Direkt zum Hauptbereich

Mein Arbeitsplatz entspannt mich! - Schnelle Übungen für zwischendurch, die Ihnen Energie geben.

Jawohl, Sie haben richtig gelesen. An Ihrem Arbeitsplatz dürfen Sie bewusst wohltuende Minutenerholung erleben. Und zwar schon JETZT! Machen Sie diese für sich alltagstauglich.

Oft sind es nur Kleinigkeiten, die uns im Alltag plagen und wenn es mal wieder nicht so läuft, dürfen Sie Papier ruhig temperamentvoll zusammenknüllen und es eine Weile in den Handflächen zu einer Kugel rollen. Dies aktiviert über Ihre Handreflexzonen und somit die Organe und Sinne. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie sich dabei zentrieren und somit Ihre Konzentration verbessern. Nutzen Sie diese kleine Wohltat, bevor das Stück in die „runde Ablage“ wandert. Wollen Sie diese Übung optimieren, dann legen Sie sich Ihren persönlichen Igelball zu.

Auch bei höchster Konzentration verharren wir oft in derselben Position und atmen eher flach. Nutzen Sie die Zeit danach um sich zu strecken und zu dehnen. Machen Sie sich mal wieder Luft, atmen Sie dabei tief ein, somit dehnen Sie Ihre Zwischenrippenmuskulatur und können wieder freier atmen. Langsame Übungen entspannen und schützen vor Verletzungen. Dass Sie vor Ihrer Schmerzgrenze stoppen, versteht sich von selbst.

Werden Sie größer, auch wenn Sie dabei das Gefühl haben, eine Marionette zu sein. Setzen Sie sich entspannt auf das vordere Drittel Ihrer Sitzfläche und stellen Sie sich vor ein Faden zieht Sie sanft an der höchsten Schädelstelle nach oben. Schauen Sie dabei gerade aus. Genießen Sie für einige Zeit ein Sitzriese zu sein. Richten Sie sich selbst immer wieder auf und schauen Sie freundlich, denn wissenschaftliche Studien zeigen auf, dass die Körperhaltung mit dem emotionalen Zustand eng in Verbindung steht.

Lassen Sie ruhig mal den Kopf hängen – aber natürlich nur zur Entspannung! Danach richten Sie sich wieder auf. Bitte schauen Sie immer wieder in die Ferne, aus dem Fenster oder auf ein Bild mit einem weiten Horizont. Das tut gut. Nutzen Sie mal wieder bewusst Ihre körperschwächere Seite für Alltagsbewegungen, für Kinder ist das ein lustiges Spiel. Und Sie machen das sicher mit Links.

Viel Fingerspitzengefühl können Sie im Meeting zum Einsatz bringen, wenn Sie die Fingerspitzen der beiden Hände aneinanderdrücken, bis Sie an den Berührungspunkten Ihren eigenen Puls fühlen können. Laut Körpersprache haben Sie somit bereits gemeinsame Punkte in der Gruppe gefunden.

Eine meiner leichtesten Übungen, ist bewusst konzentriert langsam (ca. 5 bis 10 sec.) tief einatmen und in der gleichen Zeit wieder ausatmen. Das ist eine sehr effektive Art von Meditation und Ihr Organismus freut sich auf die vermehrte Sauerstoffzufuhr. Diese Übung kann ganz ruhig und dezent ausgeführt werden. Probieren Sie es aus!

Eine Fußreflexzonenmassage während eines Meetings wäre sicherlich etwas ungewöhnlich, dennoch werden Sie entspannt handlungsfähig, wenn Sie beim Nachdenken sanft Ihre Hände bzw. Ihre Handreflexzonen, massieren. Die Finger sind der Kopfregion, also auch den Sinnesorganen zugeordnet. Die inneren und äußeren Handflächen stehen für den Körper und die Organe. Wenn es schnell gehen sollte, reiben Sie sich einfach vor Freude die Hände.

Beißen Sie mal Zähne die zusammen! Ja, aber nur beim Essen. Sollten Sie öfter mit den Zähnen knirschen oder Kiefer aufeinanderpressen weiß ich Ihnen ein wunderbares Gegenmittel: Ein wohlgemeintes breites Lächeln! Wenn Sie nicht gerade verhandeln und Ihr „Pokerface“ zum Einsatz bringen müssen, nutzen Sie Ihre vielfältige Mimik, diese entspannt Ihre Gesichtsmuskeln und spart so manches Wort ;-). Hier noch eine Steigerung: Ziehen Sie einfach wenn Sie ungestört sind die Augenbrauen und die Mundwinkel abwechselnd nach oben.

Vielleicht sind Sie im gesetzten Alter? Das heißt aber nicht, dass Sie zum Dauersitzer werden müssen. Hampeln Sie nicht dauernd auf Ihrem Sitz herum, aber tun Sie Ihrer Wirbelsäule den gefallen und ändern Sie aktiv und bewusst Ihre Sitzposition. Nutzen Sie doch öfter das vordere Drittel Ihrer Sitzfläche, somit sitzen Sie aufrecht und Ihre Beine haben wieder die Chance ordentlich durchblutet zu werden. Durch längeres Stillsitzen werden die Beine schlechter durchblutet und manchmal kommt es zu einem kurzen Lymphstau und die Beine schwellen an. Um dem vorzubeugen benutzen Sie immer wieder die Wadenpumpe bzw. Muskel-Gelenkpumpe.

Einen besonderen Apell richte ich an High-Heels-Trägerinnen, denn ihre natürliche Wadenpumpe wird durch das Tragen der Schuhe etwas lahmgelegt. Schaukeln Sie bitte auch im Sitzen immer wieder die Zehen auf und ab, indem Sie Ihr Gewicht auf Ihre Absätze verlagern. Eine passende  und selbstverständlich auch schöne Strumpfhose/Strümpfe mit Stützeffekt unterstützt Ihre Blutzirkulation. Ihre Beine danken es Ihnen.

Machen Sie Ihren persönlichen, kurzen  Sitzcheck!

Die Sitzhöhe: Haben Sie Ihre Sitzhöhe so eingestellt, dass:
  1. Ihre Füße vollständig auf dem Boden stehen können?
  2. Ihre Knie und Ihre Ellenbogen (wenn Sie Armlehnen haben) im 90°Winkel stehen?
Anmerkung: Wenn der Winkel kleiner als 90° ist wird die Durchblutung eingeschränkt. Armlehnen entlasten den Schulterbereich indem sie das Gewicht der Arme von ca. 8-10kg abnehmen.

Die Sitzfläche: Ist die Gestaltung Ihrer Sitzfläche so, dass:
  1. Sie eine „richtige“ Sitzhaltung einnehmen können ohne mit dem Becken abzukippen?
  2. Ihr Rücken an der Rückenlehne anliegt ohne dass Ihre Beine in der Luft baumeln?
Die Rückenlehne: Ist Ihre Rückenlehne so eingestellt, dass:
  1. Sie bequem Ihre Schulterblätter anlehnen können?
  2. Ihr Rücken sich strecken kann und die Lehne sanft nachgibt?
Unser Bewegungsapparat ist für eine Bewegungsvielfalt geschaffen. Eine schöne Zukunftsvision wäre doch eine Sitzung im Stehen oder in Bewegung auszurichten.

Machen Sie das Beste daraus!

Anmerkungen, Verweise

  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). (4., durchgesehene Auflage, Berlin 2011). Sitzlust statt Sitzfrust - Sitzen bei der Arbeit und anderswo. Dortmund-Dorstfeld: Bonifatius Druckerei.
  • Schaper, M. (2013). Sport und Gesundheit, Die Heilkraft der Bewegung. GEO kompakt - Die Grundlagen des Wissens, Nr. 34.
  • Schmitz, W. (2012). Schneller Lesen Besser verstehen. Reinbek bei Hamburg: Rohwolt Taschenbuch Verlag.
  • Reflexzonen – Decoder, Verlag Melbourne

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wie lassen sich Ergebnisse definieren? - Drei Beispiele (WBS, CBP und BDN)

Ich habe schon darüber geschrieben, warum das Definieren von Ergebnissen so wichtig ist. Es lenkt die Aufmerksamkeit des Projektteams auf die eigentlichen Ziele. Aber was sind eigentlich Projektergebnisse? In diesem Beitrag stelle ich drei Methoden vor, um leichter an Ergebnisse zu kommen.

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

Wie Agilität den Kundennutzen steigert - Einige Argumente für Berater:innen

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit fragen sich viele, ob agile Beratung noch eine Zukunft hat. Die Antwort liegt in der konsequenten Orientierung am Kundennutzen. Qualität setzt sich durch, wenn sie messbare Verbesserungen bei Umsatz, Kosten und Leistungsfähigkeit bewirkt, anstatt sich in Methoden und zirkulären Fragen zu verlieren. Dieser Artikel zeigt, wie agile Beratung nachhaltige Veränderungen in Unternehmen schafft und warum gerade jetzt gute Berater:innen gebraucht werden, um Organisationen widerstandsfähiger zu machen.

Warum eine Agile Transformation keine Reise ist

Die agile Transformation wird oft als eine Reise beschrieben. Doch dieser Vergleich kann viele Unternehmen in die Irre führen oder Bilder von unpassenden Vergleichen erzeugen. Transformationen sind keine linearen Prozesse mit einem klaren Ziel, sondern komplexe und dynamische Entwicklungen. Dieser Artikel zeigt, warum Agilität kein Weg mit einem festen Endpunkt ist.

Kleine Organisationsveränderungen, die direktes Feedback erzeugen

Große Veränderungen sind in einer Organisation schwer zu messen. Oft liegt zwischen Ursache und Wirkung ein langer Zeitraum, sodass die Umsetzer:innen nicht wissen, was genau gewirkt hat. Hier ist eine Liste mit kleinen Maßnahmen, die schnell etwas zurückmelden.

Agile Leadership – Führst du noch oder dienst du schon?

Die Arbeitswelt verändert sich. Und das spüren nicht nur Führungskräfte, sondern vor allem Mitarbeitende. Immer mehr Menschen hinterfragen den Sinn ihrer Arbeit, erwarten Respekt, Vertrauen und eine Unternehmenskultur, die echte Zusammenarbeit ermöglicht. Studien wie die Gallup-Studie 2025 oder die EY-Jobstudie zeigen: Der Frust am Arbeitsplatz wächst – und mit ihm die Unzufriedenheit mit der Führung. Höchste Zeit, umzudenken. Genau hier setzt agile Führung an. 1. Warum agile Führung heute entscheidend ist  Klassische Führung – hierarchisch, kontrollierend, top-down – funktioniert immer weniger. Die Zahlen sind eindeutig:  Laut Gallup fühlen sich nur noch 45 % der deutschen Beschäftigten mit ihrem Leben zufrieden. Fast jede dritte Kündigung erfolgt wegen der Führungskraft. Nicht das Gehalt, sondern mangelnde Wertschätzung, fehlendes Vertrauen und ein schlechtes Arbeitsumfeld treiben Menschen aus Unternehmen.  Agile Führung bietet eine Alternative, die auf Vertrauen, Selbs...

Ent-Spannen statt Platzen: Erste Hilfe für mehr Vertrauen und Resilienz im Team

Zwei Themen die mir in den letzten Wochen immer wieder über den Weg laufen sind Vertrauen und Resilienz. Vertrauen als das Fundament für gemeinsame Zusammenarbeit und Resilienz als die Fähigkeit, Herausforderungen, Stress und Rückschläge zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen.  In dem Blogpost möchte ich ein paar Erste-Hilfe Interventionen teilen, die zu mehr Vertrauen und Resilienz im Team führen können - gerade wenn die Emotionen hochkochen und es heiss her geht im Team. Die „Mist-Runde“: Ärger Raum geben. In konfliktbeladenen oder belasteten Teams kann es eine große Herausforderung sein, eine offene Kommunikation und ein respektvolles Miteinander zu fördern. Eine einfache, aber äußerst effektive Methode, um Spannungen abzubauen, ist die „Mist-Runde“ . Diese Intervention, die ich zuerst bei Veronika Jungwirth und Ralph Miarka kennengelernt habe, gibt den Teilnehmern einen geschützten Raum, in dem sie ihre Frustrationen und negativen Gedanken ohne Zensur äußern können un...

Microsoft Lists: mit Forms und Power Apps komfortabel mobil arbeiten

In meinem Kundenkreis sind viele Menschen, die den Arbeitsalltag nicht vorwiegend auf dem Bürostuhl sitzend verbringen, sondern "draußen" unterwegs sind. Vielleicht in Werkstätten oder im Facility-Management. Es ist so wichtig, dass die Schnittstellen zu den Abläufen im Büro gut abgestimmt sind. Microsoft 365 hat so einiges im Baukasten, man muss es nur finden und nutzen.  In diesem Artikel spiele ich ein Szenario durch, das auf Microsoft Lists, Forms und - für die Ambitionierteren - Power Apps setzt.

Selbstbewertungsfragen für den Alltag in Arbeitsgruppen aus Sicht von Mitarbeitenden

Welche Fragen können wir Mitarbeiter:innen stellen, um herauszufinden, ob agiles Arbeiten wirkt? Es gibt bereits eine Menge an Fragebögen. Aber ich bin nicht immer zufrieden damit.