In unserem Lean Coffee darf nicht nur gelacht werden, sondern es gibt auch auf (fast) alle Fragen eine gute Antwort oder mindestens einen Literaturhinweis zu konkreten Problemstellungen:
Wer live dabeisein möchte, melde sich gerne in einer der folgenden Gruppen an, um über alle Events informiert zu sein:
https://www.xing.com/communities/groups/lean-coffee-frankfurt-am-main-99d1-1139176/about
https://www.xing.com/communities/groups/lean-coffee-karlsruhe-99d1-1139173/about
Hier ist noch unser "Umzugslink" für beide Gruppen, damit uns Interessierte nach 2022 auf LinkedIn wiederfinden:
https://www.linkedin.com/groups/12494493/
Wir freuen uns über einen neuen Gast, der auch gleich ein Thema mitbringt - das auch noch auf den ersten Platz gewählt wird. Altbekannte Mitglieder stammen aus der Schweiz, und so hebt jemand an, über die Schweiz zu lästern und eien Vorfall zu schildern, bei dem er für nichts Geld abgeknöpft bekam. Ein Kommentar aus dem Chat, nach dem jemand von den Schweizern als "räuberischem Bergvolk" spricht, entfesselt eine Sequenz aus gespielter Betroffenheit beim "Opfer" und weiteren Gästen der Diskussionsrunde. Das Thema entgleitet uns, indem jemand einwirft, die Schweizer seien zu unterscheiden von den Bayern, dem "zänkischen Bergvolk", eine dritte Stimme munkelt von den Bewohner:innen des Schwarzwaldes als "hinterhältigem Bergvolk". Dieser Austausch wird immer wieder untermalt von Gelächter.
Von klein klein zu ganz groß
Das hier diskutierte Thema entspricht wahrscheinlich einer Art Bilderbuchfall: Ein Unternehmen - für dessen agile Transformation der Gast mit seinem Bereich als "Berater"-Team ohne Weisungsbefugnis fungiert - hat seine Teams agilisiert, zig Menschen geschult und einiges dafür getan, dass jetzt doch bitteschön agil gearbeitet werden solle oder könne.
Jetzt muss aber was rausspringen
Natürlich erhofft man sich auch einen Effekt dieser Bemühungen, allein die gemessenen Kennzahlen deuten nicht darauf hin, dass man schon irgendetwas erreicht hat. Das sind auch die ersten Hinweise aus der Runde: Gibt es Kennzahlen, anhand dessen man Prozesse messbar machen kann, und werden diese auch ausgewertet? (Antwort: Ja, mindestens teilweise.) Ein zweiter Hinweis bezieht sich auf die Flight Levels aus Kanban, denn deren Schöpfer leitet seine Bücher und Vorträge mit einer ähnlichen Geschichte ein: "Alles mögliche getan, Teams agilisiert, trotzdem nichts gewonnen, was läuft da schief?"
Ein Anfall wegen Visions-Ausfalles beim Management
Nachdem die Teilnehmenden genügend Detailinformation eingesammelt haben, erleidet einer der Silberrücken einen seiner bereits berüchtigten sehenswerten Ausfälle und flucht rohrspatzähnlich über das Management des Unternehmens, das offensichtlich überhaupt nicht wisse, wo es hinwolle. Sicherlich zieht auch ein Stückweit der alte Spruch von dem, der nicht weiß, wo er hinwill, und der deswegen auch nie irgendwo ankommen wird. Weitere Hilfestellung gibt's in der Literaturliste.
Wartezeiten des Teams
Bei diesem Thema hat der Chronist auf ein Wunder geWARTET, oder was auch immer. Die Themengeberin möchte gerne wissen, ob jemand Erfahrungen damit gemacht hat, wie Wartezeiten des Teams gemessen bzw. ausgewertet werden können, sowohl innerhalb des Teams als auch an den Schnittstellen. Erwähnt werden in der Diskussion auch Kanban-Boards, auf denen häufig eine ganze Reihe von items mit dem Etikett "wartend" Moos ansetzt. Falls ein Workflow-System unterliegend ist, könnten Wartezeiten in den einzelnen Prozessschritten ausgewertet werden, meint jemand. Einen wirklichen Clou, den tollen Dreh hat aber an diesem Morgen niemand von uns aus der Tasche ziehen können. (Oder der Chronist hat geschlafen...)
Erzähl mir von Deinen Erfolgen...
Getreu dem Motto "Tu Gutes und rede davon" möchte ein erfahrener Gast gerne einmal die Heldengeschichten der anderen hören, aus denen sich auch u. U. deren Werbebotschaften für spätere Zeiten und Auftraggeber speisen.
Was ist denn überhaupt "Erfolg"?
Als erstes wird das Thema hinterfragt, was z. B. "Erfolg" bedeute - Erfolg für wen, für die Person selbst, für das Unternehmen, für ein Team...? Es wird dann doch noch etwas preisgegeben, aber nicht zu viel: Jemand berichtet, er habe im Rahmen einer agilen Transformation in einer Konzerntochter 2500 Personen geschult, dies sei nachhaltig gewesen, denn die Menschen seien danach gut vorbereitet gewesen auf ihre Aufgaben. Jemand fragt noch nach, wie er das gemacht habe, aber der Teilnehmer lächelt geheimnisvoll und erwidert, er sei nur nach seinen Erfolgen gefragt worden.
Kündigung als Erfolg?
Erfolg kann nach unserer Diskussion auch sein, wenn jemand kündigt, dann nämlich, wenn die Person sich schon länger mit dem Gedanken trägt und durch die Impulse von uns endlich den Mut findet, die Arbeit zu wechseln, neue Wege zu gehen, zufriedener im eigenen Leben zu werden.
Ein Gast sieht beim Erfolg seines eigenen Teams weniger auf das Wirtschaftliche, dies, so meint er, sei ein Nebenprodukt, das automatisch positiver ausfalle, wenn man an der Teamzusammenarbeit arbeite.
Wachstum, Mut, Potentialentfaltung
Für ihn bedeutet Teamerfolg, dass einzelne Charaktere im Team wachsen können, den Mut finden, Dinge zu tun, die gut für sie sind und die sie vorher nicht getan haben, dass Menschen ihr Potential entfalten und den nächsten Schritt gehen können. Erfolg ist auch, was er in seinem Team sieht: Dieses lacht, schreit, weint gemeinsam, die Mitglieder werden akzeptiert, und alle fühlen sich gut aufgehoben im Team. Sogar die Kunden sind integriert in diese Offenheit, und dies, so der Teilnehmer, sei etwas, "was Spaß macht - wir können Menschen sein!"
Irgendwelche dieser Themen erfuhren auch noch eine Verlängerung - falls sich jemand fragen sollte (falls das hier jemand lesen sollte), wieso die in einem 60-Minuten-Lean-Coffee nur drei Themen à jeweils 10 Minuten geschafft haben...
Dankeschön an Euch alle für diesen schönen Einstieg in den Dienstag! Möge unser neuer Gast Werbung für uns machen... ;-)