Wenn ich ein Scrum-Team coache, komme ich nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt. Der beste Zeitpunkt, das Team bei der Arbeit zu beobachten, sind die Phasenwechsel (Sprintübergänge). Im Gegensatz zu klassisch geführten Projekten oder zu Routineprozessen, haben sich Scrum-Teams einen festen Rhythmus gegeben, z. B. "wir planen, arbeiten und überprüfen unsere Arbeit alle 2 Wochen".
Am Ende dieser 2 Wochen kommen alle zusammen und sehen sich gemeinsam das Ergebnis an, das das Team 2 Wochen zuvor geplant hat. Da werden Dinge ausprobiert und Fragen gestellt. Das Team will vom Entscheider wissen, ob er sich das Ergebnis so vorgestellt hat.
Nach der Vorstellung tagt das Team und überlegt, an welchen konkreten Verbesserungspunkten es in den nächsten 2 Wochen arbeiten will. Dies könnte ein neue gemeinsame Vereinbarung sein, eine bestimmte Arbeitsweise zu ändern. Es könnte auch sein, dass das Team eine neue Technik ausprobiert.
Am nächsten Tag schließen sich Team und Entscheider erneut ein und besprechen, welche Arbeit in den nächsten 2 Wochen ansteht. Der Entscheider stellt konkrete Arbeitspakete und seine Qualitätserwartungen vor. Das Team hat stellt Fragen und diskutiert, damit es die Arbeitspakete richtig versteht. Danach plant das Team die konkreten Aufgaben, die es erledigen muss, um die Arbeitspakete umzusetzen. Alle Aufgaben kommen an eine Tafel, damit jeder sie sehen kann. Das Team schätzt auch die Aufwände gemeinsam und verpflichtet sich selbst zum Arbeitspensum.
Nun beginnt jeder mit seiner Arbeit. Wenn jemand mit einer Aufgabe anfängt, hängt er den entsprechenden Zettel an der Tafel in eine andere Spalte. Im Laufe der 2 Wochen wandern die meisten Zettel von einer auf die andere Seite der Tafel.
Damit jeder im Team weiß, woran der andere Arbeit oder gearbeitet hat, spricht sich das Team jeden Tag kurz ab (max. 15 Minuten). Wenn jemand auf ein Hindernis stößt, wird es hier angesprochen und die anderen Teammitglieder kommen danach zur Hilfe.
So geht es Tag für Tag bis die 2 Wochen zu Ende sind. Das Team zeigt dem Entscheider wieder, was es erledigt hat und der Entscheider gibt Feedback. Das Team überlegt sich wieder einen Punkt, an dem es besser werden will. Am nächsten Tag fängt der neue Rhythmus an. Und so geht es immer weiter.
Scrum funktioniert, weil sich das Team selbst organisiert. Aber für die anstehende Antwort braucht es einen Entscheider, der einen Überblick über alle Aufgaben hat. Die werden in einer einzigen Liste gesammelt. Und das wichtigste steht immer oben.
Zudem braucht es einen Prozessverantwortlichen, der das Team immer wieder an die Scrum-Regeln erinnert und bei der Umsetzung des Scrum-Prozesses hilft.
Das ist Scrum in 417 Worten und ich habe keinen Fachbegriff benutzt.
Ihr wollt mehr über Scrum wissen? Wir haben eine Übersichtsseite zu Scrum, über die man sich in die wichtigsten Artikel in diesem Blog einlesen kann.
Schöne und treffende Zusammenfassung ohne die üblichen Buzzwords :)
AntwortenLöschen