Wenn wir ein Problem lösen, gehen wir davon aus, dass wir in dem Bereich keine Probleme mehr bekommen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Man merkt es nur nicht sofort.
Wolf und ich hatten ein Gespräch über Probleme. Er hat mir von einem Buch über die Geschichte der Menschheit erzählt /1/ und davon, dass jede Verbesserung gleichzeitig auch Nachteile mit sich brachte. Beispiel: Die Menschen leben mit Haustieren zusammen. Dadurch sind sie neuen Krankheitserregern ausgesetzt.
Wolfs nächstes Beispiel war die Korrespondenz mit anderen Personen. Früher haben wir uns Briefe geschrieben. Es waren wenige Briefe in der Woche und wir haben uns für jeden Brief Zeit genommen. Mit der elektronischen Post ist das Schreiben und Versenden viel einfacher geworden. Aber der Nebeneffekt ist nun, dass wir uns viel viel mehr E-Mails schreiben. Im Ergebnis haben wir also viel weniger Zeit als vorher.
Jerry Weinberg und Don Gause fassen es noch besser zusammen: Jede Lösung ist gleichzeitig die Quelle für neue Probleme (/3/).
Bei allen Problemlösungsversuchen verlagert sich der Stress bloss in eine andere des Universums, verschnauft kurz und kommt dann aus einer anderen Richtung zurück zu uns.
Diesmal steht er nicht auf, sondern formuliert für sich eine wichtige Regel: Wenn Du Dein Prio-1-Problem gelöst hast, wird automatisch Dein Prio-2-Problem zum Prio-1-Problem. Daraus folgt: Die Summe der Probleme bleibt immer gleich. Manchmal ist es auch gut zu wissen, wann man mit der Problemlöserei aufhört.
Das soll jetzt nicht heißen, dass wir keine Probleme mehr angehen sollen. Diese Regeln sollen uns dafür sensibilisieren, dass alles, was wir tun, auch nicht vorgesehene Konsequenzen hat. Ich möchte aber auch mal den Blick weg von den Problemen lenken. Wenn man so manche Berater oder auch Mitarbeiter oder Chefs hört, sind Organisationen ein Hort von Problemen. Der Blick ist zu einseitig. David Cooperrider schreibt dazu, dass keine Organisation als Problem geschaffen wurde (/5/). Jede Organisation hat einen positiven Kern. Aus diesem Kern heraus kann sie sich weiterentwickeln, nicht durch das Wälzen von Problemen.
Wolf und ich hatten ein Gespräch über Probleme. Er hat mir von einem Buch über die Geschichte der Menschheit erzählt /1/ und davon, dass jede Verbesserung gleichzeitig auch Nachteile mit sich brachte. Beispiel: Die Menschen leben mit Haustieren zusammen. Dadurch sind sie neuen Krankheitserregern ausgesetzt.
Wolfs nächstes Beispiel war die Korrespondenz mit anderen Personen. Früher haben wir uns Briefe geschrieben. Es waren wenige Briefe in der Woche und wir haben uns für jeden Brief Zeit genommen. Mit der elektronischen Post ist das Schreiben und Versenden viel einfacher geworden. Aber der Nebeneffekt ist nun, dass wir uns viel viel mehr E-Mails schreiben. Im Ergebnis haben wir also viel weniger Zeit als vorher.
Jede Lösung ist gleichzeitig die Quelle für neue Probleme
Dean Gano gibt in seinem Buch über gemeinsame Problemanalyse (/2/) schon einen Hinweis, warum das so ist. Jede Ursache für etwas ist gleichzeitig die Wirkung von etwas anderem. Deswegen kann man Mindmaps oder Bäume aufzeichnen, um ein Problem besser zu verstehen.Jerry Weinberg und Don Gause fassen es noch besser zusammen: Jede Lösung ist gleichzeitig die Quelle für neue Probleme (/3/).
Bei allen Problemlösungsversuchen verlagert sich der Stress bloss in eine andere des Universums, verschnauft kurz und kommt dann aus einer anderen Richtung zurück zu uns.
Die Summe der Probleme bleibt immer gleich
Es gibt noch eine zweite Regel, die Jerry Weinberg sehr anschaulich in einem Buch über Geheimnisse der Unternehmensberatung erläutert. Er liegt abends im Bett. Draußen stürmt es und irgendwas scheppert im Hof. Er steht also auf und räumt dieses etwas weg. Kaum liegt er wieder im Bett, da hört er ein Quietschen. Wieder steht er auf, löst das Problem und geht zurück ins Bett. Dort hört er zum dritten Mal ein lästiges Geräusch.Diesmal steht er nicht auf, sondern formuliert für sich eine wichtige Regel: Wenn Du Dein Prio-1-Problem gelöst hast, wird automatisch Dein Prio-2-Problem zum Prio-1-Problem. Daraus folgt: Die Summe der Probleme bleibt immer gleich. Manchmal ist es auch gut zu wissen, wann man mit der Problemlöserei aufhört.
Das soll jetzt nicht heißen, dass wir keine Probleme mehr angehen sollen. Diese Regeln sollen uns dafür sensibilisieren, dass alles, was wir tun, auch nicht vorgesehene Konsequenzen hat. Ich möchte aber auch mal den Blick weg von den Problemen lenken. Wenn man so manche Berater oder auch Mitarbeiter oder Chefs hört, sind Organisationen ein Hort von Problemen. Der Blick ist zu einseitig. David Cooperrider schreibt dazu, dass keine Organisation als Problem geschaffen wurde (/5/). Jede Organisation hat einen positiven Kern. Aus diesem Kern heraus kann sie sich weiterentwickeln, nicht durch das Wälzen von Problemen.
Probleme sind das Problem
Wer immer nur Probleme im Blick hat, wird nach jeder Lösung mit neuen Problemen konfrontiert. Wer stattdessen auf positive Wachstumschancen achtet, der lernt neue Entwicklungsmöglichkeiten kennen. (Das ist übrigens der Kern von einer wertschätzenden Organisationsentwicklung, von Appreciative Inquiry.)Anmerkungen
- /1/ Harari, Yuval Noah ; Neubauer, Jürgen: Eine kurze Geschichte der Menschheit. München: DVA, 2013.
- /2/ Gano, Dean L.: Apollo Root Cause Analysis : A New Way of Thinking. 3. Aufl., Apollonian Publications, 2008.
- /3/ Gause, Donald C. ; Weinberg, Gerald M.: Are Your Lights On? : How to Figure Out what the Problem Really is. New York: Dorset House Pub., 1990.
- /4/ Weinberg, Gerald M.: Das Gesetz der Himbeermarmelade : 103 Geheimnisse der Beratung. 1. Aufl.. Frankfurt, Wien: Redline Wirtschaft bei Ueberreuter, 2003.
- /5/ Cooperrider, David: The Appreciative Inquiry Handbook : For Leaders of Change. San Francisco: Berrett-Koehler Publishers, 2008.
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