sich, mehr Zeit in die Einführung neuer Systeme zu investieren und Schulungen so zielgruppengerecht wie nur möglich aufzubauen.
Wenn das Ausscheiden nicht durch einen Krankheitsfall viel früher als geplant eintritt, hat man durchaus Vorlauf und kann gezielt den Übergang planen. Dennoch geht es an dieser Stelle vielen Teams wie den meisten Menschen mit Weihnachten: Plötzlich und unerwartet ist der Tag da...
Zwei Kolleginnen von mir befassen sich schon länger und eingehend mit diesem Themenkreis. Für das Teamworkblog durfte ich sie interviewen:
Rosemarie Konirsch ist Trainerin und Beraterin
mit dem Schwerpunkt „Demographischer Wandel“ mit viel Erfahrung in der Aus- und
Weiterbildung in produzierenden Unternehmen.
Sigrid Hess: Frau Konirsch, wie kann ein
Unternehmen die Teamverantwortlichen und Teammitglieder im Miteinander der
Generationen unterstützen und begleiten?“
Rosemarie Konirsch: Bisher wird es in den Unternehmen
noch völlig dem Zufall überlassen, ob die generationenübergreifende
Zusammenarbeit gelingt. Doch durch die Digitalisierung und soziale Medien
denken und sprechen junge Leute heute oft deutlich anders, als es die älteren
Generationen gewöhnt sind. Das gemeinsame Verständnis driftet dadurch stärker
auseinander als es früher der Fall war. Der Generationengraben wird immer
tiefer. Als ersten Schritt sollten die Teamverantwortlichen ein Augenmerk
auf die Situation richten.
Der zweite Schritt ist das Bewusstmachen der Stärken der verschiedenen Altersgruppen. Erfahrene Mitarbeiter bleiben beispielsweise in unvorhergesehenen Situationen gelassener und finden oft gute Lösungen für ungewöhnliche Probleme. Die Jüngeren hingehen sind hervorragend weltweit vernetzt. Sie finden Informationen und Antworten im Internet, nach denen ein älterer Kollege erst gar nicht recherchieren würde. Das sind nur einfache Beispiele. Jede Generation hat ihre Stärken und diese herauszustellen und bewusst damit umzugehen, sollte das Ziel von Führungskräften sein. Auf dieser Basis kann im Team ein besseres Verständnis füreinander wachsen.
Natürlich gibt es auch die Schattenseiten und die Probleme, die für die verschiedenen Generationen typisch sind. Während sich die sogenannten „Digital Natives“, die bereits mit Computern groß geworden sind, ohne ihr Smartphone fast schon ein wenig hilflos fühlen, können „Digital Immigrants“ nicht im selben Tempo mithalten, wenn neue EDV-Systeme im Unternehmen eingeführt werden. Diese Unterschiede sollten sich Teamleiter bewusst machen. Die gleiche Schulung für alle Mitarbeiter kann für die einen eine Unter- und für die anderen eine Überforderung bedeuten. Hier lohnt es sich, mehr Zeit in die Einführung neuer Systeme zu investieren und Schulungen so zielgruppengerecht wie nur möglich aufzubauen.
In manchen Firmen gibt es gezielte
Workshops und Vorträge für Führungskräfte oder für die Mitarbeiter zum Thema
Generationenunterschiede. Der demographische Wandel wird in den kommenden
Jahren deutlich an Fahrt aufnehmen. Die Belegschaften altern und die
Geburtenstarken Jahrgänge sollten Ihr Wissen vor dem Eintritt in den Ruhestand
an die jüngeren Kollegen weiter geben. Unternehmen sind gut beraten,
entsprechende Formate anzubieten um ihre Belegschaft zu sensibilisieren und
gemeinsam Lösungen zu entwickeln, wie ein von Teamgeist geprägtes Miteinander
auch über Generationengrenzen hinweg gelingen kann.
Ursula Kraemer ist Coach, Autorin und
Bloggerin. Ihr Blog „Leben 50 plus“ beschäftigt sich seit Jahren u.a. mit der
Frage, wie der Übergang von der Berufstätigkeit in den Ruhestand befriedigend
gestaltet werden kann.
Sigrid Hess: Frau Kraemer, was sollten die Menschen,
die ihr eigenes Ausscheiden aus dem Team im Blick haben, bedenken oder planen?“
Ursula Kraemer: Lassen Sie es
mich mit einem Beispiel aus meiner Arbeit als Coach beschreiben:
Berthold F. hat die Altersgrenze erreicht, er wird zum
Jahresende in den Ruhestand gehen. Natürlich freut er sich auf diesen neuen
Lebensabschnitt, doch empfindet er auch Verantwortung dem mittelständischen Unternehmen
gegenüber, für das er lange Jahre tätig war. Er ist Experte auf seinem Gebiet, hat
in seiner berufstätigen Zeit viel an Wissen und Erfahrung gesammelt, das er nun
jüngeren Kollegen und vor allem seinem Nachfolger zur Verfügung stellen
will.
Berthold F. weiß, dass selten ausreichend Zeit bleibt, einen
Nachfolger einzuarbeiten. Auch gibt es noch keine speziellen firmeninternen
Plattformen für solche Zwecke, deshalb
will er schriftliche Notizen anfertigen. Und natürlich alle Unterlagen ordnen
und die Akten auf den neuesten Stand bringen.
Bereits zwei Jahre vor dem Tag seiner Verabschiedung beginnt
er damit zu sammeln, welche Themen für eine Weitergabe wichtig sind:
·
Wie ist die Historie einer Kundenbeziehung?
·
Welche Kontakte bestehen zu Lieferanten?
·
Wie kam es zu einzelnen Entscheidungen?
·
Welche Informationsquellen stehen zur Verfügung?
·
Welche Vorgehensweisen haben sich bewährt?
·
Warum ist ein Projekt gescheitert?
·
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit anderen
Abteilungen?
·
Gibt es Checklisten für sich wiederholende
Abläufe oder sollten sie erstellt werden?
Im Laufe der Zeit merkt er, dass viele Dinge, die er für
selbstverständlich gehalten hatte, zu seinem persönlichen Erfahrungsschatz gehören und deshalb in die Notizen miteinfließen
müssen. Doch es ist schwer, neben der
regulären Arbeit Zeit dafür zu finden.
Er spricht deshalb mit seinem Vorgesetzten, überzeugt ihn
von der Wichtigkeit seines Vorhabens und handelt aus, die erste Zeit seines
Ruhestands bezahlt noch dafür nutzen zu können. Auch ist er bereit, bei Bedarf stundenweise
in die Firma zurückzukehren, um im Team jüngeren Kollegen seine Erfahrungen
weiterzugeben.
Diese Absprache ist für das Unternehmen von unschätzbarem
Wert. Das Know-How bleibt erhalten, sie spart darüberhinaus Kosten und Zeit, die Übergabe
kann effizient erfolgen.
Für Berthold F. bedeutet sie die verdiente Wertschätzung seiner
jahrelangen Arbeit im Unternehmen und vermittelt ihm gleichzeitig das
befriedigende Gefühl, nach seinem Weggang ein „geordnetes Haus“ zu
hinterlassen.
Vielen Dank für das Gespräch
Anmerkungen:
Rosemarie Konirsch ist erreichbar via: www.menschundveraenderung.de
Ursula Kraemers Blog: www.leben50plus.info ihre Website: www.navigo-coaching.de
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