Direkt zum Hauptbereich

Ablage von Dokumenten in Projekten (Teil 1)

Immer mehr Teams arbeiten auf Projektbasis zusammen. Dabei sind die Teammitglieder oft über verschiedene Unternehmen und Standorte verteilt. Um vernünftig arbeiten zu können, müssen die Teammitglieder Dokumente und Informationen austauschen. Aber bitte nicht per E-Mail. Es gibt bessere Möglichkeiten. Hier stellen wir eine vor.

Wolf und ich haben in den letzten Jahren verschiedene Projektteams beobachtet und beraten. Eins geht ganz sicher nicht: Dokumente per E-Mail hin und her schicken. Wie eine E-Mail-Flut entsteht, haben wir ja schon beschrieben (/1/). Teams sind schon durch die Projektarbeit gestresst. Warum sollen sie sich zusätzlich das Leben durch Dokumentenchaos schwer machen?

Projektteams brauchen eine gemeinsame Ablage

Mit Dropbox, SugarSync, SkyDrive oder Wuala gibt es genug Speichermöglichkeiten im Netz. Wenn alle Teammitglieder in einer Organisation sind, reicht schon ein eigenes Verzeichnis auf einem Netzlaufwerk. Damit es mit der gemeinsamen Ablage klappt, braucht das Projektteam Regeln. Die muss es sich ja bei anderen Aufgaben auch geben.

Beispiele für Regeln:
  • Alle Dokumente liegen am vereinbarten Speicherort.
  • Im Team werden keine Dokumente sondern nur Verweise verschickt.
  • Das Team ist verantwortlich für die Ablage. Es kann eine Person bitten, im Auftrag des Teams die Ablage zu pflegen und Fragen zur Ablage zu beantworten.

Wie strukturiert man die Ablage?

Welche Unterordner angelegt werden, ist von Projekt zu Projekt verschieden, weil jedes Projekt sein eigenes Profil hat. Was wir mit der gemeinsamen Ablage erreichen wollen, ist, dass jedes Teammitglied seine Dokumente schnell findet und schnell ablegen kann. Dazu unterscheiden wir zwischen drei Dokumententypen:
  • Wissensdokumente: Diese Dokumente enthalten Informationen, die über die aktuelle Tätigkeit hinaus relevant ist. In Projekten sind dies Pläne, Angebote oder Telefonlisten. Dort sehen wir oft nach.
  • Prozessdokumente: Diese Dokumente unterstützen die Projektprozesse. In Projekten sind dies Vorlagen und Checklisten. Diese Dokumente werden oft wiederverwendet.
  • Vorgangsdokumente: Diese Dokumente sind nur für einen konkreten Vorgang relevant. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, braucht man diese Dokumente nur noch im Archiv. Aktiv schaut man da nicht nach.
Die meisten Dokumente sind Vorgangsdokumente und mit der gemeinsamen Ablage müssen wir sicherstellen, dass diese Dokumente möglichst schnell archiviert werden können. Ein Beispiel wäre, das Projekt nach Phasen, Meilensteinen, Sprints oder Terminen zu gliedern.

Abb. 1: Ablagebeispiel

Abb. 1 zeigt ein Projekt mit 3 Phasen, die jeweils 2 Monate dauern. (Achtung: Es ist durchaus Absicht, dass hinter dem Monat kein Punkt steht, denn der Punkt m Ende führt bei Dropbox dazu, dass der Ordner nicht synchronisiert wird.)

Alle wichtigen Pläne sind im Ordner "(Pläne)", alle Vorlagen im Ordner "(Vorlagen)". Die meisten Dokumente entstehen während einer Phase. Und die meisten braucht man später auch nicht. Deswegen kann der ganze Ordner für Phase 1 am 26.06. nach "zzArchiv" verschoben werden. Vor dem Verschieben wird noch geprüft, ob es Wissens- oder Prozessdokumente gibt, die aufgehoben werden sollen.

Das Team hat es hier einfach, weil es auf der Suche nach den Dokumenten nur im aktuellen Phasenordner suchen muss.

Dieses Beispiel ist natürlich vereinfacht. Aber ich denke, Sie sehen das Prinzip. Wolf und ich sind gerade dabei, unser Projektablage-Wissen festzuhalten

Anmerkungen

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wie lassen sich Ergebnisse definieren? - Drei Beispiele (WBS, CBP und BDN)

Ich habe schon darüber geschrieben, warum das Definieren von Ergebnissen so wichtig ist. Es lenkt die Aufmerksamkeit des Projektteams auf die eigentlichen Ziele. Aber was sind eigentlich Projektergebnisse? In diesem Beitrag stelle ich drei Methoden vor, um leichter an Ergebnisse zu kommen.

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

Wie Agilität den Kundennutzen steigert - Einige Argumente für Berater:innen

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit fragen sich viele, ob agile Beratung noch eine Zukunft hat. Die Antwort liegt in der konsequenten Orientierung am Kundennutzen. Qualität setzt sich durch, wenn sie messbare Verbesserungen bei Umsatz, Kosten und Leistungsfähigkeit bewirkt, anstatt sich in Methoden und zirkulären Fragen zu verlieren. Dieser Artikel zeigt, wie agile Beratung nachhaltige Veränderungen in Unternehmen schafft und warum gerade jetzt gute Berater:innen gebraucht werden, um Organisationen widerstandsfähiger zu machen.

Warum eine Agile Transformation keine Reise ist

Die agile Transformation wird oft als eine Reise beschrieben. Doch dieser Vergleich kann viele Unternehmen in die Irre führen oder Bilder von unpassenden Vergleichen erzeugen. Transformationen sind keine linearen Prozesse mit einem klaren Ziel, sondern komplexe und dynamische Entwicklungen. Dieser Artikel zeigt, warum Agilität kein Weg mit einem festen Endpunkt ist.

Kleine Organisationsveränderungen, die direktes Feedback erzeugen

Große Veränderungen sind in einer Organisation schwer zu messen. Oft liegt zwischen Ursache und Wirkung ein langer Zeitraum, sodass die Umsetzer:innen nicht wissen, was genau gewirkt hat. Hier ist eine Liste mit kleinen Maßnahmen, die schnell etwas zurückmelden.

Agile Leadership – Führst du noch oder dienst du schon?

Die Arbeitswelt verändert sich. Und das spüren nicht nur Führungskräfte, sondern vor allem Mitarbeitende. Immer mehr Menschen hinterfragen den Sinn ihrer Arbeit, erwarten Respekt, Vertrauen und eine Unternehmenskultur, die echte Zusammenarbeit ermöglicht. Studien wie die Gallup-Studie 2025 oder die EY-Jobstudie zeigen: Der Frust am Arbeitsplatz wächst – und mit ihm die Unzufriedenheit mit der Führung. Höchste Zeit, umzudenken. Genau hier setzt agile Führung an. 1. Warum agile Führung heute entscheidend ist  Klassische Führung – hierarchisch, kontrollierend, top-down – funktioniert immer weniger. Die Zahlen sind eindeutig:  Laut Gallup fühlen sich nur noch 45 % der deutschen Beschäftigten mit ihrem Leben zufrieden. Fast jede dritte Kündigung erfolgt wegen der Führungskraft. Nicht das Gehalt, sondern mangelnde Wertschätzung, fehlendes Vertrauen und ein schlechtes Arbeitsumfeld treiben Menschen aus Unternehmen.  Agile Führung bietet eine Alternative, die auf Vertrauen, Selbs...

Ent-Spannen statt Platzen: Erste Hilfe für mehr Vertrauen und Resilienz im Team

Zwei Themen die mir in den letzten Wochen immer wieder über den Weg laufen sind Vertrauen und Resilienz. Vertrauen als das Fundament für gemeinsame Zusammenarbeit und Resilienz als die Fähigkeit, Herausforderungen, Stress und Rückschläge zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen.  In dem Blogpost möchte ich ein paar Erste-Hilfe Interventionen teilen, die zu mehr Vertrauen und Resilienz im Team führen können - gerade wenn die Emotionen hochkochen und es heiss her geht im Team. Die „Mist-Runde“: Ärger Raum geben. In konfliktbeladenen oder belasteten Teams kann es eine große Herausforderung sein, eine offene Kommunikation und ein respektvolles Miteinander zu fördern. Eine einfache, aber äußerst effektive Methode, um Spannungen abzubauen, ist die „Mist-Runde“ . Diese Intervention, die ich zuerst bei Veronika Jungwirth und Ralph Miarka kennengelernt habe, gibt den Teilnehmern einen geschützten Raum, in dem sie ihre Frustrationen und negativen Gedanken ohne Zensur äußern können un...

Microsoft Lists: mit Forms und Power Apps komfortabel mobil arbeiten

In meinem Kundenkreis sind viele Menschen, die den Arbeitsalltag nicht vorwiegend auf dem Bürostuhl sitzend verbringen, sondern "draußen" unterwegs sind. Vielleicht in Werkstätten oder im Facility-Management. Es ist so wichtig, dass die Schnittstellen zu den Abläufen im Büro gut abgestimmt sind. Microsoft 365 hat so einiges im Baukasten, man muss es nur finden und nutzen.  In diesem Artikel spiele ich ein Szenario durch, das auf Microsoft Lists, Forms und - für die Ambitionierteren - Power Apps setzt.

Selbstbewertungsfragen für den Alltag in Arbeitsgruppen aus Sicht von Mitarbeitenden

Welche Fragen können wir Mitarbeiter:innen stellen, um herauszufinden, ob agiles Arbeiten wirkt? Es gibt bereits eine Menge an Fragebögen. Aber ich bin nicht immer zufrieden damit.