Direkt zum Hauptbereich

Was ist ein Team? Aufruf zur Blogparade

In regelmäßigen Abständen stellt sich für eine Gruppe die Frage nach Teamarbeit. Was ist ein Team? sind wir ein Team? Wenn wir kein Team sind, wie werden wir eins? Das Team des Teamwork-Blogs diskutiert selbst gerade diese Frage. Wir stellen unsere Gedanken dazu ins Netz. Wir freuen uns über Beiträge zum Teambegriff von anderen Bloggern.


Ein Team hat immer gemeinsame Ziele

Die wichtigste Eigenschaft eines Teams ist für mich, dass die Mitglieder eines Teams ein gemeinsames Ziel haben und für das Erreichen ihre Stärken zusammenbringen. Das Ziel muss nicht unbedingt glasklar sein. Und das Ziel kann sich über die Zeit ändern. Aber ohne gemeinsames Ziel ist es kein Team.

Peter Scholtes hat eine gute Liste von Fragen dazu aufgestellt /1, S. 47f/:
  • Wer sind wir?
  • In welchem Business sind wir tätig? In welchem nicht?
  • Was sind unsere Langfristziele?
  • Was sind unsere kurzfristigen Prioritäten?
  • Welche Werte und Prinzipien verbinden uns Teammitglieder und unsere Arbeit?
  • Was ist meine eigene Aufgabe und wie passt meine Arbeit zum Gesamtkontext bzw. zum System?
  • Was ist die beste Art, meine Arbeit zu erledigen? Was wird von mir erwartet? Von wem? Was ist überhaupt gute Arbeit und wer definiert die Qualitätskriterien?
  • Wie werden Verbesserungen an meiner Arbeitsweise umgesetzt? Wer kümmert sich darum und welche Methoden werden dazu eingesetzt? Bin ich in die Verbesserungen eingebunden? Wenn ja, wie?
  • Welche Quellen und Formen von Rückmeldungen stehen mir zur Verfügung, damit ich verstehe, wie gut ich arbeite?

Teamkompetenzen sind kontextabhängig

Wie ein Team reagiert und wie es sich entwickelt, hängt von der Umgebung bzw. vom Kontext ab. Nehmen wir an, ein Team hat die Aufgabe, Nahrung zu organisieren. Im Wald muss es ganz andere Fähigkeiten dazu entwickeln als in der Steppe.

Produktentwicklung in einem Startup-Unternehmen braucht andere Fähigkeiten als in einem reifen Unternehmen. Der Erfolg eines Teams hängt also nicht nur von den eigenen Kompetenzen sondern auch davon ab, wie gut es den Kontext versteht und darauf reagiert. Das schließt auch mit ein, das oder die Systeme zu verstehen, in denen sich das Team bewegt.

Teamarbeit ist Koordination

Jeder im Team hat bestimmte Stärken und Kompetenzen. Deswegen brauchen wir ihn bzw. sie im Team. Teamarbeit bedeutet, diese Stärken für das gemeinsame Ziel einzusetzen. Das geht nur, wenn das Team weiß, wer was kann und wenn das Team einen Weg findet, die Stärken genau dann abzurufen, wenn sie gebraucht werden.

Die Autoren von Reinventing Project Management definieren vier Dimensionen, die Projektarbeit bestimmen. Eine Dimension davon beschreibt, wie gut die Projektbeteiligten sich verstehen /2, Abschnitt 6/. Es gibt wenig Unsicherheit, wenn alle Beteiligten gut aufeinander abgestimmt sind und jeder weiß, was der andere tut und daraus ableiten kann, was er selbst tun bzw. nicht tun darf.

Viel Unsicherheit haben wir, wenn wir sehr viele Beteiligte haben, die sehr unterschiedliche Dinge tun und unterschiedliche Fachsprachen sprechen. In dem Bereich muss die Projektorganisation Standards klären und das Einhalten Formalia sicherstellen, damit das Gesamtergebnis nicht durch Einzelaktionen gefährdet wird.

Eine gefährliche Situation ist, wenn jeder meint zu wissen, was der andere tut. Man denkt, man versteht sich, aber eigentlich tut man es nicht.

Was bedeutet das für das Team des Teamwork-Blogs?

Das Ziel des Teamwork-Blogs ist es, die Ideen über gute Zusammenarbeit im Team zu verbreiten. Es zählt nicht, wie viele Klicks wir pro Artikel bekommen (obwohl es unserem Autorenego sehr gut tut, wenn sie hoch sind). Es zählt, wie gut unsere Zielgruppe, das sind Führungskräfte und engagierte Teammitglieder, über Teamwork informiert sind.

Alle Autorinnen und Autoren bringen vor allem ihr ganz unterschiedliches Fachwissen ein, weil Teamwork eben viele Aspekte unseres Handelns bei der Arbeit betrifft.

Wir sind in einem Kontext tätig, in dem es viele Bücher und Blogs zu Produktivität gibt. Interessierte Leser finden an vielen Stellen individuelle Tipps, wie sie produktiver arbeiten können. Uns interessiert der Teamfokus, weil das der wichtigere Hebel für die Zusammenarbeit ist. Ein Mensch allein, kann sich nur sehr wenig verbessern. Das Umfeld spielt eine viel größere Rolle.

Wir koordinieren uns mit einem gemeinsamen Redaktionsplan, E-Mails und Blogger.com (Googles Plattform zum Erstellen von Blogs). Ab und zu organisieren wir eine Werkstatt, damit wir uns auch persönlich treffen.

Was bedeutet Teamarbeit für Euch? Alle Beiträge, von denen wir per E-Mail, Twitter oder Kommentar erfahren, werden hier hinzugefügt.


Anmerkungen

  • /1/ "The Leader's Handbook: Making Things Happen, Gett : Making Things Happen, Getting Things Done. Madison: McGraw Hill Professional
  •  /2/ Shenhar, Aaron J. ; Dvir, Dov: Reinventing Project Management : The Diamond Approach To Successful Growth And Innovation. Boston, Massachusetts: Harvard Business Press, 2013.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Und jetzt alle zusammen! Teams - OneNote - Aufgaben - To Do

Ein Meeting jagt das nächste. Sich da nicht zu verzetteln, wird  im Zeitalter virtueller Besprechungen  noch anspruchsvoller. Kein Wunder, dass  im Zusammenhang mit Microsoft 365  zwei Fragen besonders häufig auftauchen: Wie dokumentiert man Besprechungen gut? Was hilft, offene Aufgaben nachzuhalten? Eine gute Lösung: Das in MS Teams integrierte OneNote-Notizbuch als gemeinsame Plattform auch für den Aufgabenüberblick zu nutzen.

Outlook-Aufgabenliste: bitte nicht die Aufgaben des ganzen Teams!

Am Tag der Arbeit kommt eine Lösung, nach der ich schon so oft gefragt wurde: Wie schaffe ich es, dass meine Outlook-Aufgabenliste nur meine eigenen Aufgaben anzeigt und nicht auch die E-Mails, die meine Kollegen gekennzeichnet haben oder Aufgaben, die einfach in einem gemeinsamen Postfach stehen?

Kategorien in Outlook - für das Team nutzen

Kennen Sie die Kategorien in Outlook? Nutzen Sie diese? Wenn ja wofür? Wenn ich diese Fragen im Seminar stelle, sehe ich oft hochgezogene Augenbrauen. Kaum jemand weiß, was man eigentlich mit diesen Kategorien machen kann und wofür sie nützlich sind. Dieser Blogartikel stellt sie Ihnen vor.

Das Ubongo Flow Game

Spiele bieten eine gute Gelegenheit, zeitliche Erfahrungen zu verdichten und gemeinsam zu lernen. Karl Scotland und Sallyann Freudenberg haben im Mai 2014 das Lego Flow Game veröffentlicht. Wir haben die Spielidee übernommen, aber das Spielmaterial gewechselt. Statt Legosteinen benutzen wir Material aus Grzegorz Rejchtmans Ubongo-Spiel. Hier präsentieren wir die Anleitung für das Ubongo Flow Game.

E-Mail-Vorlagen gemeinsam nutzen (Outlook)

Mittlerweile wird praktisch alle Routine-Korrespondenz in Outlook erledigt. Was liegt da näher, als ein gutes Set von Vorlagen zu erstellen und diese gemeinsam in Team zu nutzen? Leider hat Microsoft vor diesen – an sich simplen – Wunsch einige Hürden gebaut.

Protokolle in OneNote - neue Ideen für's neue Jahr

Protokolliert Ihr Team seine Besprechungen in OneNote? Das geht einfach, schnell ist teamfähig und hat eine exzellente Suchfunktion. Die beliebte Fragen "Wann haben wir eigentlich beschlossen, dass..." ist so schnell beantwortet. Darum wird OneNote an dieser Stelle immer beliebter. In meinen Seminaren dazu sind gute Ideen entstanden, die ich hier weitergeben will.

Beispiel für eine Partyplanung mit Scrum

Wer sich neu mit Scrum beschäftigt, ist vielleicht überwältigt von den ganzen Fachbegriffen. Dann sieht man vielleicht gar nicht, wie einfach die einzelnen Elemente von Scrum sind. Deshalb hier ein einfaches Beispiel für die Vorbereitung einer Party mit Hilfe von Scrum.

Optimieren wir uns zu Tode?

Als jemand, der mehr als fünfzehn Jahre in der Welt des IT-Service-Management-Prozessmanagements verbracht hat, musste ich das Buch von Guther Dueck aus dem Jahr 2020 Heute schon einen Prozess optimiert? Das Management frisst seine Mitarbeiter lesen/1/. Typisch für ihn bietet Dueck uns einen provokanten, teils vernichtenden, jedoch humorvoll geschriebener Weckruf. Er behauptet, dass das moderne Management von “Pacesetters” und “Controllers” dominiert wird. Sie sind so sehr auf Optimierung und Profit fokussiert, dass sie den Willen zu Innovation und Unternehmertum abtöten. Jedoch ohne mehr Kreativität und Tatkraft werden wir die Herausforderungen der Digitalisierung, des Klimawandels etc. nicht bewältigen. Ein agiles Mindset kann helfen.

Projekt-Kick Off – Wie Du einen Auftakt gestaltest, der alle Kräfte freisetzt!

Ein typisches Szenario:  Zum Auftakt wird das neue Projekt vom Verantwortlichen vorgestellt. Die vorbereitete PowerPoint-Präsentation zeigt in bunten Bildern, welche Traumschlösser vom Team umgesetzt werden sollen. Doch statt der erhofften Aufbruchsstimmung macht sich Widerstand breit. Diskussionen kommen auf. Das Kickoff-Meeting wird zur Bühne der Lauten. Miese Stimmung macht sich breit. Die Lauten werden lauter, die Stillen werden leiser.  Kommt Dir das bekannt vor? Häufig werde ich gefragt: "Maria - wie sieht das in der Praxis aus? Wie gestalte ich als Moderator ein strukturiertes Meeting?". In diesem Artikel stelle ich Dir EINEN alternativen Ablauf einer Kickoff-Veranstaltung in fünf Schritten vor. Ein Gestaltungsvorschlag, der Impulse und Mut zum Experimentieren neuer Formate bieten soll.  Was es ermöglicht: Förderung des Projekterfolg Frühes gemeinsames Verständnis des Projekts Missverständnissen wird vorgebeugt Es werden hilfreich Hinweise sichtbar, WIE d

OneNote Prinzipien: Zugriffsrechte und Speicherorte

OneNote ist praktisch – ohne jeden Zweifel. OneNote ist auch einfach und intuitiv zu bedienen… Ja… so am Anfang. Doch früher oder später kommen Fragen wie: - wer genau hat eigentlich wie Zugriff auf die Daten? Wie ist das mit Synchronisation zwischen Büro-PC und Smartphone oder iPad? Wie funktioniert OneNote auf dem SharePoint? Auf diese Fragen findet sich die Antwort nicht ganz so leicht. Ich versuche hier die nicht ganz so offensichtlichen Zusammenhänge deutlich zu machen und "gern genommene" Fallen zeigen.