Direkt zum Hauptbereich

„Und AIDA spielt die TUBA!“

Unvorbereitet(?) sprechen müssen? 
Einfache Erfolgsformeln für spontane Redesituationen im Beruf

„Sie können sicherlich noch zum Schluss einige zusammenfassende Worte dazu beitragen, oder?“

Vielleicht sitzen Sie heute noch in einem großen Meeting und werden aufgefordert ein abschließendes Wort an alle zu richten. Oder vielleicht erinnern Sie sich an die stillen, flehenden Blicke Ihrer Kollegen oder Bekannten bei Jubiläen, Eröffnungen, Verabschiedungen, Ehrungen, Weihnachtsfeiern etc. mit der zentralen Satzaussage: “Du bist dran. Sag jetzt was!“ und Ihnen fällt spontan nichts ein. Manche Menschen fallen in dieser Situation regelrecht in eine Trance, die durch das meditative Anschauen der Tischplatte aufrechterhalten wird.

Sagen Sie doch anschließend noch ein paar warme Worte, Sie machen das so gut.

Gedankenblitz: „Meint diese Person etwa mich?“ Kalt erwischt? Schweißausbruch?  Stresshormontornado? Hilfe!

Nein, nehmen Sie die Herausforderung an! Es ist eine wunderbare Chance.

Machen Sie aus einem unguten Magengefühl das Beste was Ihnen möglich ist. Atmen Sie ruhig und entspannt, mit dem Gedanken: „Ja, ich kann das! Ja, ich werde es jetzt tun.“ Am besten greifen Sie noch kurz, aber ruhig zum Wasserglas um ein bisschen mehr Spannung aufzubauen. Zusätzlich können Sie in diesen wertvollen Sekunden gedanklich den Einleitungstext vorbereiten. Machen Sie eine kurze rhetorische Pause. Nehmen Sie dabei Blickkontakt zu Ihren Zuhörern auf. Und los!

Damit Sie dennoch in Ihrer kurzen Rede einen ROTEN FADEN haben, gebe ich Ihnen eine kleine Erfolgsformel mit auf den Weg, die mir schon des Öfteren gute Dienste geleistet hat.

Sie müssen sich nur das Wort TUBA merken:
  • T für Thema: Z. B. die Begrüßung, der Grund der Zusammenkunft, ein humorvoller Einstieg bewirkt eine hohe Aufmerksamkeit oder Sie nutzen eine allgemeine Fragestellung
  • U für Umstand: Sprechen Sie über die Bedeutung des Themas. Geben Sie ihnen eine klare und glaubhafte Botschaft mit. Reden Sie nicht nur mit den üblichen Floskeln, sondern nutzen Sie Ihre Individualität. Reden Sie mit Herz und Verstand und betonen Sie das, was Ihnen wichtig ist.
  • B für Beispiel: Mit einem passenden Beispiel wecken Sie die Gefühle Ihrer Zuhörer. Es kann eine geistreiche Anekdote sein, Gleichnisse mit hohem Wiedererkennungswert für die Zuhörer, humorvolle Geschichten, Wortspiele, Zitate, Vergleich einer Studie, evtl. wenige Zahlen, Daten oder Fakten
  • A für Aufforderung: Sprechen Sie ein Toast aus, „Legen wir los!“, gute Wünsche, einen Aufruf. Lassen Sie sich etwas Positives einfallen. Genießen Sie Ihren Applaus! Überlegen Sie sich einen guten, positiven Schluss, dieser bleibt den Zuhörern oft viel länger in Erinnerung, als einzelne Sätze Ihrer Rede.
Aus dem Marketingbereich stammt die folgende AIDA-Formel:
  • A für Attention: Aufmerksamkeit erregen
  • I für Interrest: Themeninteresse aufkommen lassen
  • D für Desire: Das Verlangen erwecken
  • A für Action: „Auf zum Handeln!“
Bedanken Sie sich! (vielleicht für die Aufmerksamkeit, bei Ihren Zuhörern, für die Möglichkeit zu sprechen etc.)

Bemerkenswertes: Eine allgemeine Faustregel besagt, dass es auf den Inhalt Ihrer Rede nur zu 30 Prozent ankommt. Entscheidend für den Gesamteindruck sind Gestik, Mimik und Stimme.

Folgende leichte Alltagsübungen können Sie dabei unterstützen Ihren Gesamteindruck zu optimieren
    • Lautes Lesen: Vielleicht können Sie öfter Texte, z. B. Ihre Bettlektüre laut und betont lesen. Wenn Sie noch Kinder im Vorlesealter haben, lesen Sie ihnen regelmäßig vor, denn es gibt keine ehrlicheren Zuhörer und Kritiker.
    • Atemtechniken zur Beruhigung oder zum Aufputschen üben: Wenn sie ruhiger werden wollen, konzentrieren Sie sich beim Atmen auf das Ausatmen. Legen Sie ihre Hand auf Ihren Nabel leicht auf und atmen ruhig und sanft gegen ihre Hand. Wenn Sie sich müde fühlen, konzentrieren Sie sich auf das Einatmen. Unterstützend wirkt dabei die Hand auf dem Brustbein, die Ihre Atmung somit aktiv und dennoch sanft verfolgen kann.
    • Anspruchsvolle Witze erzählen: Üben Sie im Privatleben immer wieder das Erzählen von Witzen oder Anekdoten, diese verhelfen Ihnen dabei sich in Spontanität zu üben, zu Konzentrieren und richtig „zu pointen“.
      Egal zu welchem Anlass Sie sprechen wollen, eine spontane kurze Rede sollte jederzeit drin sein! Sie können nur dabei wachsen und benötigen keine langen Vorbereitungszeiten. Notieren Sie sich maximal ein paar wenige Stichwörter. Alle Zuhörer wissen, Sie konnten sich nicht drauf vorbereiten und sind angetan von ihrer Spontanität.

      Ein weises Zitat von Martin Luther bringt es auf den Punkt: „Tritt frisch auf, tu 's Maul auf, hör bald auf!

      Ganz in meinem Sinne.

      Anmerkungen

      Kommentare

      Kommentar veröffentlichen

      Beliebte Posts aus diesem Blog

      Und jetzt alle zusammen! Teams - OneNote - Aufgaben - To Do

      Ein Meeting jagt das nächste. Sich da nicht zu verzetteln, wird  im Zeitalter virtueller Besprechungen  noch anspruchsvoller. Kein Wunder, dass  im Zusammenhang mit Microsoft 365  zwei Fragen besonders häufig auftauchen: Wie dokumentiert man Besprechungen gut? Was hilft, offene Aufgaben nachzuhalten? Eine gute Lösung: Das in MS Teams integrierte OneNote-Notizbuch als gemeinsame Plattform auch für den Aufgabenüberblick zu nutzen.

      Outlook-Aufgabenliste: bitte nicht die Aufgaben des ganzen Teams!

      Am Tag der Arbeit kommt eine Lösung, nach der ich schon so oft gefragt wurde: Wie schaffe ich es, dass meine Outlook-Aufgabenliste nur meine eigenen Aufgaben anzeigt und nicht auch die E-Mails, die meine Kollegen gekennzeichnet haben oder Aufgaben, die einfach in einem gemeinsamen Postfach stehen?

      Kategorien in Outlook - für das Team nutzen

      Kennen Sie die Kategorien in Outlook? Nutzen Sie diese? Wenn ja wofür? Wenn ich diese Fragen im Seminar stelle, sehe ich oft hochgezogene Augenbrauen. Kaum jemand weiß, was man eigentlich mit diesen Kategorien machen kann und wofür sie nützlich sind. Dieser Blogartikel stellt sie Ihnen vor.

      Das Ubongo Flow Game

      Spiele bieten eine gute Gelegenheit, zeitliche Erfahrungen zu verdichten und gemeinsam zu lernen. Karl Scotland und Sallyann Freudenberg haben im Mai 2014 das Lego Flow Game veröffentlicht. Wir haben die Spielidee übernommen, aber das Spielmaterial gewechselt. Statt Legosteinen benutzen wir Material aus Grzegorz Rejchtmans Ubongo-Spiel. Hier präsentieren wir die Anleitung für das Ubongo Flow Game.

      E-Mail-Vorlagen gemeinsam nutzen (Outlook)

      Mittlerweile wird praktisch alle Routine-Korrespondenz in Outlook erledigt. Was liegt da näher, als ein gutes Set von Vorlagen zu erstellen und diese gemeinsam in Team zu nutzen? Leider hat Microsoft vor diesen – an sich simplen – Wunsch einige Hürden gebaut.

      Protokolle in OneNote - neue Ideen für's neue Jahr

      Protokolliert Ihr Team seine Besprechungen in OneNote? Das geht einfach, schnell ist teamfähig und hat eine exzellente Suchfunktion. Die beliebte Fragen "Wann haben wir eigentlich beschlossen, dass..." ist so schnell beantwortet. Darum wird OneNote an dieser Stelle immer beliebter. In meinen Seminaren dazu sind gute Ideen entstanden, die ich hier weitergeben will.

      Beispiel für eine Partyplanung mit Scrum

      Wer sich neu mit Scrum beschäftigt, ist vielleicht überwältigt von den ganzen Fachbegriffen. Dann sieht man vielleicht gar nicht, wie einfach die einzelnen Elemente von Scrum sind. Deshalb hier ein einfaches Beispiel für die Vorbereitung einer Party mit Hilfe von Scrum.

      Optimieren wir uns zu Tode?

      Als jemand, der mehr als fünfzehn Jahre in der Welt des IT-Service-Management-Prozessmanagements verbracht hat, musste ich das Buch von Guther Dueck aus dem Jahr 2020 Heute schon einen Prozess optimiert? Das Management frisst seine Mitarbeiter lesen/1/. Typisch für ihn bietet Dueck uns einen provokanten, teils vernichtenden, jedoch humorvoll geschriebener Weckruf. Er behauptet, dass das moderne Management von “Pacesetters” und “Controllers” dominiert wird. Sie sind so sehr auf Optimierung und Profit fokussiert, dass sie den Willen zu Innovation und Unternehmertum abtöten. Jedoch ohne mehr Kreativität und Tatkraft werden wir die Herausforderungen der Digitalisierung, des Klimawandels etc. nicht bewältigen. Ein agiles Mindset kann helfen.

      Projekt-Kick Off – Wie Du einen Auftakt gestaltest, der alle Kräfte freisetzt!

      Ein typisches Szenario:  Zum Auftakt wird das neue Projekt vom Verantwortlichen vorgestellt. Die vorbereitete PowerPoint-Präsentation zeigt in bunten Bildern, welche Traumschlösser vom Team umgesetzt werden sollen. Doch statt der erhofften Aufbruchsstimmung macht sich Widerstand breit. Diskussionen kommen auf. Das Kickoff-Meeting wird zur Bühne der Lauten. Miese Stimmung macht sich breit. Die Lauten werden lauter, die Stillen werden leiser.  Kommt Dir das bekannt vor? Häufig werde ich gefragt: "Maria - wie sieht das in der Praxis aus? Wie gestalte ich als Moderator ein strukturiertes Meeting?". In diesem Artikel stelle ich Dir EINEN alternativen Ablauf einer Kickoff-Veranstaltung in fünf Schritten vor. Ein Gestaltungsvorschlag, der Impulse und Mut zum Experimentieren neuer Formate bieten soll.  Was es ermöglicht: Förderung des Projekterfolg Frühes gemeinsames Verständnis des Projekts Missverständnissen wird vorgebeugt Es werden hilfreich Hinweise sichtbar, WIE d

      OneNote Prinzipien: Zugriffsrechte und Speicherorte

      OneNote ist praktisch – ohne jeden Zweifel. OneNote ist auch einfach und intuitiv zu bedienen… Ja… so am Anfang. Doch früher oder später kommen Fragen wie: - wer genau hat eigentlich wie Zugriff auf die Daten? Wie ist das mit Synchronisation zwischen Büro-PC und Smartphone oder iPad? Wie funktioniert OneNote auf dem SharePoint? Auf diese Fragen findet sich die Antwort nicht ganz so leicht. Ich versuche hier die nicht ganz so offensichtlichen Zusammenhänge deutlich zu machen und "gern genommene" Fallen zeigen.