Direkt zum Hauptbereich

WIE wollen wir lernen? - Ein Bericht vom EDU-INNOVATION Team aus den Niederlanden


Rick, Sofia, Bart, Amber, Noah, Julia und Paulien, 17 Jahre alt, sind das EDU-INNOVATION-Team am Ashram College in Alphen aan den Rijn in den Niederlanden. Sofia, Bart, Amber, Paulien und Noah durften wir bereits auf dem Scrum Day 2016 in Stuttgart kennen lernen.

Sie haben ihre Mitschüler und sich selbst gefragt: Wie wollen wir eigentlich lernen?
Daraus ist - mit dem Coaching von Willy Wijnands von eduScrum - ein stets wachsendes Buch entstanden. Einen kurzen Eindruck aus dem Buch zeigen wir hier:

"Kennen Sie das auch? In immer demselben Unterricht zu sitzen, nur zuhören zu dürfen und dabei beinahe einzuschlafen? Das muss doch auch anders gehen! Es gibt viele Möglichkeiten, um den Unterricht zu verändern!

Im Moment bestimmt der Lehrer WAS (das ist auch in Ordnung), aber auch WIE wir lernen sollen. Das muss sich ändern. Was, wenn wir die Rollen umdrehen würden und die Schüler selbst den Unterricht vorbereiten und durchführen dürften? Wir wollen selbst bestimmen, wie wir lernen!

Das EDU-INNOVATION-Team am Ashram College, Alphen aan den Rijn (/1/)

Wir, Rick, Sofia, Bart, Amber, Noah, Julia und Paulien, haben zusammen aufgeschrieben, WIE wir Schüler lernen wollen.

Wir möchten eigentlich anders lernen. Dass die Lehrer uns eine anspruchsvolle Aufgabe geben, die mit dem Fach zu tun hat, und dass wir selbst bestimmen dürfen, WIE wir die Aufgabe anpacken. Wir möchten eine andere Art von Schulstunde. Eine innovative und kreative Art von Unterricht.

Wir denken, dass das die Basis für Schüler ist, um sich kreativere, innovativere und dadurch bessere und schönere Produkte auszudenken und schaffen zu können. Insgesamt hoffen wir, dass wir einen Beitrag zu kreativerem, originellerem und innovativerem Unterricht für Schüler und Lehrer leisten können.

Um unserem Anliegen mehr Substanz zu verleihen, haben wir in Willys Klassen unter ungefähr 250 Schülerinnen und Schülern eine Umfrage durchgeführt. Dafür haben wir uns selbst und den anderen folgende Frage gestellt: Wie wollen wir lernen und was benötigen wir dafür?"

Einige der Antworten haben wir hier gesammelt:


WIE willst du lernen und was brauchst du dazu?


  • Am liebsten miteinander in Gruppen arbeiten.
  • Flexibilität in der Planung und bei Hausaufgaben.
  • Erklären von Theorie in kurzen Blöcken, nicht alles auf einmal.
  • Mehr konkrete Praxisbeispiele.
  • Es ist gut, wenn man ein Ziel bekommt, auf das man hinarbeiten kann, mit Punkten, die abgearbeitet werden müssen, um dann selbst eine Übersicht mit der Gruppe, in der man drinsitzt, zu planen.
  • Frei zu arbeiten mit jemandem, der dich dabei begleitet aber auch anspornt, damit du auf gute Art und Weise beschäftigt bist.
  • Erklärungen dann, wenn man sie persönlich benötigt.
  • Ich möchte selbst bestimmen, was ich lernen will und nicht Dinge tun müssen, die ich bereits weiß, sonst langweilige ich mich.
  • Zeit, alleine während der Stunde zu arbeiten.
  • Im Unterricht Internet benutzen zu dürfen, um Dinge auf dem Laptop / Tablet nachgucken zu können.
  • Lernen durchs Tun an einer konkreten Aufgabe, in der ich den Sinn sehen kann.
  • Ich möchte gern gute Aufgaben bekommen und mich nicht immer bei denselben Aufgaben langweilen.
  • Zusammen in der Gruppe zu arbeiten, so dass ich meine Gruppe Sachen fragen kann, die ich nicht verstehe.
  • Schon gern mit dem Buch arbeiten und nicht mit iPads, damit ich Dinge wirklich aufschreiben kann.
  • 10 -15 Minuten Frontalunterricht und den Rest der Zeit wollen wir in Ruhe arbeiten können, dafür muss der Lehrer sorgen.


Drei Antworten bringen die Aussagen der Schülerinnen und Schüler auf den Punkt:



  • "Es ist nicht gar nicht so schwer. Wir wollen nur den Nutzen unserer Arbeit sehen. Wir wollen wissen, WARUM wir den Stoff lernen müssen. WIE? Das wollen wir selbst bestimmen. WAS wir tun müssen, wollen wir vom Lehrer wissen und uns eventuell mit dem Lehrer beraten, wenn uns etwas nicht klar ist.
  • Schüler wollen wissen, WARUM sie etwas lernen müssen. Vom Lehrer erwarten sie, dass deutlich wird, WAS sie tun müssen. Wenn beides klar ist, dann wollen sie selbst entscheiden, WIE sie das umsetzen möchten.
  • Gebt uns eine klare Aufgabe und lasst uns innerhalb eurer gestellten Forderungen und Grenzen unseren eigenen Weg gehen. Seid da für uns, wenn wir eine Erklärung brauchen. Gebt uns mehr Raum und Freiheit!"


Mehr vom EDU-INNOVATION-Team und eduScrum demnächst wieder hier im Teamworkblog!

Anmerkungen:
  • /1/ Foto: Willy Wijnands, 2016

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Ubongo Flow Game

Spiele bieten eine gute Gelegenheit, zeitliche Erfahrungen zu verdichten und gemeinsam zu lernen. Karl Scotland und Sallyann Freudenberg haben im Mai 2014 das Lego Flow Game veröffentlicht. Wir haben die Spielidee übernommen, aber das Spielmaterial gewechselt. Statt Legosteinen benutzen wir Material aus Grzegorz Rejchtmans Ubongo-Spiel. Hier präsentieren wir die Anleitung für das Ubongo Flow Game.

Das neue Outlook - One Outlook - erster Eindruck

Microsoft hat ein Problem: Outlook ist nicht gleich Outlook. Da ist das gute alte Outlook in der Desktop-Version. Das ist das, womit fast alle von uns im Alltag arbeiten und worüber ich hier schon oft berichtet habe. Outlook auf dem MAC sieht aber anders aus. Outlook auf Mobilgeräten sowieso. Dann gibt's noch Outlook im Web. Kein Wunder, dass Microsoft das alles entwirren, verschlanken und vereinheitlichen möchte. Gelingt es? Hier die interessantesten Funktionen des neuen Outlooks . 

Outlook-Aufgabenliste: bitte nicht die Aufgaben des ganzen Teams!

Am Tag der Arbeit kommt eine Lösung, nach der ich schon so oft gefragt wurde: Wie schaffe ich es, dass meine Outlook-Aufgabenliste nur meine eigenen Aufgaben anzeigt und nicht auch die E-Mails, die meine Kollegen gekennzeichnet haben oder Aufgaben, die einfach in einem gemeinsamen Postfach stehen?

Kategorien in Outlook - für das Team nutzen

Kennen Sie die Kategorien in Outlook? Nutzen Sie diese? Wenn ja wofür? Wenn ich diese Fragen im Seminar stelle, sehe ich oft hochgezogene Augenbrauen. Kaum jemand weiß, was man eigentlich mit diesen Kategorien machen kann und wofür sie nützlich sind. Dieser Blogartikel stellt sie Ihnen vor.

Und jetzt alle zusammen! Teams - OneNote - Aufgaben - To Do

Ein Meeting jagt das nächste. Sich da nicht zu verzetteln, wird  im Zeitalter virtueller Besprechungen  noch anspruchsvoller. Kein Wunder, dass  im Zusammenhang mit Microsoft 365  zwei Fragen besonders häufig auftauchen: Wie dokumentiert man Besprechungen gut? Was hilft, offene Aufgaben nachzuhalten? Eine gute Lösung: Das in MS Teams integrierte OneNote-Notizbuch als gemeinsame Plattform auch für den Aufgabenüberblick zu nutzen.

Beispiel für eine Partyplanung mit Scrum

Wer sich neu mit Scrum beschäftigt, ist vielleicht überwältigt von den ganzen Fachbegriffen. Dann sieht man vielleicht gar nicht, wie einfach die einzelnen Elemente von Scrum sind. Deshalb hier ein einfaches Beispiel für die Vorbereitung einer Party mit Hilfe von Scrum.

E-Mail-Vorlagen gemeinsam nutzen (Outlook)

Mittlerweile wird praktisch alle Routine-Korrespondenz in Outlook erledigt. Was liegt da näher, als ein gutes Set von Vorlagen zu erstellen und diese gemeinsam in Team zu nutzen? Leider hat Microsoft vor diesen – an sich simplen – Wunsch einige Hürden gebaut.

Protokolle in OneNote - neue Ideen für's neue Jahr

Protokolliert Ihr Team seine Besprechungen in OneNote? Das geht einfach, schnell ist teamfähig und hat eine exzellente Suchfunktion. Die beliebte Fragen "Wann haben wir eigentlich beschlossen, dass..." ist so schnell beantwortet. Darum wird OneNote an dieser Stelle immer beliebter. In meinen Seminaren dazu sind gute Ideen entstanden, die ich hier weitergeben will.

Führung weiterentwickeln mit Surflehrer Pepe (Pedro)

Führung weiterentwickeln mit Surflehrer Pepe  "Du bist für dein Board verantwortlich, ich bin für dich verantwortlich. Wenn du genau das tust, was ich dir sage, werden wir und alle anderen Leute hier sicher sein und wir werden eine wunderbare Zeit haben." - Pepe (Pedro) Surflehrer in Ericeira Gute Führung hängt stark vom Kontext und der aktuellen Kultur des Unternehmens ab. Der Stil von Pepe unterschied sich von den anderen Surflehrern, die ich zuvor hatte. In diesem Beitrag erzähle ich euch mehr von meinem Surfkurs, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es eine Geschichte über meinen Surflehrer oder über Führung an sich ist.  Let’s grow, Michael

Was macht einen guten Abstract für eine Konferenz aus?

Ein guter Abstract spricht zwei Gruppen an: die Konferenzorganisatoren und die Besucher:innen. Einige Abstracts sind gut, andere verbesserungsfähig. Hier sind meine Erfahrungen als Organisator von mind. 15 Konferenzen.