Direkt zum Hauptbereich

Wir können nicht jeden Sprint Software ausliefern.

Scrum funktioniert, weil es mit jedem Sprint Feedback gibt. Die Kunden können sich die neue Produktversion ansehen. Sie zeigen, was gefällt und was ihnen fehlt. Aber was ist, wenn ich nicht jeden Sprint eine neue Version liefern kann oder der Kunde das auch gar nicht will? In diesem Beitrag verweise ich nochmal auf ein paar Klassiker für den agilen Buchklub.



Wie verändere ich Softwarecode?

Michael Feathers hat dazu das Buch "Working Effectively with Legacy Code" geschrieben./1/ Legacy Code ist für ihn Software, für die es keine Tests gibt. Hauptsächlich sucht er Techniken, mit denen er Abhängigkeiten im Code durchbrechen kann, um Stück für Stück mehr Tests zu integrieren. Da gibt es Wrapper Classes und Fake Objects usw. Mit seinen Techniken sucht man praktisch den Saum, an dem man den Code auftrennen und verändern kann.

Ola Ellnestam und Daniel Brolund bieten mit ihrer "Mikado Method" zusätzliche Hilfe zum Vorgehen./2/ Mit ihrer Methode setzt man sich Ziele, experimentiert und erstellt dazu Grafiken. Anschließend bringt man den Code zunächst in den alten Zustand zurück.

Wer die Bücher noch nicht anschaffen möchte, findet bei Youtube Vorträge.

Muss ich alle Systeme anpassen?

Selten steht ein System für sich allein. Viele sind mit anderen verbunden und stehen in einem ständigen Austausch. Wenn wir etwas verändern, so die Denkweise, müssen wir alle Systeme anpassen.

Mit solchen Problemen hat sich Jez Humble beschäftigt und dazu das Buch "Continuous Delivery" veröffentlicht./3/ Dort lernt man verschiedene Techniken, um Abhängigkeiten zwischen System zu reduzieren. In diesem Beispiel wird einem System beigebracht, mehrere Dialekte zu sprechen. So kann man alte und neue Schnittstellen gleichzeitig bedienen.

Wenn man weiß, was man tun will, gibt es viele gute Hinweise, die einem helfen, Software und Plattformen umzubauen.

Literatur:

  • /1/ Feathers, Michael: Working Effectively with Legacy Code, 1. Aufl.. New Jersey: Prentice Hall Professional, 2004
  • /2/ Ellnestam, Ola ; Brolund, Daniel: The Mikado Method. Pap/Psc. Birmingham: Manning Publications Company, 2014.
  • /3/ Humble, Jez ; Farley, David: Continuous Delivery: Reliable Software Releases through Build, Test, and Deployment Automation. 01. Aufl.. Amsterdam: Pearson Education, 2010.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wofür braucht man einen Aktenplan?

Es muss im Jahr 2000 gewesen sein. In meinem Job hatte ich ein breites Feld an Aufgaben und ich wollte den Überblick behalten. Ich kannte mich schon mit verschiedenen Zeitmanagementsystemen aus. Aber mein Schreibtisch und meine elektronische Ablage wurden immer unübersichtlicher. Wer könnte noch ein Problem in der Ablage haben? Die Lösung fand ich in einem Handbuch für Sekretärinnen: einen Aktenplan. Ohne ihn wäre mein Leben anders verlaufen.

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

Transparenz als Schlüssel zum Erfolg: 20 Reflexionsfragen für moderne Organisationen

Transparenz ist das Herzstück erfolgreicher Teams. Sie schafft Vertrauen und fördert Zusammenarbeit. Wenn alle Zugang zu den notwendigen Informationen haben, können sie fundierte Entscheidungen treffen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Dies führt zu höherer Effizienz, schnelleren Entscheidungsprozessen und besseren Arbeitsergebnissen. Transparenz ist mehr als ein Schlagwort – es gilt, sie greifbar zu machen, ein gemeinsames Verständnis davon zu entwickeln und es in die Praxis umzusetzen. Wie das gelingt und welche Vorteile es für Euer Team und Eure Organisation bringt, erkunden wir im Folgenden.

Rebellieren für den Wandel: die 8 Regeln des totalen Stillstandes von Prof. Dr. Peter Kruse

In einem legendärem Vortrag skizzierte Peter Kruse 8 Regeln des totalen Stillstands. Ihm zufolge wurden die Regeln entwickelt, um Managern und Führungskräften dabei zu helfen, Bereiche mit potenziellem Widerstand gegen Veränderungen zu erkennen und Menschen auf strukturierte Weise durch den Veränderungsprozess zu führen.

Remote Energizer – Frische Energie für Online-Meetings (Teil 1)

Remote Meetings können anstrengend sein – müde Augen, sinkende Konzentration und ein angespanntes Team. Aber keine Sorge: Mit den richtigen Energizern bringst du Schwung und Motivation in jede Online-Session! In diesem ersten Teil zeige ich dir vier Übungen, die schnell für gute Laune sorgen und deinen Meetings neuen Schwung verleihen.

Der Call for Workshops für den Scrum Day 2025 ist geöffnet

Der persönliche Austausch auf einer Konferenz hilft beim Lösen der eigenen Probleme im Unternehmen. Hier sind ein paar Vorschläge aus der Community für den nächsten Scrum Day. Ihr könnt jetzt Vorschläge für das Programm einreichen.

Wenn dein Team die Anforderungen blockt: 12 Tipps für Product Owner*innen

Liebe Product Owners, wir müssen reden. Schon wieder eine Anforderung, die im Nirgendwo landet? Zeit, das Ganze anders anzugehen. Ihr kennt das Spiel: Anforderungen sind ausgearbeitet, und doch läuft es im Team holprig. Was fehlt? Oft sind es Klarheit, realistische Erwartungen und ein bisschen Fingerspitzengefühl. Doch keine Sorge! Mit ein paar praktischen Tipps könnt ihr Missverständnisse vermeiden, Blockaden umgehen und den Entwicklungsprozess so richtig in Fahrt bringen – natürlich in Zusammenarbeit mit eurem Scrum Master. Hier sind zwölf Regeln, die euch helfen, das Team auf Kurs zu bringen und das Chaos in produktive Zusammenarbeit zu verwandeln. Wir zeigen dabei auch, wo der Scrum Master unterstützen kann, damit ihr eure Rolle als Product Owner noch besser erfüllen könnt. Häufige Stolperfallen: Warum Anforderungen oft scheitern Bevor wir ins Eingemachte gehen, kurz zu den typischen Stolperfallen. „Klare Anforderungen“? Klingt gut, scheitert aber sehr häufig an der realen Praxis. ...

Kategorien in Outlook - für das Team nutzen

Kennen Sie die Kategorien in Outlook? Nutzen Sie diese? Wenn ja wofür? Wenn ich diese Fragen im Seminar stelle, sehe ich oft hochgezogene Augenbrauen. Kaum jemand weiß, was man eigentlich mit diesen Kategorien machen kann und wofür sie nützlich sind. Dieser Blogartikel stellt sie Ihnen vor.

Die Stimmung in Deinem Team drehen? So wird’s gemacht.

Oder ähnlich. Mir gefiel der Titel. Vor ein paar Tagen hat mich jemand angesprochen und von einem, wohl etwas frustrierenden, virtuellen Teammeeting erzählt. Die Teammitglieder zogen lange Gesichter, schauten grimmig in ihre Kameras. Ich habe mich dann gefragt, was ich tun würde, wenn ich in so einer Situation wäre. In diesem Blogpost beschreibe ich ein paar Tipps mit denen Du die Stimmung in Deinem Team (und Deine eigene) verbessern kannst.

Zu viel zu tun? Planen Sie Ihre ideale Woche

Wir hören immer wieder, dass Teams zu viel zu tun haben. Aber woher wissen wir eigentlich, was zu viel genau bedeutet? Hier ist ein ungewöhnlicher Tipp: Treffen Sie Annahmen über eine gute Menge. Planen Sie eine ideale Woche.