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Scrum@Scale: Die Landkarte für Veränderungen

Wenn große Organisationen agiler arbeiten wollen, suchen sie schnell nach komplexen Modellen und Methoden. Ihre Annahme ist, dass solche Veränderungen sehr schwierig sind und dass man deshalb auch aufwändige Methoden braucht. In solchen Situationen ist es aber einfacher, sich zunächst einen Überblick über das Gelände zu verschaffen. Eine solche Karte bietet Scrum@Scale von der Scrum Inc., der Firma des Scrum-Co-Erfinders Jeff Sutherland.


Erst runterskalieren, bevor man hochskaliert


Scrum ist ein Teamprozess und bietet einen Arbeitsrahmen für Teams. Wer den Scrum-Motor richtig in Gang setzt, wird schon nach kurzer Zeit eine hohe Leistung bekommen. Doppelte Leistung in der Hälfte der Zeit ist nicht unüblich. Statt sich zu überlegen, wie man die ganze Firma nun in einen anderen starren Rahmen presst (auch wenn man es nun agil nennt), könnte man sich überlegen, mit ein paar Teams zu starten, die schnell Ergebnisse liefern.

Warum optimieren, wenn es keine gemeinsamen Ziele gibt?

Was fangen wir nun mit der Leistung an? Scrum@Scale macht keine Vorschläge, wie man alle Teams einer Firma agilisiert. Stattdessen fragt Scrum@Scale: Wo wollt ihr denn hin? Gibt es eine strategische Vision? Richtet euch daraufhin aus. Überlegt Euch, welche Teilziele ihr gemeinsam erreichen wollt und wie ihr die Arbeit aufteilt. Dann arbeitet jedes Team an seinen Themen. Das gemeinsame Ergebnis wird zusammengebaut und ausgeliefert. Mit dem Feedback vom Markt wird überlegt, ob man seine Ausrichtung ändert und was die nächsten Etappenziele sind. Diese Fragen bündelt Scrum@Scale in mehreren Modulen und fasst sie zum sog. Product-Owner-Zyklus zusammen.

Was bedeutet Führung in einer agilen Firma?

Die Autoren von Scrum@Scale haben sehr genau darauf geachtet, dass die gemeinsamen Ziele im Vordergrund stehen. Das ist ein Teil der Führungsarbeit. Wenn die Scrum-Motoren auf Hochtouren laufen, brauchen die Teams Unterstützung. Wie koordinieren sich Teams übergreifend? Wer räumt Hindernisse aus dem Weg? Wer achtet darauf, dass sich die ganze Firma immer Zeit nimmt, um sich zu verbessern. Auch diese Fragen bündelt Scrum@Scale in mehreren Modulen und fasst sie zum sog. Scrum-Master-Zyklus zusammen. 

Scrum Inc.’s Scrum@Scale Framework 


Warum Scrum@Scale?

Scrum@Scale ist das einzige Modell für den Überblick über alle Themen, die bei einer Transformation zu einer agilen Organisation zu beachten sind. Trotzdem ist es übersichtlich. Der modulweise Aufbau macht es sehr einfach, Schwerpunkte zu bilden. Es erlaubt einen schnellen Start und die Integration guter Praktiken aus anderen Bereichen. Zudem ist es ein Modell, das auch außerhalb der IT ohne Änderungen gut anwendbar ist.

Hinweis: Der nächste Scrum@Scale-Kurs mit Jeff Sutherland findet nach dem Scrum-Day am 9. und 10. Juni in Stuttgart statt. [http://www.scrum-day.de/scrum-at-scale-mit-jeff-sutherland.html]

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