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Lean Coffee Frankfurt/Karlsruhe, Nachschau zum Termin 51

Wer sich in vertrauensvoller Atmosphäre über Themen rund um agiles Projektmanagement austauschen möchte, melde sich gerne in einer unserer Gruppen an, um immer auf dem neuesten Stand zu sein und als erste/r über unsere Spezialtermine zu Themen von Interesse aus der Gruppe informiert zu sein:

https://www.xing.com/communities/groups/lean-coffee-frankfurt-am-main-99d1-1139176/about
https://www.xing.com/communities/groups/lean-coffee-karlsruhe-99d1-1139173/about

 

Aus Zeitmangel (der Schreiberling seilt sich in den Winterurlaub ab) wird dieses Mal nur eines der diskutierten Themen dargestellt. Dieses Mal habne wir auch den Bildschirmabdruck mit der Stimmenanzahl pro Thema vergessen, die Themen der Diskussion sind ja aber bekannt.

Unser Prominenter des vergangenen Dienstages ist Florian Silbereisen. (Stänkerei der Moderation im Nachhinein, nur hier in der Nachschau: Zum Glück bietet er keine Kostprobe seiner Kunst dar… Kennt eigentlich noch jemand den „Prominenten im Sack“ der Sendung „Donnerlippchen“ aus den 80ern?)
Bei Ansicht der Themen sagt jemand, dass der Themengeber der einen Karte wohl ein Jahr vorgebeamt habe, aber es klärt sich, dass die Zeitschiene Absicht war: Man soll sich vorstellen, dass das kommende jahr bereits vergangen ist und man auf 2022 zurückblickt. As das Thema Forecasting an der Reihe ist, hört man leichte Erheiterung, und die Themengeberin sagt unverdrossen: „Ja, ich gehe Euch so lange auf die Nerven, bis wir mal drüber sprechen.“

We did start the Fire… - Wenn wir nicht beenden, was wir starten, was sollten wir in der Gegenwart tun? (8 Stimmen)

„Irgendwann möchte ich erleben, dass man von Fingerpointing zu Kollaboration kommt.“ sagt jemand. Das Bild des Kathedralenbaus wird genutzt, gemeinsame Arbeit von Generationen zu Generationen. Es geht darum, ein klares Bild davon zu haben, wie die Arbeit vonstatten gehen sollte, natürlich nicht darum, ein Bild darüber zu haben, was wann genau optimiert ist. „Es gibt ein paar Probleme draußen zu lösen“, ein anderer Managementstil werde benötigt, bestimmte Rollen müssten etabliert werden.

Entscheidungen aus Sachzwängen heraus

Ein Teilnehmer erinnert an das 19. Jahrhundert, als absolutistische Fürstentümer sich der Demokratisierung stellen mussten. „Sie haben sich immer rausgezogen“. Es habe immer Männer an der Spitze der unternehmen gegeben, die ihre Entscheidungen mit Sachzwängen begründen, die Unternehmen könnten aber auch den Mitarbeitenden gehören. Menschen sollten anders eingebunden werden, sie sollten Entscheidungen mittragen. Wenn jemand als Führungskraft aufsteige, so eine Erkenntnis, könne diese Person nicht dagegen an, sie kümmere sich in diesem Moment nicht mehr um reale Probleme unten am Boden. Das aufzubrechen sei unsere Herausforderung. „Wir müssen Leute ausbilden und unseren Auftrag mitgeben. Diese Leute müssen dann später wieder andere ausbilden. Wir müssen Wege finden, diese Geschichte auch später noch zu erzählen.“

Wenigstens Entscheidungen aus den eigenen Reihen?

Jemand wirft ein, er wäre ja an einigen Stellen schon froh, wenn überhaupt Entscheidungen im Unternehmen und nicht durch externe Berater getroffen würden (er bezieht sich vornehmlich auf Konzerne). Nach dessen Erfahrung treffen Mittelständler noch Entscheidungen selbst, wenn diese vorbereitet werden. In Konzernen sei das anders, „Entscheidungen sollen nicht in Umfeldern getroffen werden, die nicht der Markt sind.“ Eine Teilnehmerin pflichtet bei, dass Mitsprache, Beteiligung eine ganz wichtige Sache sei, das wäre das, woran sie arbeiten würde und was auch für sie die Augenhöhe weitertrage.

Kathedralenbau und Weltengericht

Ein anderer Teilnehmer lässt uns an seinen Gedanken teilhaben: „Zum Kathedralenbau: Wir gehen zu sehr davon aus, dass wir in einer konstanten Welt leben - tun wir aber nicht. Was heute richtig ist, kann morgen falsch sein. Heutzutage baut man keine Kathedralen mehr: zu langwierig zu teuer.“ Als Beispiel wird das Münster von Straßburg erwähnt, das heute als fertig gilt, aber nur einen Turm von ursprünglich zwei geplanten besitzt. „Ich weiß auch nicht, ob wir in zwanzig Jahren noch von Agilität sprechen werden. Wir haben gerade eine Pandemie, das ist eine kleine Weltkrise…“ Der Teilnehmer fragt sich, ob es in 20 Jahren einen weltumfassenden Krieg geben könnte, „Meiner Meinung nach wäre es falsch zu glauben, so wie es ist, läuft es weiter. Wenn es mal ein Weltengericht gibt, möchte ich nicht wissen, wer wie über wen urteilt.“

Weitere diskutierte Themen:

Welche Bedingungen dem Auftraggeber ins Buch schreiben? (Stichwort aus der Diskussion: "Als freelacer wird man angerufen: Herr Fischer, könn' Se mal kommen, hier gibt’s 'n Qualitätsproblem... können Sie da was mit Scrum machen?")

Eure Gedanken zur Zukunft von Agilität?

Welche Aufgaben hat ein Scrum Master, außer Scrum Master zu sein?


Hier alle eingebrachten Themen im Überblick:


Und hier der übersichtliche Chat aus der Veranstaltung:

https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/zukunftsreport/das-prinzip-regnose/
Der Weg ist der Weg ;)
Solange der Weg nicht weg ist …. ;-)
der Kölner Dom ist immer mein Beispiel für den Betrieb von Legacy Software ;-)

Wir wünschen allen, die sich frischen Wind um die Nase wehen lassen, schöne Weihnachtsferien!


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