Direkt zum Hauptbereich

Eine Leseliste für Projektmanagement

Es gibt viel Literatur über Projektmanagement und benachbarte Managementdisziplinen. Um konkret zu verstehen, was Projektarbeit wirklich bedeutet, empfehle ich folgende Bücher.
Projektmanagement wird oft sehr kompliziert dargestellt. Meist haben die Autoren selbst kein klares Bild von Projektarbeit. Daher wiederhole ich hier meine zwei wichtigsten Regeln für Projektmanagement:
  • Projektarbeit bedeutet, Ergebnisse unter Unsicherheit zu liefern.
  • Projekte werden nicht genehmigt, sondern finanziert.
Wenn Sie diese Regeln verstehen und selbst denken, machen Sie viel richtig, was in guter Projektmanagementliteratur steht. Wenn Sie mehr verstehen wollen, habe ich für Sie eine Auswahl der aus meiner Sicht wichtigsten Bücher zusammengestellt. Damit habe ich den entsprechenden Abschnitt aus meiner Scrum-Literaturliste vom Januar 2014 überarbeitet.

Anders als bei der Literaturliste von open PM geht es mir darum, Ihre kostbare Lesezeit sinnvoll zu nutzen. Ich habe nach Büchern gesucht, die konkrete Hilfestellungen bieten. Deswegen ziehe ich beispielsweise das PRINCE2-Handbuch dem PMBoK des PMI vor. Der PMBoK enthält wichtiges Wissen, ist mir jedoch an vielen Stellen zu unkonkret.
1. Commerce, Office of Government: Erfolgreiche Projekte managen mit PRINCE2. London: The Stationery Office, 2009.:
  • Hilft dabei, Rollen und Aufgaben besser zu verstehen. Das PRINCE2-Prozessmodell ist eine konkrete Anleitung dafür, wie man in Projekten vorgehen kann.
2. Alleman, Glen B.: Performance-Based Project Management® : Increasing the Probability of Project Success. New York: AMACOM Div American Mgmt Assn, 2014:
  • Glen Alleman beschreibt sehr gut, wie man Ergebnisse in Projekten definiert. Die Beiträge in seinem Blog (http://herdingcats.typepad.com/) sind sehr informativ.
3. Ward, John ; Daniel, Elizabeth: Benefits Management : How to Increase the Business Value of Your IT Projects. New York: John Wiley & Sons, 2012:
  • Die beiden Autoren beschreiben, was IT-Projekte eigentlich liefern, nicht Software, sondern geänderte Abläufe.
4. Shenhar, Aaron J. ; Dvir, Dov: Reinventing Project Management : The Diamond Approach To Successful Growth And Innovation. Boston, Massachusetts: Harvard Business Press, 2013:
  • Shenhar und Dvir haben aus meiner Sicht am besten beschrieben, was die Natur von Projektarbeit ist. Sie definieren in ihrem Buch Projektprofile anhand von vier Unsicherheitsfaktoren. Daraus leiten sie ab, worauf man beim Projektmanagement achten muss. Das ist neu, denn viele Autoren beschreiben nur eine Art des Projektmanagements.
5. Flyvbjerg, Bent: Megaprojects and Risk : An Anatomy of Ambition. First Edition, Sixth Impression. Cambridge: Cambridge University Press, 2003:
  • Bent Flyvbjerg hat viel über öffentliche Projekte geforscht. Auch wenn Sie nicht so große Projekte leiten, können Sie viel von seinen Büchern lernen.
6. Hubbard, Douglas W.: How to Measure Anything : Finding the Value of Intangibles in Business. 3. Aufl.. New York: John Wiley & Sons, 2014:
  • Doug Hubbard hat mich mit seinem Ansatz in Wahrscheinlichkeiten zu denken überzeugt. Alle Zahlen in Projekten sind Zufallszahlen. In diesem Buch beschreibt er, wie man mit Wahrscheinlichkeiten rechnet und wie man lernt, besser zu schätzen.
7a. Morris, Peter W. G.: The Management of Projects. New edition. London: Thomas Telford, 1997
7b. Morris, Peter W. G.: Reconstructing Project Management. New York: John Wiley & Sons, 2013.:
  • Peter Morris beschreibt in diesem schon etwas älteren Buch die Geschichte des Projektmanagements im 20. Jahrhundert. Da erfahren wir auch, wenn welche Tools entstanden sind und wofür sie eigentlich gedacht waren.
  • Reconstructing Project Management ist Fortsetzung, in der die Entwicklungen seit 1997, z. B. Scrum/Agilität und Programm-/Portfoliomanagement, berücksichtigt wurden.
Viel Spass damit. Wenn Sie gute Literaturempfehlungen haben, unterstützen Sie open PM und tragen Ihre Ergänzungen dort in der Literaturliste ein: https://www.openpm.info/display/openPM/Literatur 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das neue Outlook - One Outlook - erster Eindruck

Microsoft hat ein Problem: Outlook ist nicht gleich Outlook. Da ist das gute alte Outlook in der Desktop-Version. Das ist das, womit fast alle von uns im Alltag arbeiten und worüber ich hier schon oft berichtet habe. Outlook auf dem MAC sieht aber anders aus. Outlook auf Mobilgeräten sowieso. Dann gibt's noch Outlook im Web. Kein Wunder, dass Microsoft das alles entwirren, verschlanken und vereinheitlichen möchte. Gelingt es? Hier die interessantesten Funktionen des neuen Outlooks . 

Kategorien in Outlook - für das Team nutzen

Kennen Sie die Kategorien in Outlook? Nutzen Sie diese? Wenn ja wofür? Wenn ich diese Fragen im Seminar stelle, sehe ich oft hochgezogene Augenbrauen. Kaum jemand weiß, was man eigentlich mit diesen Kategorien machen kann und wofür sie nützlich sind. Dieser Blogartikel stellt sie Ihnen vor.

Und jetzt alle zusammen! Teams - OneNote - Aufgaben - To Do

Ein Meeting jagt das nächste. Sich da nicht zu verzetteln, wird  im Zeitalter virtueller Besprechungen  noch anspruchsvoller. Kein Wunder, dass  im Zusammenhang mit Microsoft 365  zwei Fragen besonders häufig auftauchen: Wie dokumentiert man Besprechungen gut? Was hilft, offene Aufgaben nachzuhalten? Eine gute Lösung: Das in MS Teams integrierte OneNote-Notizbuch als gemeinsame Plattform auch für den Aufgabenüberblick zu nutzen.

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

E-Mail-Vorlagen gemeinsam nutzen (Outlook)

Mittlerweile wird praktisch alle Routine-Korrespondenz in Outlook erledigt. Was liegt da näher, als ein gutes Set von Vorlagen zu erstellen und diese gemeinsam in Team zu nutzen? Leider hat Microsoft vor diesen – an sich simplen – Wunsch einige Hürden gebaut.

Outlook-Aufgabenliste: bitte nicht die Aufgaben des ganzen Teams!

Am Tag der Arbeit kommt eine Lösung, nach der ich schon so oft gefragt wurde: Wie schaffe ich es, dass meine Outlook-Aufgabenliste nur meine eigenen Aufgaben anzeigt und nicht auch die E-Mails, die meine Kollegen gekennzeichnet haben oder Aufgaben, die einfach in einem gemeinsamen Postfach stehen?

"Denn sie wissen nicht was sie tun ...! Freigeben und teilen in OneDrive und SharePoint und per E-Mail

Neuerdings können Sie bei Ihren E-Mails entscheiden, ob Sie den Anhang als Datei (Kopie) anhängen wollen oder einen Link senden. Doch was kann dieser Link? Wie sicher ist er? Wer kann was damit tun? Lesen Sie hier was sinnvoll ist und was weniger.

Das Ubongo Flow Game

Spiele bieten eine gute Gelegenheit, zeitliche Erfahrungen zu verdichten und gemeinsam zu lernen. Karl Scotland und Sallyann Freudenberg haben im Mai 2014 das Lego Flow Game veröffentlicht. Wir haben die Spielidee übernommen, aber das Spielmaterial gewechselt. Statt Legosteinen benutzen wir Material aus Grzegorz Rejchtmans Ubongo-Spiel. Hier präsentieren wir die Anleitung für das Ubongo Flow Game.

Nie wieder Ärger mit Besprechungsserien in Outlook

Erstellen auch Sie Besprechungsserien in Outlook? Ärgern auch Sie sich manchmal darüber, wenn Sie etwas zu ändern haben? Falls nicht, versenden Sie entweder keine wiederkehrenden Outlook-Besprechungen (Serienterminen). Oder Sie ändern nie etwas daran. Dann ist dieser Artikel nichts für Sie. Lesen Sie aber bitte weiter, falls Sie sich schon immer mal gefragt haben, ob es eine Lösung gibt? 

Die LIRPA-1 Methode - 6 Grundpfeiler moderner Unternehmensführung

LIRPA-1 ist die Methode zur Optimierung der Grundpfeiler strategischer Businessoptimierung. Mittels konkreter ambitionierte Vorgaben, können Führungskräfte für vollständiges Alignement in allen Bereichen / allen Ebenen sorgen und dadurch Klarheit und Verlässlichkeit für die Umsetzung der strategischen Unternehmensausrichtung gewinnen.