Direkt zum Hauptbereich

Wie bereitet man sich auf eine Scrum-Schulung vor?

Vielleicht überlegen Sie - allein oder mit Ihrem Team - eine Schulung/Training oder Informationsveranstaltung zu besuchen. Wie kann man sich darauf vorbereiten? Kann man sich einlesen?

Alte Sichtweise - neue Sichtweise

Für Menschen, die aus großen Unternehmen kommen, ist Scrum häufig erst einmal eine weitere Methode, um Projekte zu managen. Ihre Herangehensweise ist häufig so: "Ich lerne einfach die Zuständigkeiten der Rollen und die Abläufe der Besprechungen. Dann kann ich die Prüfung bestehen."

Im Laufe der zwei Tage merken sie dann, dass Scrum mit Absicht keine Methode ist und das starre Prozessdenken bewusst in Frage stellt. Das Umdenken kostet richtig Kraft. Ich merke das an den vielen Fragen, die mit "Darf ich in Scrum ...?" oder "Wie mache ich ... in Scrum?" beginnen.

Gunther Verheyen unterschiedet zwischen einer industriellen und einer agilen Sichtweise (Paradigma). Und gerade der Wunsch, vorsichtig und langsam von einem Paradigma zum anderen zu wechseln, sorgt eher dafür, dass das alte Paradigma weiter Bestand hat.

Bevor Sie Scrum lernen wollen, fragen Sie sich einmal, wie Sie die Welt sehen.

Viele neue Begriffe

Jeff Sutherland und Ken Schwaber gelten als die Väter von Scrum. Beide haben in Blogbeiträgen etwas über die Entwicklung von Scrum geschrieben:
Im Jahr 2010 wurde dann der erste Scrum Guide geschrieben, um die unterschiedlichen Definitionen von Scrum wieder einzufangen (siehe Webseite der Scrum.org). Der Scrum Guide definiert die Werte, Rollen, Ereignisse und Artefakte von Scrum.

Deswegen empfehlen wir, vor einem Scrum Workshop den Scrum Guide zu lesen.
Gunther Verheyen hat etwas mehr über die Werte geschrieben und ein Glossar mit Scrum-Begriffen erstellt. Beide Dokumente sind ebenfalls in vielen Sprachen erhältlich:
Es lohnt sich, diese Dokumente herunterzuladen und sich den Abschnitt in deutscher Sprache zu lesen. Viele Workshopteilnehmer haben uns das Feedback gegeben, dass es sehr hilfreich gewesen wäre, sich vorher mit den wesentlichen Begriffen vertraut zu machen.

Welche Bücher sollte man zum Einstieg lesen?

Wer Zeit, um Bücher zu Scrum zu lesen, findet inzwischen eine große Auswahl, auch in deutscher Sprache. Ich kann nicht alle Bücher uneingeschränkt empfehlen. Einige zementieren nämlich das industrielle Paradigma. Nur weil ein Buch leicht verfügbar ist, bedeutet das nicht, dass es auch gut ist.

Die folgenden Bücher gehen etwas genauer auf die Hintergründe von Scrum und häufige Fragen ein.
  • Gunther Verheyen: Scrum – A Pocket Guide - 2nd edition : A Smart Travel Companion. Zaltbommel, Netherlands: Van Haren, 2019. Deutsche Ausgabe: Gunther Verheyen: Scrum Taschenbuch. Zaltbommel, Netherlands: Van Haren, 2017. Mehr Informationen auf der Verlagsseite: https://www.vanharen.net/shop/gunther-verheyen/
  • Hiren Doshi: Scrum Insights for Practitioners : The Scrum Guide Companion., Amazon Digital Services LLC - Kdp Print Us, 2016. 
Diese Informationen beziehen sich nur auf die Definition und die Feinheiten von Scrum. Wer danach noch mehr Infos zu den Hintergründen und zur praktischen Umsetzung sucht, findet auf der Webseite der scrum.org genug Leseempfehlungen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Microsoft Teams: Die neuen Besprechungsnotizen - Loop-Komponenten

  Haben Sie in letzter Zeit in einer Teams-Besprechung die Notizen geöffnet? Dort sind inzwischen die Loop-Komponenten hinterlegt. Die sind zwar etwas nützlicher als das, was zuvor zur Verfügung stand. Trotzdem ist noch Luft nach oben. Und es gibt sogar einige ernstzunehmende Stolperfallen. Hier ein erster, kritischer Blick auf das was Sie damit tun können. Und auch darauf, was Sie besser sein lassen.

Agile Sternbilder: Die Entdeckung kosmischer Agilitäts-Superkräfte

Hast du dich je gefragt, ob dein Sternzeichen deine Fähigkeiten in einer agilen Arbeitsumgebung beeinflusst? In diesem Blogpost tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Astrologie und ihre mögliche Verbindung zu modernen Arbeitsweisen. Entdecke, wie die Sterne deine agilen Stärken prägen könnten. Ob überzeugter Agilist oder neugieriger Sternzeichenliebhaber – dieser Artikel kann dir neue Perspektiven eröffnen und vielleicht sogar dein nächstes Teamprojekt inspirieren!

Den passenden Job finden

Hier teile ich, wie ich daran arbeite, endlich den richtigen Job zu finden. Kleingedrucktes: Dieser Artikel richtet sich (natürlich) an jene, die gerade in der luxuriösen Position sind, dass sie nicht jedes Angebot annehmen müssen. Anstatt von Engagement zu Engagement zu hetzen und frustriert zu sein über Konzernstrukturen, fehlende Ausrichtung und die Erkenntnis, dass in einem selbst beständig die Hintergrundfrage nagt, ob es das ist, womit man seine immer knapper werdende Lebenszeit wirklich verbringen möchte, gibt es manchmal auch die Möglichkeit, die nächste berufliche Station etwas nachhaltiger auszusuchen - auch, um tatsächlich (etwas) mehr beitragen zu können.

Die Microsoft Teams-Not-To-Do-Liste

Viele hoffen, dass es  für die Einrichtung von Microsoft Teams  den Königsweg gibt, den perfekten Plan – doch den gibt es leider (oder glücklicherweise?) nicht. Genauso wenig, wie es jemals einen Masterplan für die Organisation von Gruppenlaufwerken gab, gibt oder je geben wird. Was gut und vernünftig ist hängt von vielen Faktoren und ganz besonders den Unternehmensprozessen ab. Sicher ist nur eines: Von alleine entsteht keine vernünftige Struktur und schon gar keine Ordnung. Dafür braucht es klare Entscheidungen.

Agilität ist tot. Ausgerechnet jetzt?

Agilität wird zurückgefahren, Hierarchien kehren zurück. Doch ist das wirklich der richtige Weg in einer Welt, die immer unberechenbarer wird? Oder erleben wir gerade eine riskante Rolle rückwärts?

Wie beschreibt man einen Workshop für eine Konferenz?

Konferenzen bieten immer ein gutes Forum, um sein Wissen und seine Erfahrungen zu teilen. Was für die Vortragenden selbstverständlich scheint, ist für die Besucher:innen oft unverständlich. Wie können Vortragende ihren Workshop in 2-3 Sätzen beschreiben, damit die Besucher:innen schnell einschätzen können, er sich für sie lohnt?

Gemeinsam eine Anwenderdokumentation erstellen

Unternehmenssoftware ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Anwenderinnen und Anwendern, den Unternehmensprozessen und den Ergebnissen. Normalerweise schreibt der Hersteller der Software die Dokumentation für diejenigen, die die Software benutzen. Wenn die Software allerdings stark angepasst wurde, muss die Dokumentation von denen kommen, die die Prozessmaschine am besten verstehen - den Anwenderinnen und Anwendern. Wie könnte man das praktisch machen?

Scrum und Hardware: Es kommt auf die Basics an

Man kann Hardwareprodukte agil entwickeln. Zum einen kommt Scrum aus der Hardwareentwicklung. Die Softwerker haben die Hardwarekonzepte auf ihre Situation übertragen. Zum anderen hat Hardwareentwicklung heute ganz viel mit Software zu tun. Gerade in frühen Phasen kann man sich mit Simulationen noch viele Wege offen halten und mehrere Pfade parallel verfolgen. In diesem Beitrag empfehle ich eine Podcastfolge und ein Buch, für alle, die mit der Geschwindigkeit ihrer Hardwareentwicklung nicht zufrieden sind.